Internationale Reaktionen

Waffenruhe zwischen Israel und Hamas – so reagiert die Welt

Die Verkündung eines Abkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen hat international für Reaktionen gesorgt. Ein Überblick.

In Berlin feierten zahlreiche Menschen die vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas.

© dpa/Jörg Carstensen

In Berlin feierten zahlreiche Menschen die vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas.

Von red/AFP

Die Verkündung eines Abkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen hat international Erleichterung, aber auch skeptische Ermahnungen ausgelöst. Zahlreiche Staats- und Regierungschefs begrüßten die Vereinbarung und äußerten ihre Hoffnung auf nachhaltigen Frieden. Ein Überblick:

USA

Der scheidende US-Präsident Joe Biden zeigte sich „begeistert“ und erklärte, die Einigung sei aufgrund der „hartnäckigen und gewissenhaften“ Arbeit der US-Diplomatie zustande gekommen. Zugleich betonte er, mit seinem designierten Nachfolger Donald Trump habe er dabei als „ein Team“ zusammengewirkt.

Trump reklamierte das Abkommen als seinen Erfolg. Dies „Waffenruhe-Vereinbarung konnte nur als Ergebnis unseres historischen Siegs im November zustande kommen“, schrieb er mit Blick auf seinen Wahlsieg über Biden im vergangenen Herbst. Er werde es nicht zulassen, dass der Gazastreifen jemals wieder zu einem „terroristischen Zufluchtsort“ werde.

Deutschland

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begrüßte das Abkommen und erklärte, es sei gut, „dass eine Einigung über einen Waffenstillstand und die Freilassung von Geiseln – auch deutschen – in Gaza erreicht scheint“. Das Abkommen biete „die Chance für ein dauerhaftes Kriegsende“. Auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bezeichnete die Vereinbarung als „großen Durchbruch“.

UNO

UN-Generalsekretär António Guterres bezeichnete das Abkommen als „ersten entscheidenden Schritt“, um wieder humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu ermöglichen. Er forderte einen politischen Prozesses, um eine „Zwei-Staaten-Lösung zu erreichen, bei der Israel und Palästina Seite an Seite in Frieden und Sicherheit leben“. 

UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk sagte,  das Abkommen verspreche „eine große Erleichterung nach so viel unerträglichem Schmerz und Elend“. Nahrung, Wasser, Medizin und Unterkünfte für den Gazastreifen hätten nun „oberste Priorität“.

Cindy McCain, die Generaldirektorin des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, erklärte, „ein Waffenstillstand ist der Anfang - nicht das Ende“.

EU

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von „Hoffnung für die gesamte Region, in der die Menschen viel zu lange unermessliches Leid erlitten haben“.

Frankreich

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hob hervor, dass das Abkommen „respektiert“ und eine „politische Lösung“ erreicht werden müsse.

Großbritannien

Der britische Premierminister Keir Starmer sprach mit Blick auf die Vereinbarung von einer „Nachricht, auf die Israelis und Palästinenser verzweifelt gewartet haben“.

Ägypten 

Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi bezeichnete das Abkommen als das Ergebnis von „mehr als einem Jahr hartnäckiger Bemühungen unter ägyptischer, katarischer und amerikanischer Vermittlung“.

Saudi-Arabien

Das saudi-arabische Außenministerium forderte den „vollständigen Rückzug der israelischen Besatzungstruppen“ aus dem Gazastreifen „und allen anderen palästinensischen und arabischen Territorien und die Rückkehr der Vertriebenen in ihre Gebiete“.

Türkei

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan äußerte die Hoffnung, „dass das Abkommen vorteilhaft für unsere Region“ und „insbesondere für unsere palästinensische Brüder“ sein werde und „es einen Weg zu nachhaltigem Frieden und Stabilität eröffnen wird“.

Iran 

Nach Ansicht der iranischen Revolutionsgarden ist das Ende des Kriegs im Gazastreifen „ein klarer Sieg und ein großer Sieg für Palästina und eine noch größere Niederlage für das monströse zionistische Regime“.

Jordanien

Der jordanische Außenminister Ayman Safadi forderte, die internationale Gemeinschaft müsse nun Maßnahmen für „ausreichende und dauerhafte“ Hilfslieferungen für den Gazastreifen ergreifen.

Russland

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, „jede Vereinbarung, die zu einem Waffenstillstand und einem Ende des Leides der Menschen im Gazastreifen führt und die Sicherheit Israels erhöht, kann nur begrüßt werden“. Peskow blieb aber auch skeptisch und fügte hinzu, es solle die „Beendigung des Prozesses“ abgewartet werden.

China

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums äußerte die Hoffnung, dass das Abkommen „effektiv umgesetzt werden kann, um eine umfassende und dauerhafte Waffenruhe“ in dem Palästinensergebiet zu erreichen. 

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Erstellt:
16. Januar 2025, 14:09 Uhr

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