Prognosen zur Inflation

Vorsichtig optimistisch

Die Inflationsrate lag zuletzt wieder über der Zielmarke von zwei Prozent. Doch der generelle Trend macht Hoffnung, meint Hauptstadtkorrespondent Tobias Heimbach.

Besonders Lebensmittel sind zuletzt im Preis gestiegen.

© dpa/Hendrik Schmidt

Besonders Lebensmittel sind zuletzt im Preis gestiegen.

Von Tobias Heimbach

Mancher wird es gerade bei den Weihnachtseinkäufen merken: Viele Dinge sind zuletzt teurer geworden. Schon am Preis für Butter – Preissteigerung von 40 Prozent – sieht man, dass es etwa die Lebensmittel sind, die die Teuerung treiben. Insofern passen auch die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts ins Bild. Im November lag die Inflation bei 2,2 Prozent über dem Vorjahresmonat und damit auch über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent. Volkswirte gehen davon aus, dass die Inflationsrate in den kommenden Monaten noch etwas über dieser Schwelle liegen wird, denn der höhere CO2-Preis ab dem 1. Januar macht Benzin, Diesel und Heizöl teurer, auch der Preis des Deutschlandtickets wird steigen.

Doch mittelfristig machen die Prognosen Hoffnung. Volkswirte erwarten, dass die Inflation 2025 wieder unter zwei Prozent sinken wird. Das sind gute Nachrichten, vor allem für Verbraucher. Sie spüren es unmittelbar, wenn die Dinge des täglichen Bedarfs teurer werden. Am stärksten getroffen sind diejenigen, die ohnehin wenig haben.

Wenn die Teuerung sinkt, hat das Folgen für die Geldpolitik. Man kann erwarten, dass die EZB ihren Kurs fortsetzen wird, den Leitzins weiter zu senken. Insbesondere der Immobilienbranche könnte das helfen. Die hohen Zinsen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine waren ein entscheidender Grund, warum die Bauindustrie einen Einbruch verzeichnet hatte. Die Folgen waren weniger fertiggestellte Wohnungen und eine Verschärfung der Wohnungskrise in vielen Teilen Deutschlands.

Auch die angeschlagene deutsche Wirtschaft darf hoffen, dass sinkende Zinsen ihr einen positiven Impuls geben. Angesichts der anhaltend schlechten Nachrichten von deutschen Unternehmen wäre dieser bitter nötig.

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Erstellt:
10. Dezember 2024, 17:16 Uhr

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