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Warum darf man am Aschermittwoch kein Fleisch essen? - Bedeutung & Hintergründe
Warum essen viele Christen am Aschermittwoch kein Fleisch? Hinter dieser Tradition steckt mehr als nur ein kirchliches Gebot – was man wissen sollte.

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Erfahren Sie, was es mit dem Fleischverzicht am Aschermittwoch auf sich hat. Alles Wichtige im Überblick.
Von Matthias Kemter
Am Aschermittwoch, der im Jahr 2025 auf den 5. März fällt, beginnt in der katholischen Kirche die 40-tägige Fastenzeit vor Ostern. Traditionell gilt dieser Tag als strikter Fasten- und Abstinenztag – das bedeutet: Fleisch essen ist am Aschermittwoch nicht erlaubt. Aber warum genau verzichten viele Christen an diesem Tag auf Fleisch? Die Gründe dafür liegen in kirchlichen Traditionen und symbolischen Bedeutungen.
Beginn der Fastenzeit: Verzicht & Besinnung
Der Aschermittwoch markiert den Start der Fastenzeit, die von Aschermittwoch bis Karsamstag dauert. In dieser Zeit sollen sich Gläubige auf das Wesentliche konzentrieren, bewussten Verzicht üben und sich innerlich auf das Osterfest vorbereiten. Der Verzicht auf Fleisch ist dabei ein wichtiger Bestandteil – er erinnert daran, dass es nicht um Genuss, sondern um Besinnung und Einkehr geht.
Fleisch als Luxusgut – ein historischer Hintergrund
Früher galt Fleisch als teures Luxusgut, das sich nicht jeder täglich leisten konnte. Genau deshalb wurde der Fleischverzicht zum symbolischen Akt: Wer auf Fleisch verzichtet, verzichtet bewusst auf einen weltlichen Genuss – und richtet den Fokus auf spirituelle Werte. Dieser Gedanke ist bis heute tief in der katholischen Tradition verwurzelt.
Kirchliche Regeln zum Aschermittwoch
Laut der katholischen Fastenordnung gelten für Aschermittwoch klare Vorgaben. Katholiken zwischen 18 und 60 Jahren sollen am Aschermittwoch fasten. Das bedeutet, es ist nur eine volle Mahlzeit erlaubt. Der Verzicht auf Fleisch gilt bereits ab 14 Jahren.
Innere Einkehr und bewusster Neuanfang
Neben der äußeren Form des Verzichts spielt auch die innere Haltung eine große Rolle. Der Aschermittwoch soll ein Tag der Besinnung und Umkehr sein. Die Fastenzeit beginnt bewusst mit einem klaren Bruch zu den Tagen des Karnevals. Der bewusste Verzicht – etwa auf Fleisch – soll dabei helfen, sich neu auszurichten und den eigenen Glauben stärker in den Fokus zu rücken.
Warum wird stattdessen oft Fisch gegessen?
Interessanterweise gilt Fisch nicht als Fleisch im kirchlichen Sinne. Deshalb hat sich der Brauch entwickelt, am Aschermittwoch Fischgerichte zu essen. Dies geht auf alte kirchliche Definitionen zurück, in denen Tiere, die im Wasser leben, anders betrachtet wurden als Landtiere. Historisch gesehen landeten sogar Biber auf dem Teller – da sie als Wassertiere galten und somit während der Fastenzeit erlaubt waren.
Wichtig ist: Der Fleischverzicht am Aschermittwoch ist nur ein sichtbares Zeichen. Der eigentliche Sinn dahinter liegt in der inneren Einstellung. Die Fastenzeit lädt dazu ein, innezuhalten, Gewohnheiten zu überdenken und sich bewusster mit dem eigenen Leben und Glauben auseinanderzusetzen. Wer ohnehin kein Fleisch isst, kann auf andere Dinge verzichten – zum Beispiel Süßigkeiten, Social Media oder Alkohol.