Spektakuläres Naturschauspiel

Wann ist die nächste Mondfinsternis in Deutschland?

Ein Himmelsschauspiel sondergleichen: In der Nacht zu Mittwoch, 18. September, ist es zu einem Supermond und zu einer partiellen Mondfinsternis gekommen. Wann gibt es in Deutschland das nächste Mal die Chance auf die Naturphänomene?

Eine partielle Mondfinsternis war bei klarem Wetter im Rheinland, wie hier in Wachtberg bei Bonn in den frühen Morgenstunden am 18. September klar zu erkennen.

© imago/Bonn.digital/Marc John

Eine partielle Mondfinsternis war bei klarem Wetter im Rheinland, wie hier in Wachtberg bei Bonn in den frühen Morgenstunden am 18. September klar zu erkennen.

Von Sandra Belschner

Wenn die Erde sich zwischen Sonne und Mond positioniert und der Schatten der Erde den Mond überquert, wird eine Mondfinsternis sichtbar – beobachtet werden konnte diese hierzulande in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. Das Himmelschauspiel ist einzigartig: Mit bloßem Auge kann verfolgt werden, wie sich der Schatten der Erde allmählich über die Mondoberfläche ausbreitet. Die Sonne beleuchtet die Erde, die ihren Schatten ins All wirft.

Durch diesen entstandenen Schatten bewegt sich der Vollmond und verdunkelt sich für eine kurze Zeit. Je nachdem, wie der Schatten auf die Mondoberfläche trifft, entsteht eine sogenannte partielle oder totale Mondfinsternis. Möglich ist auch eine kaum sichtbare sogenannte Halbschattenfinsternis.

Mondfinsternis: An diesen Tagen findet sie statt

Für alle die das Naturspektakel verpasst haben, gibt es gute Nachrichten. Denn eine Mondfinsternis findet häufiger statt, als man glaubt. Doch wann genau ist sie das nächste Mal in Deutschland zu sehen? Dieses Jahr wird es keine mehr geben, doch nächstes Jahr im Frühjahr haben Beobachterinnen und Beobachter erneut die Chance, das Phänomen zu bestaunen. Wer weitere Mondfinsternisse sehen möchte, sollte diese Tage im Blick behalten:

  • 14. März 2025, 06.59 Uhr (totale Mondfinsternis, in Deutschland nur als partielle Finsternis zu sehen)
  • 7. September 2025, 18.12 Uhr (totale Mondfinsternis, in Deutschland geht der Mond total verfinstert auf)
  • 28. August 2026, 04.14 Uhr (partielle Mondfinsternis, in Deutschland wird der Mond kurz vor Monduntergang zu einem sehr großen Teil verdeckt)
  • 20. Februar 2027, 23.14 Uhr (partielle Halbschatten-Finsternis – nur der Halbschatten legt sich über den Mond)
  • 12. Januar 2028, 04.14 Uhr (partielle Mondfinsternis, der Mond wird nur minimal vom Erdschatten verdunkelt)
  • 6. Juli 2028, 18.20 Uhr (partielle Mondfinsternis, in Deutschland geschieht die Verdunklung, bevor der Mond aufgeht)
  • 31. Dezember 2028, 6.53 Uhr (totale Mondfinsternis, in Deutschland beginnt die Totalität kurz nachdem der Mond aufgegangen ist)
  • 26. Juni 2029, 03.23 Uhr (totale Mondfinsternis, in Deutschland geht der Mond während der Totalität unter)
  • 20. Dezember 2029, 22.43 Uhr (totale Mondfinsternis, in Deutschland perfekt zu sehen)
  • 15. Juni 2030, 18.34 Uhr (partielle Mondfinsternis, in Deutschland wird der Mond etwa zur Hälfte verdeckt)

Im gesamten 21. Jahrhundert werden 85 totale und 57 partielle Mondfinsternisse erwartet.

Mondfinsternis, Vollmond, Sicht

Eine Mondfinsternis kann nur bei Vollmond auftreten. Das heißt, oft muss man mitten in der Nacht aufstehen, um diese zu Gesicht zu bekommen. Der Vorteil: Beim Beobachten einer Mondfinsternis werden keine Hilfsmittel, wie etwas bei einer Sonnenfinsternis, benötigt. Sobald der Erdschatten einen Teil der Mondoberfläche berührt hat, lässt sie sich auch mit bloßem Augen erkennen.

Zur besseren Sich kann jedoch ein Fernglas nützlich sein. Ein Teleskop bringt die Mondfinsternis voll zur Geltung – auch hier ist keine Schutzfolie wie bei einer Sonnenbeobachtung notwendig. Nichtsdestotrotz kann der Vollmond im Teleskop unangenehm hell sein, solange er noch nicht ausreichend verdunkelt ist. Ein sogenannter Mondfilter kann in diesem Fall empfehlenswert sein.

Verknüpft mit einer totalen Mondfinsternis, ist der sogenannte „Blutmond“. Dieser entsteht, wenn der Vollmond vollständig verdunkelt ist. Dann gelangt nur noch sehr wenig Sonnenlicht zum Mond. Dieses wird durch die Erdatmosphäre gefiltert. Weil vor allem langwelliges rotes Licht den Mond erreicht, bezeichnet man das Himmelsschauspiel als „Blutmond“ oder auch „Rostmond“.

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Erstellt:
19. September 2024, 12:56 Uhr

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