Nahost

Waffenruhe im Gaza-Krieg verzögert sich

Ab heute sollen die Waffen schweigen - und israelische Geiseln gegen Palästinenser ausgetauscht werden. Der Beginn der Feuerpause verzögert sich jedoch.

Der Beginn der Waffenruhe verzögert sich. (Archivbild)

© Abed Rahim Khatib/dpa

Der Beginn der Waffenruhe verzögert sich. (Archivbild)

Von dpa

Tel Aviv/Gaza - Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gaza-Krieg verzögert sich. Das teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari mit. Hintergrund sei, dass die islamistische Hamas bislang keine Liste mit den Namen der drei Geiseln übermittelt habe, die im Laufe des Tages im Rahmen des Deals freikommen sollen. 

Die Waffenruhe hätte um 7.30 Uhr MEZ begonnen sollen. "Die Hamas erfüllt ihre Verpflichtungen nicht", sagte Hagari. Solange die Hamas das Abkommen nicht erfülle, greife die israelische Armee weiter an.

Die Hamas hätte die Liste mit den Namen der Geiseln eigentlich schon am Samstag mitteilen müssen. Israel werde Verstöße gegen die Einigung nicht dulden, sagte zuvor Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. 

Israel und die Hamas hatten sich auf eine Waffenruhe von zunächst 42 Tagen geeinigt. In der Zeit sollen 33 der 98 im Gazastreifen verbliebenen israelischen Geiseln gegen 1.904 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden. Unter den Geiseln sind auch Israelis, die zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. In Israel wird davon ausgegangen, dass 34 der Entführten vermutlich tot sind.

Laut der israelischen Regierung ist die Freilassung der ersten drei Geiseln heute um 15.00 Uhr MEZ geplant. Nach israelischen Angaben handelt es sich um drei Zivilistinnen. Etwa zur gleichen Zeit sollen in Israel die ersten rund 90 palästinensischen Häftlinge freigelassen und von Sicherheitskräften entweder ins besetzte Westjordanland oder in den Gazastreifen gebracht werden. 

Ob es angesichts des verzögerten Beginns der Waffenruhe bei dem Zeitplan bleibt, blieb zunächst ungewiss. Netanjahu hatte am Vorabend der geplanten Waffenruhe bekräftigt, Israel werde bei einem Scheitern des Abkommens die Kämpfe wiederaufnehmen und alle Kriegsziele durchsetzen, darunter die Zerschlagung der Hamas. 

Die erste Phase des Abkommens sieht auch eine schnelle Verbesserung der Versorgung mit Lebensmitteln für die mehr als zwei Millionen Bewohner des weitgehend zerstörten Gazastreifens vor, von denen nach UN-Angaben 90 Prozent unter Hunger leiden. Zudem muss sich die israelische Armee aus Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückziehen.

Die ersten drei Geiseln sollen heute freikommen.

© Ilia Yefimovich/dpa

Die ersten drei Geiseln sollen heute freikommen.

Unter den Entführten ist auch ein kleiner Junge.

© Ohad Zwigenberg/AP/dpa

Unter den Entführten ist auch ein kleiner Junge.

Die humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza soll deutlich aufgestockt werden. (Archivbild)

© Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Die humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza soll deutlich aufgestockt werden. (Archivbild)

Israels Regierungschef Netanjahu pocht auf das Recht, den Krieg bei einem Scheitern des Abkommens fortzusetzen. (Archivbild)

© Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa

Israels Regierungschef Netanjahu pocht auf das Recht, den Krieg bei einem Scheitern des Abkommens fortzusetzen. (Archivbild)

Der Gazastreifen ist durch den Krieg weitgehend zerstört. (Archivbild)

© Tsafrir Abayov/AP/dpa

Der Gazastreifen ist durch den Krieg weitgehend zerstört. (Archivbild)

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Erstellt:
19. Januar 2025, 05:40 Uhr
Aktualisiert:
19. Januar 2025, 07:57 Uhr

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