Bundestagswahl 2025
Wahl-O-Mat: Fragen erklärt
Der Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2025 bietet Orientierungshilfe bei der Wahlentscheidung. Doch welche Themen stecken hinter den Fragen, und wie sind diese einzuordnen?
Von Katrin Jokic
Am 23. Februar 2025 findet die Bundestagswahl statt, und der Wahl-O-Mat wird erneut von Millionen Menschen genutzt, um politische Positionen zu vergleichen. Die Fragen des Tools behandeln eine Vielzahl an Themen wie Bildung, Umwelt oder Wirtschaft.
Nicht immer ist jedoch sofort ersichtlich, welche Debatten und Hintergründe sich dahinter verbergen. Dieser Artikel bietet eine Übersicht und Einordnung der zentralen Fragen und Themen des Wahl-O-Mats.
1. Deutschland soll die Ukraine weiterhin militärisch unterstützen
Hinter dieser Frage steht die Debatte um die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 leistet Deutschland umfangreiche Unterstützung, darunter Waffenlieferungen und finanzielle Hilfen. Befürworter sehen diese Maßnahmen als notwendig an, um die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf und für die Wahrung der europäischen Sicherheitsordnung zu stärken. Kritiker hingegen warnen vor einer möglichen Eskalation und den langfristigen Risiken, die militärische Unterstützung mit sich bringen könnte.
2. Der Ausbau erneuerbarer Energien soll weiterhin vom Staat finanziell gefördert werden
Diese Frage thematisiert die Rolle des Staates im Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarenergie. Die Förderung durch Subventionen oder steuerliche Anreize wird von Befürwortern als essenziell betrachtet, um die Energiewende voranzutreiben und die Klimaziele zu erreichen. Kritiker argumentieren jedoch, dass eine stärkere Marktregulierung nötig sei und dass Subventionen langfristig ineffizient sein könnten. Diese Debatte steht auch im Kontext steigender Energiepreise und der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
3. Das Bürgergeld soll denjenigen gestrichen werden, die wiederholt Stellenangebote ablehnen
Hier wird die soziale Absicherung und die Frage nach Sanktionen im deutschen Sozialsystem behandelt. Das Bürgergeld, das 2023 das Arbeitslosengeld II (Hartz IV) abgelöst hat, bietet Menschen eine finanzielle Grundsicherung. Die Frage zielt darauf ab, wie streng die Anforderungen für den Leistungsbezug gestaltet werden sollen. Befürworter der Streichung sehen darin eine notwendige Maßnahme zur Motivation von Arbeitssuchenden. Gegner halten dagegen, dass individuelle Gründe für die Ablehnung von Angeboten stärker berücksichtigt werden müssen und die Existenzsicherung nicht gefährdet werden darf.
4. Auf allen Autobahnen soll ein generelles Tempolimit gelten
Diese Frage beschäftigt sich mit der Einführung eines Tempolimits auf deutschen Autobahnen, einem viel diskutierten Thema. Befürworter sehen darin eine Möglichkeit, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, CO₂-Emissionen zu senken und den Energieverbrauch zu reduzieren. Gegner argumentieren hingegen mit der Freiheit der individuellen Mobilität und stellen den tatsächlichen Nutzen eines Tempolimits infrage.
5. Asylsuchende, die über einen anderen EU-Staat eingereist sind, sollen an den deutschen Grenzen abgewiesen werden
Diese Frage bezieht sich auf das sogenannte Dublin-Abkommen, wonach Asylverfahren in dem EU-Staat durchgeführt werden sollen, den die Asylsuchenden zuerst betreten haben. Befürworter einer strikten Anwendung des Abkommens betonen die Entlastung des deutschen Asylsystems. Kritiker verweisen auf humanitäre Verpflichtungen und die Überlastung bestimmter EU-Staaten wie Italien und Griechenland, die an den Außengrenzen liegen.
Die Wahlprogramme der Parteien zusammengefasst
SPD – CDU/CSU – Die Grünen – AfD – BSW – Die Linke – FDP – Volt
6. Bei Neuvermietungen sollen die Mietpreise weiterhin gesetzlich begrenzt werden
Hier geht es um die sogenannte Mietpreisbremse, die in vielen Städten mit angespanntem Wohnungsmarkt gilt. Befürworter sehen die Begrenzung als wichtigen Schutz für Mieter vor überhöhten Preisen. Kritiker argumentieren, dass die Regulierung Investitionen in den Wohnungsbau hemmen und langfristig die Wohnraumknappheit verschärfen könnte.
7. An Bahnhöfen soll die Bundespolizei Software zur automatisierten Gesichtserkennung einsetzen dürfen
Diese Frage betrifft die Nutzung moderner Überwachungstechnologien zur Erhöhung der Sicherheit an öffentlichen Orten. Befürworter betonen, dass die automatisierte Gesichtserkennung zur Kriminalitätsprävention und schnelleren Verbrechererkennung beiträgt. Kritiker warnen vor möglichen Datenschutzverletzungen, dem Missbrauch von Überwachungsdaten und der Gefahr eines umfassenden Überwachungsstaates.
8. Energieintensive Unternehmen sollen vom Staat einen finanziellen Ausgleich für ihre Stromkosten erhalten
Diese Frage behandelt staatliche Unterstützung für Unternehmen, die in hohem Maße Energie benötigen, z. B. in der Stahl- oder Chemieindustrie. Befürworter sehen darin eine Maßnahme, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit solcher Unternehmen zu sichern und Arbeitsplätze zu erhalten. Kritiker bemängeln, dass diese Subventionen die Energiewende behindern und die Kosten für andere Verbraucher erhöhen könnten.
9. Alle Beschäftigten sollen bereits nach 40 Beitragsjahren ohne Abschläge in Rente gehen können
Hier wird die Flexibilität im Renteneintrittsalter diskutiert. Die Idee einer abschlagsfreien Rente nach 40 Beitragsjahren wird von Befürwortern als Anerkennung einer langen Erwerbsbiografie und körperlich belastender Arbeit gesehen. Kritiker weisen darauf hin, dass dies die Rentenkassen belasten und zu höheren Beiträgen oder Steuerzuschüssen führen könnte. Zudem wird angemerkt, dass Menschen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien benachteiligt wären.
10. Im einleitenden Satz des Grundgesetzes soll weiterhin die Formulierung „Verantwortung vor Gott“ stehen
Diese Frage betrifft die Präambel des Grundgesetzes, die seit 1949 die „Verantwortung vor Gott und den Menschen“ nennt. Befürworter der Beibehaltung argumentieren, dass die Formulierung ein historisches und kulturelles Erbe darstellt und die ethische Verantwortung betont. Kritiker fordern eine Streichung oder Anpassung, da sie die Trennung von Staat und Religion und eine größere weltanschauliche Neutralität des Grundgesetzes anstreben.
Jetzt lesen: Was passiert mit der Stimme, wenn man nicht wählen geht?
11. Deutschland soll weiterhin die Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland fördern
Hier geht es um die Strategie zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, der in vielen Branchen wie Pflege, Handwerk und IT zunehmend spürbar wird. Befürworter sehen in der gezielten Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland eine wichtige Maßnahme zur Sicherung der deutschen Wirtschaft und des Sozialsystems. Kritiker befürchten, dass die Integration nicht ausreichend begleitet wird und dass stattdessen die Ausbildung eigener Fachkräfte stärker gefördert werden sollte.
12. Für die Stromerzeugung soll Deutschland wieder Kernenergie nutzen
Die Nutzung von Kernenergie ist in Deutschland seit 2023 beendet, bleibt jedoch ein kontroverses Thema. Befürworter fordern eine Rückkehr, um die Stromversorgung angesichts des Klimawandels und steigender Energiepreise zu stabilisieren. Kritiker verweisen auf die Risiken der Kernkraft, darunter Sicherheitsprobleme und die ungelöste Endlagerfrage für radioaktive Abfälle.
13. Bei der Besteuerung von Einkommen soll der Spitzensteuersatz angehoben werden
Diese Frage betrifft die steuerpolitische Gerechtigkeit und die Verteilung von Einkommen. Befürworter einer Anhebung des Spitzensteuersatzes argumentieren, dass Besserverdienende einen größeren Beitrag zur Finanzierung des Sozialstaates leisten sollten. Kritiker sehen darin eine Belastung, die Investitionen und wirtschaftliche Anreize für Spitzenkräfte hemmen könnte.
14. Der Bund soll mehr Kompetenzen in der Schulpolitik erhalten
In Deutschland liegt die Schulpolitik traditionell bei den Bundesländern. Die Frage diskutiert, ob der Bund stärker eingreifen und für einheitliche Standards sorgen soll. Befürworter sehen darin eine Möglichkeit, Bildungsunterschiede zwischen den Bundesländern zu verringern und Innovationen im Bildungssystem schneller voranzutreiben. Kritiker betonen die föderale Verantwortung und befürchten eine übermäßige Zentralisierung.
15. Aus Deutschland sollen weiterhin Rüstungsgüter nach Israel exportiert werden dürfen
Diese Frage bezieht sich auf die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik sowie auf die besondere Verantwortung Deutschlands gegenüber Israel, die sich aus der historischen Vergangenheit ergibt. Befürworter betonen, dass die Unterstützung Israels – auch durch Waffenlieferungen – essenziell für dessen Selbstverteidigung und Sicherheit sei. Aktuell spielt der anhaltende Konflikt im Gazastreifen eine zentrale Rolle in der Debatte. Angesichts der Eskalation zwischen Israel und der Hamas wird von Befürwortern betont, dass die israelische Verteidigung gestärkt werden müsse. Kritiker werfen jedoch die Frage auf, ob deutsche Waffen in diesen Konflikten möglicherweise zu zivilen Opfern oder einer weiteren Eskalation beitragen könnten. Sie fordern strengere Exportkontrollen und eine stärkere Betonung diplomatischer Lösungen.
16. Alle Bürgerinnen und Bürger sollen in gesetzlichen Krankenkassen versichert sein müssen
Hier steht die Frage nach einer Bürgerversicherung im Mittelpunkt. Befürworter argumentieren, dass eine einheitliche Versicherungspflicht in gesetzlichen Krankenkassen die Gesundheitsversorgung solidarischer und gerechter gestalten würde. Zudem könnten Verwaltungskosten sinken und die finanzielle Basis des Gesundheitssystems gestärkt werden. Kritiker sehen darin eine Einschränkung der Wahlfreiheit und befürchten eine Verschlechterung der Versorgung, da Privatversicherungen durch ihre höheren Beiträge wichtige Einnahmen generieren.
17. Die gesetzliche Frauenquote in Vorständen und Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen soll abgeschafft werden
Diese Frage thematisiert die gesetzliche Frauenquote, die eingeführt wurde, um den Frauenanteil in Führungspositionen zu erhöhen. Befürworter der Abschaffung argumentieren, dass Kompetenz und nicht das Geschlecht entscheidend sein sollte und dass die Quote potenziell Diskriminierung gegenüber Männern bedeuten könnte. Gegner einer Abschaffung betonen, dass die Quote notwendig sei, um bestehende strukturelle Barrieren für Frauen zu durchbrechen und Chancengleichheit herzustellen.
18. Ökologische Landwirtschaft soll stärker gefördert werden als konventionelle Landwirtschaft
Diese Frage betrifft die Förderung nachhaltiger Landwirtschaft. Befürworter betonen, dass ökologischer Anbau umweltfreundlicher ist, die Artenvielfalt fördert und weniger chemische Mittel einsetzt. Durch stärkere Förderung könnten nachhaltige Produktionsmethoden wettbewerbsfähiger werden. Kritiker weisen darauf hin, dass auch die konventionelle Landwirtschaft eine wichtige Rolle in der Versorgungssicherheit spielt und stärker unterstützt werden sollte, um Innovationen und nachhaltige Praktiken voranzutreiben.
19. Der Bund soll Projekte gegen Rechtsextremismus verstärkt fördern
Diese Frage greift die zunehmende Sorge um Rechtsextremismus in Deutschland auf. Befürworter einer verstärkten Förderung betonen, dass Initiativen zur Prävention und Aufklärung essenziell seien, um Extremismus, Gewalt und Diskriminierung frühzeitig zu bekämpfen. Kritiker argumentieren, dass die Förderung auf alle Formen von Extremismus, einschließlich Linksextremismus und Islamismus, ausgeweitet werden sollte, um eine ausgewogene Präventionsstrategie zu gewährleisten.
Jetzt finden:10 Alternativen zum Wahl-O-Mat
20. Unternehmen sollen weiterhin die Einhaltung der Menschenrechte und des Umweltschutzes bei allen Zulieferern kontrollieren müssen
Diese Frage bezieht sich auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, das seit 2023 Unternehmen verpflichtet, Menschenrechte und Umweltstandards entlang ihrer Lieferketten zu überwachen. Befürworter sehen dies als wichtigen Schritt zur Vermeidung von Ausbeutung und Umweltschäden in globalen Lieferketten. Kritiker, vor allem aus der Wirtschaft, kritisieren die hohen bürokratischen und finanziellen Belastungen und fordern eine stärkere Flexibilität, insbesondere für kleinere Unternehmen.
21. Die Ausbildungsförderung BAföG soll weiterhin abhängig vom Einkommen der Eltern gezahlt werden
Diese Frage beschäftigt sich mit der Einkommensabhängigkeit des BAföG. Befürworter der aktuellen Regelung argumentieren, dass Eltern in der Verantwortung stehen, die Ausbildung ihrer Kinder zu unterstützen, wenn sie finanziell dazu in der Lage sind. Kritiker fordern eine Reform hin zu elternunabhängigem BAföG, um mehr Chancengleichheit zu schaffen und junge Menschen nicht von der finanziellen Situation ihrer Eltern abhängig zu machen.
22. Die Schuldenbremse im Grundgesetz soll beibehalten werden
Die Schuldenbremse, die seit 2009 im Grundgesetz verankert ist, begrenzt die Neuverschuldung des Bundes. Befürworter betonen, dass sie notwendig sei, um die Staatsfinanzen nachhaltig zu sichern und künftige Generationen vor einer hohen Schuldenlast zu schützen. Kritiker bemängeln, dass die Regel zu Investitionsstaus führe und der Staat in Krisenzeiten nicht flexibel genug handeln könne, beispielsweise bei Klimaschutz oder Infrastrukturprojekten.
23. Asylsuchende sollen in Deutschland sofort nach ihrer Antragstellung eine Arbeitserlaubnis erhalten
Diese Frage diskutiert den Zugang von Asylsuchenden zum Arbeitsmarkt. Befürworter argumentieren, dass eine frühzeitige Integration in den Arbeitsmarkt sowohl die Eigenständigkeit der Asylsuchenden fördert als auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken kann. Kritiker befürchten, dass dies Anreize für wirtschaftliche Migration schaffen und das Asylsystem überlasten könnte.
24. Deutschland soll das Ziel verwerfen, klimaneutral zu werden
Hier geht es um das nationale Ziel, bis spätestens 2045 klimaneutral zu werden. Befürworter der Aufgabe dieses Ziels argumentieren, dass es die deutsche Wirtschaft übermäßig belaste und nicht realistisch sei, ohne den Wohlstand und die Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden. Gegner einer solchen Aufgabe betonen hingegen, dass der Klimawandel gravierende Folgen habe und nur durch langfristige Klimaschutzmaßnahmen bewältigt werden könne.
25. In Deutschland soll die 35-Stunden-Woche als gesetzliche Regelarbeitszeit für alle Beschäftigten festgelegt werden
Diese Frage thematisiert die Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche. Befürworter verweisen auf eine bessere Work-Life-Balance, geringere gesundheitliche Belastungen und höhere Produktivität. Kritiker sehen darin jedoch eine Gefahr für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, insbesondere in Branchen mit Fachkräftemangel, und argumentieren, dass eine einheitliche Regelung zu starren Arbeitsmodellen führen könnte.
26. Schwangerschaftsabbrüche sollen in den ersten drei Monaten weiterhin nur nach Beratung straffrei sein
Diese Frage bezieht sich auf die bestehende gesetzliche Regelung, die Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland nur nach einer verpflichtenden Beratung innerhalb der ersten zwölf Wochen straffrei erlaubt. Befürworter dieser Regelung sehen darin einen wichtigen Schutz des ungeborenen Lebens bei gleichzeitiger Unterstützung für die Schwangeren. Kritiker fordern eine Liberalisierung, die den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen erleichtert und die Entscheidungsfreiheit der betroffenen Frauen stärkt.
27. Der Euro soll in Deutschland durch eine nationale Währung ersetzt werden
Hier steht die Zukunft des Euro und der europäischen Integration zur Diskussion. Befürworter einer Rückkehr zu einer nationalen Währung argumentieren, dass Deutschland so wieder mehr wirtschaftliche und finanzpolitische Kontrolle erlangen würde. Kritiker weisen darauf hin, dass der Euro den Handel innerhalb der EU erleichtert und zur wirtschaftlichen Stabilität beiträgt. Eine Abkehr vom Euro könnte zudem Unsicherheiten und wirtschaftliche Nachteile mit sich bringen.
>>Was tun, wenn das Wahl-O-Mat-Ergebnis nicht zur eigenen Überzeugung passt?
28. Beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur soll die Schiene Vorrang vor der Straße haben
Diese Frage betrifft die Priorisierung im Verkehrsausbau. Befürworter eines Vorrangs für die Schiene verweisen auf die Umweltvorteile des Bahnverkehrs, wie geringere Emissionen und die Entlastung der Straßen. Kritiker betonen, dass auch Straßenverkehrsinfrastruktur, insbesondere in ländlichen Gebieten, wichtig sei und nicht vernachlässigt werden dürfe.
29. Ehrenamtliche Tätigkeiten sollen auf die zukünftige Rente angerechnet werden
Hier wird diskutiert, ob freiwillige und gemeinnützige Arbeit künftig stärker honoriert werden soll. Befürworter argumentieren, dass ehrenamtliche Tätigkeiten eine wichtige gesellschaftliche Funktion erfüllen und durch eine Rentenanrechnung Anerkennung erfahren sollten. Kritiker sehen darin jedoch eine mögliche zusätzliche Belastung der Rentenkassen und betonen, dass Ehrenamt auf Freiwilligkeit basieren sollte.
30. Die Grundsteuer soll weiterhin auf Mieterinnen und Mieter umgelegt werden dürfen
Diese Frage beschäftigt sich mit der Umlegung von Grundsteuern auf Mieter. Befürworter der aktuellen Praxis argumentieren, dass die Kostenverteilung gerecht sei, da die Grundsteuer direkt mit dem genutzten Wohnraum zusammenhänge. Kritiker fordern hingegen eine Reform, die die Steuerlast auf die Vermieter verlagert, um Mieter in ohnehin angespannten Wohnungsmärkten zu entlasten.
31. Das Streikrecht für Beschäftigte in Unternehmen der kritischen Infrastruktur soll gesetzlich eingeschränkt werden
Diese Frage betrifft die Balance zwischen Arbeitskampfmaßnahmen und der Aufrechterhaltung wichtiger öffentlicher Dienste. Befürworter einer Einschränkung des Streikrechts verweisen darauf, dass Streiks in Bereichen wie Gesundheitsversorgung, Energieversorgung oder Verkehr die Gesellschaft erheblich beeinträchtigen können. Kritiker sehen darin jedoch einen Eingriff in das grundgesetzlich geschützte Recht auf Streik und befürchten eine Schwächung der Arbeitnehmerrechte.
32. In Deutschland soll es auf Bundesebene Volksentscheide geben können
Hier wird über die Einführung bundesweiter Volksentscheide diskutiert. Befürworter argumentieren, dass dadurch die Bürgerbeteiligung gestärkt und die Demokratie direkter werden könnte. Kritiker weisen darauf hin, dass komplexe politische Themen durch einfache Ja-oder-Nein-Fragen verzerrt werden könnten und populistische Entscheidungen wahrscheinlicher wären.
33. Unter 14-Jährige sollen strafrechtlich belangt werden können
Diese Frage thematisiert das Mindestalter für strafrechtliche Verantwortung, das in Deutschland derzeit bei 14 Jahren liegt. Befürworter einer Herabsetzung des Alters argumentieren, dass auch jüngere Jugendliche für schwere Straftaten Verantwortung übernehmen sollten. Kritiker betonen hingegen, dass unter 14-Jährige noch nicht über die notwendige Reife verfügen und präventive Maßnahmen sowie Jugendhilfeangebote Vorrang haben sollten.
34. Deutschland soll sich für die Abschaffung der erhöhten EU-Zölle auf chinesische Elektroautos einsetzen
Diese Frage steht im Zusammenhang mit Handelskonflikten und dem Schutz der europäischen Autoindustrie. Befürworter der Abschaffung der Zölle argumentieren, dass freier Handel Innovationen fördere und Verbrauchern günstigere Preise ermögliche. Kritiker hingegen befürworten die Zölle zum Schutz europäischer Hersteller vor unfairen Wettbewerbsbedingungen, wie staatlichen Subventionen für chinesische Produkte.
35. In Deutschland soll es weiterhin generell möglich sein, neben der deutschen eine zweite Staatsbürgerschaft zu haben
Hier geht es um die doppelte Staatsbürgerschaft, die vor allem im Kontext der Integration von Migranten und globaler Mobilität diskutiert wird. Befürworter sehen darin eine Anerkennung der kulturellen und familiären Bindungen von Menschen, die in mehreren Ländern verwurzelt sind. Kritiker befürchten mögliche Loyalitätskonflikte und argumentieren, dass die Entscheidung für eine Staatsbürgerschaft Klarheit schaffen sollte.
36. Für junge Erwachsene soll ein soziales Pflichtjahr eingeführt werden
Diese Frage behandelt die Einführung eines verpflichtenden sozialen Jahres für junge Erwachsene, das Tätigkeiten im Pflege- und Sozialbereich, im Umweltschutz oder im Katastrophenschutz umfassen könnte. Befürworter sehen darin eine Möglichkeit, die gesellschaftliche Solidarität zu stärken und jungen Menschen wertvolle Erfahrungen zu vermitteln. Kritiker bemängeln, dass ein Pflichtjahr einen Eingriff in die persönliche Freiheit darstellt und den Arbeitsmarkt durch günstige Arbeitskräfte verzerren könnte.
37. Neue Heizungen sollen auch zukünftig vollständig mit fossilen Brennstoffen (z. B. Gas oder Öl) betrieben werden dürfen
Hier steht die Zukunft der Heiztechnik im Kontext der Energiewende zur Debatte. Befürworter der Nutzung fossiler Brennstoffe argumentieren, dass Technologien wie moderne Gasheizungen weiterhin effizient und notwendig seien, um eine zuverlässige Wärmeversorgung zu gewährleisten. Kritiker fordern hingegen strengere Vorgaben, um die CO₂-Emissionen zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern.
38. Der gesetzliche Mindestlohn soll spätestens 2026 auf 15 Euro erhöht werden
Diese Frage betrifft die Weiterentwicklung des gesetzlichen Mindestlohns, der aktuell bei 12,82 Euro liegt. Befürworter der Erhöhung betonen, dass ein höherer Mindestlohn die Kaufkraft stärken, soziale Ungleichheit verringern und existenzsichernde Löhne gewährleisten würde. Kritiker warnen vor möglichen Belastungen für kleinere Unternehmen und negativen Auswirkungen auf die Beschäftigungsquote, insbesondere in strukturschwachen Regionen.
Die Fragen des Wahl-O-Mat sind ein Spiegel aktueller gesellschaftlicher und politischer Debatten. Sie greifen zentrale Themen auf, die sowohl den Alltag als auch langfristige Entwicklungen in Deutschland betreffen – von sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlicher Stabilität bis hin zu Umwelt- und Sicherheitspolitik. Dabei sollen sie den Nutzerinnen und Nutzern helfen, sich mit den Positionen der Parteien auseinanderzusetzen und eine fundierte Wahlentscheidung zu treffen. Eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den Hintergründen und unterschiedlichen Standpunkten zu den Fragen ermöglicht es, die politischen Zusammenhänge besser zu verstehen und die eigene Haltung bewusst zu reflektieren.
Die Formulierungen des Textes wurden mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt und anschließend von einer Redakteurin/einem Redakteur überprüft.