Muslimischer Fastenmonat

Wann fängt Ramadan 2025 an?

Fasten am Tag, Essen erst nach Sonnenuntergang: Für Muslime beginnt am kommenden Samstag der Fastenmonat Ramadan. In diesem Jahr gibt es eine Besonderheit.

Vom 1. bis zum 29. März geht in diesem Jahr der Ramadan.

© imago images/ZUMA Wire/Ashraf Amra via www.imago-images.de

Vom 1. bis zum 29. März geht in diesem Jahr der Ramadan.

Von Markus Brauer/KNA

In Deutschland leben mehr als 80 Millionen Menschen. Zwischen vier und fünf Millionen von ihnen sind Muslime. Sie gehören dem Islam an, der nach dem Christentum (etwa zwei Milliarden Anhänger) mit rund 1,6 Milliarden Gläubigen die zweitgrößte der fünf Weltreligionen (Christentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus, Judentum) ist. Von Samstag (1. März) an wird ein guter Teil der weltweit schätzungsweise zwei Milliarden Muslime rund vier Wochen lang fasten. Der Fastenmonat Ramadan dauert in diesem Jahr bis zum 29. März.

Ramadan - was bedeutet das eigentlich?

Ramadan (arabisch: heißer Monat) ist der muslimische Fastenmonat, der neunte Monat des islamischen Mondkalenders. Er dauert 29 bis 30 Tage. Ramadan beginnt, wenn nach Ende des islamischen Monats Schaban, der nach dem Monat Radschab einsetzt, die Mondsichel wieder sichtbar wird. Aus diesem Grund wird der Beginn der Fastenzeit auch als „Geburt des neuen Mondes“ bezeichnet. Da der Termin des Ramadan nach dem Mondkalender berechnet wird, verschiebt sich der Zeitraum des Fastenmonats und somit auch das Datum des Zucker- und Opferfestes von Jahr zu Jahr.

Für wen gilt das Fastengebot, und was hat ein gläubiger Muslim dabei zu beachten?

Das Fastengebot gilt für alle Muslime ab der Religionsmündigkeit, was dem Alter von etwa 14 Jahren entspricht. Maßgeblich sind die Verse 183 bis 185 von Sure 2. Diese Koranpassage beginnt mit den Worten: „Ihr Gläubigen! Euch ist vorgeschrieben zu fasten, so wie es auch denjenigen, die vor euch lebten, vorgeschrieben worden ist.“ Zwischen dem Beginn der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang ist Muslimen Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr untersagt. Die Gläubigen sollen sich ganz auf ihre Hingabe an Gott konzentrieren. Der Fastenmonat ist deshalb auch eine Zeit der guten Werke für die Mitmenschen.

Mit dem „Iftar“, dem gemeinsamen Abendessen, wird das Fasten täglich beendet. Gegebenenfalls folgen spezielle Gebete („Tarawih“). An den Ramadan schließt sich - diesmal ab dem 30. März - das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch „Id al Fitr“, an. Im Türkischen heißt das Fest „ramazan bayram“ („Ramadanfest“). Ausgenommen vom Fastengebot sind Kinder, Alte, Kranke, Schwangere und Reisende.

Warum verschiebt sich der Ramadan von Jahr zu Jahr?

Die islamische Kalenderrechnung orientiert sich anders als der im Westen gebräuchliche gregorianische Kalender am Mond und nicht an der Sonne. Demnach hat das Jahr nur rund 354 und nicht 365 Tage. So kommt es, dass der Ramadan zwar immer rund 30 Tage dauert, aber jedes Jahr um etwa 11 Tage nach vorn wandert.

Was macht den Ramadan in diesem Jahr besonders?

Der Zeitpunkt. Denn diesmal überschneiden sich zumindest zu Teilen christliche und muslimische Fastenzeit. Wenn nach den Faschings- und Karnevalstagen an Aschermittwoch (5. März) die Fastenzeit für Christen beginnt, haben die Muslime allerdings schon vier Tage des Verzichts hinter sich.

Im Christentum dauert die Fastenzeit bis Ostern, der Ostersonntag fällt diesmal auf den 20. April. Der Erinnerung an den Tod und die Auferstehung Jesu sollen 40 Tage der Buße und Reinigung vorangehen. Früher wurde auch in den Wochen vor dem Weihnachtsfest, in der Adventszeit, gefastet, um sich auf das Fest der Geburt Jesu vorzubereiten. In den orthodoxen Kirchen ist das auch heute noch weit verbreitet.

Fasten - gibt es das auch in anderen Religionen?

Fasten ist kein Alleinstellungsmerkmal von Islam und Christentum. Die Juden kennen mehrere Fastentage, der bedeutendste ist Jom Kippur im September oder Oktober. Die Tradition geht vermutlich auf die Zeit des jüdischen Volkes im babylonischen Exil im 6. Jahrhundert vor Christus zurück.

Auch bei den Buddhisten gibt es mehrere Fastentage, darunter das Vesakh-Fest am ersten Vollmondtag im Mai oder Juni. Dann wird der Geburt, des Todes und der Erleuchtung Buddhas gedacht.

Eine extreme Form des Fastens ist das sogenannte Prayopavesa im Hinduismus. Bei diesem Ritual wird der Tod durch den kompletten Verzicht auf Nahrung in Kauf genommen. Das Prayopavesa ist der hinduistischen Lehre zufolge lediglich Menschen vorbehalten, die keine Verpflichtungen und Wünsche an das Leben mehr haben. Experten vergleichen diese Praxis mit dem Sterbefasten von Schwerkranken.

Zum Artikel

Erstellt:
23. Februar 2025, 10:34 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen