Folgen des Klimawandels

Waldbrände beschleunigen Schmelzen der Gletscher

Gletscher versorgen die Menschheit mit Trinkwasser. Dass sie so rapide schmelzen, alarmierend die Wissenschaft. 2025 ist daher das „Jahr zum Erhalt der Gletscher“.

Altschnee und Geröll liegen auf dem kleinen Überrest des Watzmanngletschers. Der Gletscher auf über 2000 Metern Höhe im oberen Watzmannkar schrumpft und wird wahrscheinlich in einigen Jahren verschwunden sein.

© dpa/Angelika Warmuth

Altschnee und Geröll liegen auf dem kleinen Überrest des Watzmanngletschers. Der Gletscher auf über 2000 Metern Höhe im oberen Watzmannkar schrumpft und wird wahrscheinlich in einigen Jahren verschwunden sein.

Von Markus Brauer/dpa

275.000 Gletscher weltweit sind in Gefahr: Auf dem ganzen Erdball geht die Masse der Gletscher zurück, in den Polarregionen und Gebirgen wie Alpen, Himalaya und Rocky Mountains – mit unabsehbaren Folgen für Milliarden Menschen. Auch Waldbrände beschleunigen die Gletscherschmelze, sagt Gletscherforscher John Pomeroy von der kanadischen Universität Saskatchewan.

21. März ist Welt-Gletscher-Tag

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2025 zum „Internationalen Jahr der Erhaltung der Gletscher“ erklärt. Forscher lassen keine Zweifel an der Ursache: „Es ist der Klimawandel. Nur, wenn die menschengemachten Treibhausgase reduziert und der Klimawandel begrenzt werde, könnten Gletscher gerettet werden. Am 21. März ist erstmals Welt-Gletscher-Tag.

#DYK glaciers are sensitive indicators of #ClimateChange and are retreating globally due to rising temperatures. Find out more about the International Year of Glaciers' Preservation #IYPG2025, implemented by @UNESCO & @WMO: https://t.co/R14jLtfsdVpic.twitter.com/kx4elLZXe0 — UN Environment Programme (@UNEP) January 2, 2025

Algenwachstum intensiviert Schmelze

Wenn sich Ruß aus Bränden auf den Gletschern ablagert, verdunkle dies das Eis, erklärt Pomeroy. Der Gletscher könne nur noch halb so viel Sonnenlicht reflektieren, absorbiere mehr Sonnenenergie und schmelze schneller. Solange Rauch der Feuer die Sonnenintensität noch verringere, steige die Schmelze nur um drei Prozent.

Nach dem Ende der Brände besiedelten aber etwa Algen den Ruß, sorgten für anhaltende Verdunklung der Oberfläche und das führe zu einem Anstieg der Schmelze um durchschnittlich zehn Prozent.

Trinkwasserversorgung für Millionen Menschen gefährdet

Wenn Gletscher verschwinden, sei in manchen Regionen die Trinkwasserversorgung für Millionen Menschen und die Landwirtschaft bedroht, so die Weltwetterorganisation (WMO) in Genf. Zudem trägt die Schmelze bereits 1 Millimeter pro Jahr zum Anstieg des Meeresspiegels bei. Wenn alle Gletscher geschmolzen seien, betrage der Anstieg 32 Zentimeter, sagt Isabelle Gärtner-Roer vom Gletscher-Monitoring- Dienst der Universität Zürich.

Auch die schnelle Schmelze bedrohe Menschen – wie etwa geschehen 2021 in Nepal, als ein Gletschersee über die Ufer trat, sechs Brücken fortriss und Felder und Dörfer unter 15 Metern Sedimenten begrub, sagt Neera Pradhan vom Zentrum für integrierte Bergentwicklung (ICIMOD).

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Erstellt:
16. Januar 2025, 16:45 Uhr
Aktualisiert:
16. Januar 2025, 21:22 Uhr

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