Hochwassergefahr im Rems-Murr-Kreis: So ist die Lage

Das Wonnemar in Backnang bleibt weiter geschlossen. Mehrere Wege und Plätze, vor allem auch Unterführungen in der Region sind gesperrt. In Winterbach wird die Remsrenaturierung geflutet.

Viele Unterführungen sind gesperrt. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Viele Unterführungen sind gesperrt. Foto: Tobias Sellmaier

Rems-Murr. +++Stand 02. Juni +++ Erbstettener Bädle läuft voll (Stand 17 Uhr)

Gleich zweimal war das Erbstettener Bädle heute von Starkregen betroffen. 20 Zentimeter hoch habe das Wasser am frühen gestanden, berichtete Bürgermeisterin Irmtraud Wiedersatz unserer Mitarbeiterin. Rasch hätten sich aber Helfer gefunden, auch der Bauhof sei im Einsatz gewesen. Später sei das Freibad erneut geflutet gewesen.

an den Wänden lässt sich erkennen, wie hoch das Wasser im Erbstettener Bädle war. Foto: Irmtraud Wiedersatz

an den Wänden lässt sich erkennen, wie hoch das Wasser im Erbstettener Bädle war. Foto: Irmtraud Wiedersatz

Am späteren Nachmittag war das Bädle erneut geflutet. Foto: Irmtraud Wiedersatz

Am späteren Nachmittag war das Bädle erneut geflutet. Foto: Irmtraud Wiedersatz

Landratsamt ruft Bevölkerung dazu auf, überflutete Gebiete zu meiden (Stand 14.40 Uhr)

Für die Pegel der Rems im Landkreis Rems-Murr - insbesondere in Winterbach - wird für heute Abend ein weiterer Anstieg prognostiziert. Das Landratsamt hat daher im Schulterschluss mit den Oberbürgermeistern und Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der betroffenen Remstal-Kommunen Maßnahmen zum Schutz der Gemeinden und Gebiete entlang der Rems - mit Fokus auf Winterbach - auf den Weg gebracht. Der Rems-Murr-Kreis rief um 13:05 Uhr für eine außergewöhnliche Lage aus und übernimmt vor Ort nun auch zur interkommunalen weiteren Koordination von Informationen die technische Einsatzleitung.

Herausfordernde Faktoren bleiben die weitere Bewirtschaftung der bereits stark gefüllten Hochwasserrückhaltebecken im Remstal sowie der Regen, der mit einer Niederschlagsmenge zwischen 30-80mm bis Montagmorgen vorhergesagt wird und der damit verbundene erneute Wasseranstieg im Laufe des heutigen Abends. Unkontrollierter Abfluss aus dem Becken Reichenhof belastete in der Nacht von Samstag auf Sonntag zusätzlich die Becken in Urbach und Schorndorf.

Um die Hochwasserrückhaltebecken in Urbach, Schorndorf und Winterbach zu entlasten, werden aktuell die Dämme der Renaturierung in Winterbach geöffnet, um damit diese Bereiche entlang der Remsrenaturierung in Winterbach kontrolliert zu fluten. Als weitere Maßnahme wurde die Sicherung der Winterbacher Ortsmitte und Brücken auf den Weg gebracht. Die Brücke in der Ortsmitte in Winterbach wird dabei – sollte dies erforderlich werden – für eine kontrollierte Flutung vorbereitet, zum Schutz der Wohnbebauung. Die Bevölkerung wird ausdrücklich gebeten, die überfluteten Gebiete und Bereiche sowie Unterführungen zu meiden und keinen Hochwassertourismus zu betreiben. Personen aus betroffenen Gebieten werden weiterhin gebeten, sich über die aktuelle Lage zu Informieren. Ebenso besteht weiterhin die dringende Empfehlung sich die NINA-Warn-App auf das Handy zu laden.

Situation an den Hochwasserrückhaltebecken:

Nr. 1 Schwäbisch Gmünd/Reichenhof- eingestaut, Pegel derzeit rückläufig, 3,80 m bis zum Überlauf

Nr. 9 Lorch/Waldhausen- eingestaut, Pegel derzeit rückläufig, 1 m bis zum Überlauf

Nr. 6 Schorndorf/Winterbach – eingestaut, Pegel derzeit rückläufig 1,30 m bis zum Überlauf

Nr. 4 Plüderhausen/Urbach – eingestaut, Pegel derzeit steigend 0,7 m bis zum Überlauf

Trailhöferstraße in Auenwald ist nach Hangrutschung gesperrt (Stand 13.45 Uhr)

Im Bereich der Trailhöferstraße in Auenwald hat sich der Hang gelöst. Das teilt Bürgermeister Kai-Uwe Ernst auf Instagram mit. Feuerwehr und Bauhof seien vor Ort, um die Schäden zu beseitigen. Die Strecke bleibe bis auf weiteres gesperrt.

Renaturierte Fläche in Winterbach wird geflutet (Stand 13.30 Uhr)

Während die Situation im Murrtal aktuell noch gut beherrschbar ist, hat sich die Lage an der Rems zugespitzt. In Winterbach soll nun der Bereich der Remsrenaturierung geflutet werden, außerdem werden die Brücken gesperrt. Das Landratsamt habe die technische Leitung übernommen, sagt eine Sprecherin. An der Rems habe sich die Lage auch über Nacht nicht wirklich entspannt.

Wetterdienst warnt vor Gewittern (Stand 12 Uhr)

Der Deutsche Wetterdienst hat für den Rems-Murr-Kreis eine Warnung vor starkem Gewitter in der Mittagszeit herausgegeben. Es bestehe Gefahr durch Blitzschlag (Lebensgefahr!), vereinzelt umstürzende Bäume, herabstürzende Gegenstände, vereinzelte, rasche Überflutungen von Straßen/Unterführungen, Aquaplaning und womöglich Hagelschlag.

Handlungsempfehlungen: https://www.dwd.de/DE/wetter/warnungen_aktuell/hinweise/91.html

Neuer See In Backnang?

Auf dem Backnanger Waldfriedhof bietet sich Besucherinnen und Besuchern aktuell ein ungewohntes Bild. Ein neuer See?, fragt Petra Maaß und schickt uns das passende Bild dazu.

Backnang hat einen neuen See auf dem Waldfriedhof. Foto: Petra Maaß

Backnang hat einen neuen See auf dem Waldfriedhof. Foto: Petra Maaß

Pegel sind gesunken, für Entwarnung ist es aber zu früh (Stand 9 Uhr)

Mit einem Messwert von knapp 2,82 Metern hat der Murrpegel in Oppenweiler in der Nacht (3.45 Uhr) einen bisherigen Höchststand an diesem Wochenende erreicht. Inzwischen ist der Pegel wieder auf 2,13 Meter gesunken (8.45 Uhr). Eine erste Bilanz in der Region muss lauten: Noch ist man vergleichsweise glimpflich davon gekommen. Backnangs OB Maximilian Friedrich schreibt in einem Update zur Lage heute Morgen, dass in der Theodor-Körner-Straße aktuell Bäume gesichert werden müssen. Darüber hinaus seien Einsatzkräfte in Waldrems zur Sicherung eines Gewässers vor Ort. In Steinbach musste ein landwirtschaftlicher Betrieb gesichert werden. Und einige Keller seien aufgrund des steigenden Grundwassers vollgelaufen. Weil aktuell noch keine Entwarnung gegeben werden könne - schließlich sind Gewitter angekündigt - bleibt das Wonnemar auch heute geschlossen.

Auch in Murrhardt sei bisher kein groß angelegtes Handeln vonnöten gewesen, berichtet Bürgermeister Armin Mößner. Gleichwohl haben die Einsatzkräfte an verschiedenen Punkten für Abhilfe geschafft. An den Brücken in der Brückenstraße in Fornsbach wurde aus Sicherheitsgründen und zur Entlastung je eine Diele gezogen. In Hausen uferte die Murr auf landwirtschaftliche Flächen aus. Hier wurde ein kleiner Sandsackdamm errichtet. In der Werrensiedlung wurde ein Bagger des Bauhofs platziert, falls der Murrdamm zur Entlastung aufgebaggert werden muss. Bisher, so Mößner, „leistete das Hochwasserentlastungspumpwerk am RÜB Wiesenstraße seine Dienste“. Am Waldorfkindergarten sorgte eine verstopfte Dachrinne für die Gefahr eines Wassereintritts. Die Feuerwehr verschaffte Abhilfe.

Manche Straßen, wie hier in Murrhardt-Hausen, sind überschwemmt worden. Foto: Stefan Bossow

© Stefan Bossow

Manche Straßen, wie hier in Murrhardt-Hausen, sind überschwemmt worden. Foto: Stefan Bossow

Auch in Rudersberg habe man die Situation bisher ganz gut beherrschen können, so Bürgermeister Raimon Ahrens in einem Update gestern Abend. Auch am RÜB Glasofenbach habe sich die Lage durch nachlassenden Regen etwas entspannt. Allerdings müsse man die weitere Entwicklung abwarten. Die Stauwärter seien in mehreren Schichten seit mehr als 30 Stunden im Einsatz.

+++Stand 01. Juni +++ Warnung vor verunreinigtem Trinkwasser (Stand 18.50 Uhr)

Der Zweckverband Menzlesmühle ruft die Anwohner des Sandlands dazu auf, ihr Trinkwasser abzukochen. Wie Kaisersbachs Bürgermeister Michael Clauss auf Instagram postet, ist in einem Strang der Trinkwasserversorgung Regenwasser eingedrungen. „Das Trinkwasser muss daher ab sofort und bis auf weiteres vor seiner Verwendung abgekocht werden. Dies gilt für Trinkwasser für den menschlichen Genuss sowie für Wasser zum Reinigen von Geschirr, zum Zähneputzen, etc.“ Das Gebot gelte für folgende Orte:

- in Alfdorf: Hellershof, Heinlesmühle, Vaihinghof, Deschenhof, Stixenhof, Schillinghof, Seehaus, Voggenmühlhöfle, Hüttenbühl.

- in Kaisersbach: Menzlesmühle, Menzles, Birkhof, Strohhof, unterer Schadberg, Teile von Cronhütte (die Straßen Eichberg, Cronweg, Ledergässle, Obere Bruck, Panoramaweg 26, 29, 31, 33, 35, 39, 43 und 72 bis 85, Im Brunnen, Untere Bruch, Viehgasse.

Vorhersagen für den weiteren Abend und die Nacht (Stand 18.30 Uhr)

Zwar trägt die Murr weiterhin viel Wasser, die Lage hat sich aber am Nachmittag etwas entspannt. Der Pegelstand in Oppenweiler fiel zwischenzeitlich sogar wieder in den grünen Bereich (2,46 Meter um 16.15 Uhr). Aktuell ist er wieder leicht steigend (2,55 Meter), allerdings sehen die Vorhersagen für den Rest des Samstags vielversprechend aus. Wie sich die Lage am frühen Sonntagmorgen weiterentwickelt ist hingegen unklar, die Vorhersage lässt hier viel Spielraum. Entscheidend wird sein, ob Gewitterzellen weitere Niederschläge im Murrtal bringen.

Landrat Sigel zur Krisenbesprechung in Rudersberg (Stand 18 Uhr)

Während die Lage an der Murr zwar noch weit weg von entspannt, aber dennoch nicht akut ist, trifft sich in Rudersberg ein Krisenstab - inklusive Landrat Richard Sigel. Im Hauptort herrscht erhöhte Hochwassergefahr, da das Rückhaltebecken in Glasofenbach am frühen Nachmittag seine Kapazitätsgrenze erreicht hat. Bürgermeister Ahrens und die Verwaltung ließen die Bürgerinnen und Bürger, vor allem im Bereich der Friedrich-Ebert-Straße, warnen. Außerdem war Sigel auch in Murrhardt zugegen und nahm gemeinsam mit Bürgermeister Armin Mößner die Situation an der Murr in Augenschein, ebenso im Oppenweiler, wo er sich mit Bürgermeister Bernhard Bühler austauschte.

Anwohner beäugen die Situation kritisch (Stand 16.15 Uhr)

An so ziemlich jeder Flussbrücke sieht man sie: Anwohnerinnen und Anwohner, die sich die Lage an den Flüssen und Bächen der Region genau anschauen. Ein Paar in Sulzbach berichtet, dass es beim letzten Hochwasser eimerweise Wasser aus dem Heizungskeller geschöpft hat. Seitdem habe man einige Vorkehrungen getroffen, damit bei einem erneuten Hochwasser das eigene Hab und Gut geschützt ist. Dennoch sind die beiden besorgt. „Der Fischbach ist noch nicht auf die Straße gekommen“, haben sie beobachtet. „Das könnte aber bald so weit sein.“

Ein Paar aus Sulzbach nimmt den Wasserstand der Murr in Augenschein. Foto: privat

Ein Paar aus Sulzbach nimmt den Wasserstand der Murr in Augenschein. Foto: privat

Deutscher Wetterdienst ändert Warnung (Stand 14.55 Uhr)

Die Unwetterwarnung des DWD vor „ergiebigem Dauerregen“ für den Rems-Murr-Kreis ist inzwischen aufgehoben worden. Stattdessen wird nun vor Dauerregen (ohne den Zusatz ergiebig) bis Sonntag um 8 Uhr gewarnt. „Nach bisher beobachteten Niederschlagsmengen von 40 bis 80 l/m² tritt Dauerregen auf. Dabei werden nochmals Niederschlagsmengen bis 30 l/m² erwartet.“ Am Sonntag werden außerdem Gewitter erwartet. „Ab den Mittagsstunden treten von Nordosten kommend gebietsweise kräftige Gewitter mit Unwetterpotenzial auf.“ Der Fokus liege hierbei auf dem (teils auch mehrstündigen) Starkregen. „Dabei können kleinräumig bis 50 l/qm, lokal eng begrenzt auch bis 70 l/qm innerhalb weniger Stunden zusammenkommen.“

In Oppenweiler-Zell kommt die Murr bedrohlich nahe an die Bebauung heran. Foto: privat

In Oppenweiler-Zell kommt die Murr bedrohlich nahe an die Bebauung heran. Foto: privat

Aktuelle Pegelstände (Stand 14.15 Uhr)

Die Messwerte im Rems-Murr-Kreis liegen bei:

Murr (Oppenweiler): 2,61 Meter - Bereich 2-jährliches Hochwasser

Buchenbach (Leutenbach): 1,95 Meter - Bereich zwischen 5- und 10-jährlichem Hochwasser

Rems (Neustadt): 4,17 Meter - Bereich zwischen 5- und 10-jährlichem Hochwasser

Rems (Schorndorf): 4,72 Meter - Bereich zwischen 10- und 20-jährlichem Hochwasser

Rückhaltebecken in Rudersberg an Kapazitätsgrenze (Stand 14.15 Uhr)

In den kommenden Stunden wird die Hochwassergefahr in der Friedrich-Ebert-Straße in Rudersberg deutlich steigen. Das teilte Bürgermeister Raimon Ahrens auf Instagram mit. Der Grund: Das Rückhaltebecken in Ofenbach hat seine Kapazitätsgrenze erreicht. Er appelliert: „Bitte, bringen Sie sich in Sicherheit und gehen Sie nicht in tiefer gelegene Räume!“

Das Wonnemar wird geräumt (14 Uhr)

Die Zufahrtsstraße zum Wonnemar in Backnang droht zu überfluten. Man habe sich daher entschieden, das Bad zu räumen, teilte Oberbürgermeister Maximilian Friedrich soeben auf Facebook mit.

Sperrungen in zahlreichen Städten und Gemeinden (Stand 13.30 Uhr)

Aufgrund der aktuellen Hochwasserlage und der weiter anhaltenden Regenfälle wurden vielerorts Wege, Unterführungen und Plätze gesperrt. In Waiblingen handelt es sich derzeit insbesondere um folgende Bereiche:Geh- und Radweg zwischen Bürgerzentrum und Michaelskirche (unter der Flutbrücke), Unterführung zwischen Hallenbad und Staufer-Parkplatz, die komplette Erleninsel, die Fußgängerbrücken Schwaneninsel, Bürgermühlenweg und Bädertörle, der Fuß- und Radweg zwischen der Kläranlage Waiblingen und dem Stihl Werk 1, die Fahrbahn und Brücke Vogelmühle, der Geh- und Radweg Unterführung Talstraße und der Fußweg Brücke Talstraße. Das teilt die Stadtverwaltung mit.

Die Bürgerinnen und Bürger werden dringend gebeten, die Absperrungen zu beachten - das gilt allerorten gleichermaßen.

Regen ist konstant, die Pegel sind im gelben Bereich (Stand 12 Uhr)

Regenpause? Fehlanzeige! In der Region regnet es quasi durchgängig. Der Murrpegel befindet sich auf einem hohen Niveau: Aktuell steht der Wasserstand in Oppenweiler bei 2,48 Metern, er liegt also nicht mehr grünen, sondern im gelben Bereich. Das entspricht einem zweijährlichen Hochwasser. Im schlimmsten Fall, so die Einschätzung der Hochwasservorhersagezentrale, könnte er in der Nacht bis an die drei Meter steigen.

Die Unterführung der Annonaybrücke in Backnang wurde gesperrt...

Die Unterführung der Annonaybrücke in Backnang wurde gesperrt...

Ein Einblick aus der Region: Die Unterführung der Annonaybrücke in Backnang wurde vorsichtshalber gesperrt. Eine gute Entscheidung, sie steht nämlich inzwischen unter Wasser.

...nun steht sie unter Wasser,

...nun steht sie unter Wasser,

In Oppenweiler wird in der Nacht Alarm ausgelöst (Stand: 8 Uhr)

Noch verläuft die Wetterlage in der Region vergleichsweise glimpflich, allerdings hat in der Nacht zum Samstag gegen 3.35 Uhr der Murrpegel in Oppenweiler Alarm aus nach der Hochwassermeldeordnung ausgelöst. Das teilte Murrhardt Bürgermeister Armin Mößner auf Facebook mit. „Die Leitstelle Rems-Murr verständigte die Bürgermeister und Feuerwehren im Einzugsgebiet der Murr. Daraufhin prüften wir zusammen mit der Feuerwehr die Lage. Auch die Kläranlage war besetzt. Die dortigen Daten von den Kläranlagen, dem Kanalsystem und den Regenmessern wurden ausgewertet“, schreibt er weiter.

Die ansteigenden Pegelstände der Nacht stellten aber bisher keine Gefahr dar und seien im Laufe des Morgens auch wieder gefallen. Entwarnung gibt Mößner aber noch nicht: „Die kommenden beiden Nächte wird allerdings nochmals mit steigenden Pegelständen gerechnet. Wir beobachten die Lage weiterhin, um erforderlichenfalls rechtzeitig alle im Einsatzfall erforderlichen Maßnahmen mit Feuerwehr und Bauhof einleiten zu können.“

Auch die Polizei vermeldet bezüglich des Unwetters keine größeren Beeinträchtigungen.

+++Stand 31. Mai +++ Die Verwaltungen treffen Vorkehrungen

Noch sind alle Pegel im Rems-Murr-Kreis im grünen Bereich, teilt Martina Keck, Pressesprecherin des Landratsamts des Rems-Murr-Kreises, mit. „Aber wir beobachten die Entwicklungen aufmerksam.“ Gestern Nachmittag stand der Pegel der Murr in Oppenweiler bei etwas über einem Meter. Er könnte aber am späten Samstagabend auf bis zu drei Meter ansteigen. Landrat Richard Sigel sei angesichts der Hochwassergefahr frühzeitig aus dem Urlaub zurückgekehrt und habe gestern an der ersten Besprechung der Lage im Landratsamt teilgenommen.

Für dieses Wochenende sind weiterhin starke Regenfälle angekündigt. Dadurch könnten die Pegel der Flüsse und Bäche im Rems-Murr-Kreis weiter steigen. Die Problematik: Eine genaue Vorhersage ist schwierig, denn es gibt starke Gewitterzellen, die unter Umständen in das Tiefdruckgebiet einfließen können. Darauf weist auch die Stadt Backnang hin. „Die Wetterkarten zeigen die große Spannweite der Modellberechnungen.“ Laut den aktuellen Prognosen der Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg gilt Hochwassergefahr für den Rems-Murr-Kreis.

„Es wurden mehrere konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht, unter anderem, um sicherzustellen, dass auch in der aktuellen Urlaubszeit die Kommunikation funktioniert und beispielsweise Baustellen entsprechend geräumt sind, ebenso besonders neuralgische Abflusspunkte an Gewässern und so weiter“, so der Landrat. Das gilt vor allem auch für die Baustelle für das Hochwasserrückhaltebecken in Oppenweiler. Auch sei die Sandsackfüllmaschine vorbereitet worden, berichtet Martina Keck. Die Kreisverwaltung befinde sich im engen Austausch mit den Städten und Gemeinden, den Wasserverbänden wie auch mit den Blaulichtorganisationen. „Wir schauen, dass alles parat liegt für den Fall der Fälle.“ Man sei wachsam, aber nicht beunruhigt, teilt sie mit. Auch die Stadt Backnang bereitet sich intensiv auf eine Einsatzlage vor. „Der Baubetriebshof und der Krisenstab inklusive der Feuerwehr Backnang sind in ständiger Bereitschaft“, schreibt Oberbürgermeister Maximilian Friedrich.

An die Bevölkerung ergeht der Appell, die weitere Wetterentwicklung aufmerksam zu verfolgen. Empfohlen wird die Installation der Warn-Apps Katwarn und Nina. „Auch Eigenvorsorge und entsprechende Vorbereitungen sollten so weit wie möglich erfolgen“, so die Stadt Backnang. Das Landratsamt rät: „Bitte meiden Sie Ufergebiete und beachten Sie Sperrungen.“ pm/log

Tipps Hilfestellungen unter: www.backnang.de/service/katastrophenschutz

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Erstellt:
1. Juni 2024, 06:00 Uhr

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