Bilder vom Flammeninferno

Waldbrände rund um Athen: Das ist die aktuelle Lage

Die Hitzewelle in Südeuropa hat auch Griechenland weiter fest im Griff. An vielen Orten erreichen die Temperaturen die 40-Grad-Marke. Das Waldbrandrisiko ist insgesamt hoch. Rund um Athen, wo mehrere Großfeuer wüten, ist die Lage besonders bedrohlich.

Schlimmer als je zuvor: Die Bewohner vom Varnavas bringen sich vor den Flammen in Sicherheit.

© Imago/Xinhua

Schlimmer als je zuvor: Die Bewohner vom Varnavas bringen sich vor den Flammen in Sicherheit.

Von Markus Brauer

Kaum Regen, extrem hohe Temperaturen, ausgedörrte Natur: Die Lage in Griechenland ist derzeit buchstäblich brandgefährlich . Infolge der Hitze starben bereits mehrere Menschen bei Wanderausflügen. Zudem brechen in dem beliebten Urlaubsland immer wieder verheerende Waldbrände aus -wie jetzt bei Athen. Wie ist die aktuelle Lage rund um die griechische Hauptstadt?

Evakuierung angeordnet

Angesichts der sich rasant ausbreitenden Waldbränden haben die griechischen Behörden am Montag (12. August) die Evakuierung mehrerer Ortschaften nordöstlich der Hauptstadt Athen angeordnet.

Der Zivilschutz schickte gleich fünf aufeinanderfolgende Nachrichten an die Bewohner und Besucher der Region Attika mit den Worten: „Waldbrand in Ihrer Nähe. Befolgen Sie die Anweisungen der Behörden.“ Zudem wurden mitgeteilt, in welche Richtung die Menschen fliehen sollen.

Die geschätzte Brandfläche beträgt 107 Quadratkilometer.

 

 

#feuer bei Athen in Griechenland immer schlimmer https://t.co/ntsWxpQjcM — kirsteneuronews (@kirsteneuronews) August 11, 2024

Heute sind leider mal wieder Waldbrände die Nachricht aus Griechenland: nördlich von Athen breitet sich das Feuer bislang unkontrolliert aus. Bewohner der Stadt sollten sich möglichst drinnen aufhalten wegen Rauch, hier zu sehen über Parlamentsgebäude #φωτια#Athens@tagesschaupic.twitter.com/5inqcSi7dE — Moritz Pompl (@mori_pori) August 12, 2024

Einwohner sollen ihre Ortschaften verlassen

Die Einwohner von zwölf Ortschaften seien per SMS aufgerufen worden, ihre Häuser in der Region um Marathon und Penteli zu verlassen, teilte ein Sprecher der Feuerwehr im griechischen Rundfunk mit.

Mindestens fünf Ortschaften wurden am frühen Morgen evakuiert, ebenso wie ein Kinder- und ein Militärkrankenhaus in der rund 15 Kilometer von Athen entfernten Gemeinde Penteli. Die griechischen Behörden öffneten das Olympiastadion im Norden der Hauptstadt, um Tausende Menschen aufnehmen zu können.

„Alle Kräfte des Zivilschutzes haben die ganze Nacht gekämpft und trotz übermenschlicher Anstrengungen breitet sich das Feuer weiterhin sehr schnell aus und bewegt sich auf Penteli zu“, warnt Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis. Insgesamt seien 510 Feuerwehrleute und 152 Fahrzeuge im Einsatz. 29 Flugzeuge überflogen demnach seit dem Morgen das Gebiet.

 

 

 

 

Athen ist in Rauch eingehüllt

Am Sonntag (11. August) hatten die Behörden bereits die Evakuierung der von Waldbränden bedrohten historischen Stadt Marathon in der Nähe von Athen angeordnet. Nach Angaben der Feuerwehr wurden die Einwohner in die Ortschaft Nea Makri am Meer gebracht. Feuerwehrleute und freiwillige Helfer kämpften den ganzen Tag über gegen Waldbrände in mehreren Regionen des Landes.

Wegen der starken Rauchbildung lag stundenlang eine dichte graubraune Wolke über Athen. Die Rauchschwaden erstreckten sich über mehr als 100 Kilometer und erreichten die Halbinsel Peloponnes, wie Anwohner berichten und auf Satellitenbildern zu sehen war.

In der Region um Athen und in weiten Teilen Mittelgriechenlands herrscht Angaben des Zivilschutzes nach die höchste Stufe der Brandgefahr. Die Lage werde in den kommenden Tagen äußerst gefährlich bleiben, teilt der Zivilschutz mit. In den meisten Regionen Griechenlands hat es seit Monaten nicht mehr richtig geregnet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Notunterkünfte für Betroffene

Für die vor den Flammen flüchtenden Menschen öffnete die Regierung laut Behörden die Anlagen des Olympiastadions im Norden Athens und andere Sporthallen. Auch Hotels stellten Zimmer zur Verfügung, wie der Verband der Hoteliers mitteilte. Touristische Einrichtungen werden bislang nicht bedroht, berichteten übereinstimmend Reporter vor Ort. Zahlreiche Einwohner blieben den Angaben nach in ihren Häusern und kämpften mit Gartenschläuchen gegen die Flammen an.

Griechenland hat nach dem wärmsten jemals aufgezeichneten Winter auch den heißesten Juni und Juli seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1960 erlebt und ist damit extrem anfällig für Waldbrände (mit AFP/dpa-Agenturmaterial).

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Erstellt:
12. August 2024, 10:38 Uhr
Aktualisiert:
13. August 2024, 08:25 Uhr

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