Winter- und Sommerzeit

Wann wird die Uhr umgestellt?

Die Zeitumstellung sorgt jedes Jahr für Verwirrung. Werden die Uhren vor oder zurückgestellt? Also länger schlafen oder früher aufstehen? Und: warum das Ganze? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Zweimal im Jahr müssen die Uhren umgestellt werden, dabei sollte die Zeitumstellung in der EU eigentlich längst abgeschafft sein.

© IMAGO/Bihlmayerfotografie/IMAGO/Michael Bihlmayer

Zweimal im Jahr müssen die Uhren umgestellt werden, dabei sollte die Zeitumstellung in der EU eigentlich längst abgeschafft sein.

Von Lotta Wellnitz

Eine Stunde früher Aufstehen oder länger Schlafen? Das fragen sich viele Menschen in jedem Jahr – und das gleich zweimal. Denn dann heißt es wieder: Zeitumstellung, ein Ärgernis für viele. Außerdem herrscht in jedem Jahr oft aufs Neue Verwirrung. Werden die Uhren vor- oder zurückgestellt? Wie kann man sich das merken? Warum gibt es die Zeitumstellung überhaupt? Und, sollte die nicht eigentlich abgeschafft werden? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Inhaltsverzeichnis:

Zeitumstellung 2024: Wann?

In diesem Jahr gibt es zwei Termine, an denen die Uhr umgestellt werden muss – einmal nämlich auf die Sommer- und einmal auf die Winterzeit (auch Normalzeit genannt).

Im kommenden Jahr ist die Umstellung auf die Sommerzeit dann am Sonntag, 30. März 2025, die auf die Winterzeit am Sonntag, 26. Oktober 2025.

Zeitumstellung 2024: Vor oder zurück?

Viele Menschen überlegen in jedem Jahr aufs Neue, ob die Uhren nun vor- oder zurückgestellt werden.

In der Nacht vom 30. auf den 31. März 2024 (Sommerzeit-Umstellung) werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt – von 2 auf 3 Uhr. So ist die Nacht eine Stunde kürzer, dafür bleibt es abends eine Stunde länger hell.

In der Nacht vom 26. Oktober auf den 27. Oktober 2024 (Winterzeit-Umstellung) werden die Uhren dann von 3 auf 2 Uhr zurückgestellt. So ist die Nacht eine Stunde länger, dafür wird es eine Stunde früher dunkel.

Um sich diese Umstellung einzuprägen gibt es einige Tipps und Eselsbrücken. Wir haben eine Auswahl zusammengestellt:

Zeitumstellung 2024: Diskussion um Abschaffung

Seit Jahren zeigen Umfragen, dass die Zeitumstellung in vielen europäischen Ländern äußerst unbeliebt ist. Aus diesem Grund hat die EU-Kommission 2018 eine Online-Umfrage in der EU gestartet. Bei dieser Befragung der Bevölkerung Europas stimmten 84 Prozent der rund 4,6 Millionen Teilnehmer – darunter 3 Millionen Deutsche – für eine Abschaffung. Konsequenz: Die einzelnen EU-Staaten sollten klären, ob sie lieber die Sommerzeit (MESZ oder mitteleuropäische Sommerzeit) oder die Normalzeit (MEZ, mitteleuropäische Zeit oder Winterzeit) behalten wollen.

Im März 2021 sollte dann eigentlich zum letzten Mal die saisonale Zeitumstellung auf Sommerzeit erfolgen. Passiert ist seither aber wenig. Die Realisierung scheitert an den komplexen Abläufen in der EU. Nachdem das EU-Parlament dem Vorschlag der EU-Kommission zur Zeitumstellungsabschaffung zugestimmt hatte, ging die Entscheidung an den Europäischen Rat. Dieser konnte sich bisher allerdings noch nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen.

Viele sorgen sich, dass die Auswirkungen einer möglichen Änderung nicht ausreichend analysiert und erforscht sind. Auch wird befürchtet, Europa könne wieder zu einem Flickenteppich unterschiedlicher Zeitzonen zwischen Griechenland im Osten und Portugal im Westen zurückkehren. Das würde unter anderem zu Hindernissen für Verkehr, Wirtschaft und grenzüberschreitenden Alltag führen.

Zeitumstellung 2024: Welche Länder sie schon abgeschafft haben

Eine Auswahl der Länder, in denen die Uhr nicht mehr umgestellt wird, ist folgende:

Es gibt aber auch Länder, in denen nie die Uhr umgestellt wurde. Das trifft auf viele Länder in Äquatornähe zu, da die Zeiten der Sonnenauf- und untergänge nur geringfügig schwanken. Im Sommer und Winter gibt es somit kaum Unterschiede bei der Beleuchtungszeit. Ewa in Indonesien, Niger oder auf den Malediven wird nicht zwischen Sommer- und Winterzeit gewechselt, weder jetzt noch in der Vergangenheit.

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Zeitumstellung 2024: Warum sie eingeführt wurde

Im Zuge der Ölkrise in den Siebzigerjahren entschied sich Frankreich 1976 aus energiepolitischen Gründen die Sommerzeit einzuführen. Viele der Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft – also dem Vorgänger der EU – zogen nach.

In der Bundesrepublik Deutschland sowie fast zeitgleich in der DDR wurde die Sommerzeit im Jahr 1980 eingeführt, um Energie zu sparen. Ziel der 1980 wieder eingeführten Umstellung ist es, das Tageslicht besser ausnutzen zu können. Kritiker zweifeln aber an diesem Energiespareffekt.

Zeitumstellung 2024: Auswirkungen auf den Körper

Vielen Menschen fällt die Umstellung auf die Sommerzeit, bei der man eine Stunde „verliert“, schwerer als die Umstellung im Herbst auf die normale mitteleuropäische Zeit (MEZ), umgangssprachlich auch Winterzeit genannt. Das kommt daher, dass Arbeit und Schule in der Sommerzeit eine Stunde früher beginnen als in der Winterzeit.

Mediziner haben festgestellt, dass die Umstellung negative Auswirkungen auf den Biorhythmus des Körpers haben kann. Einige Menschen empfinden sie als Art Mini-Jetlag. Die Krankenkasse DAK startete im Jahr 2023 dazu eine repräsentative Bevölkerungsumfrage und untersuchte, ob und unter welchen Symptomen Menschen nach der Zeitumstellung leiden. Im Zuge der Umfrage gab ein Viertel der 1.008 Befragten an, nach der Zeitumstellung schon einmal gesundheitliche Probleme gehabt zu haben.

Als häufigste Beschwerden wurden Müdigkeit und Abgeschlagenheit, unter denen 85 Prozent der Befragten leiden, gefolgt von Schlafstörungen (63 Prozent), Konzentrationsschwierigkeiten (36 Prozent) und Gereiztheit (32 Prozent) angegeben. 19 Prozent der Befragten kamen aufgrund der Zeitumstellung morgens schon einmal zu spät zur Arbeit, 16 Prozent litten an einer depressiven Verstimmung.

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Erstellt:
3. Januar 2024, 12:30 Uhr
Aktualisiert:
15. März 2024, 08:06 Uhr

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