UN-Bericht
Warum die Landflächen der Erde immer trockener werden
Einst feuchte Landschaften sind heute Trockengebiete: In den vergangenen Jahrzehnten war diese Umwandlung an vielen Orten der Welt zu beobachten. Eine UN-Organisation empfiehlt ein Dürre-Monitoring.
Von Markus Brauer/dpa
Etwa drei Viertel der Landflächen der Erde sind einer neuen Studie zufolge in den vergangenen drei Jahrzehnten dauerhaft trockener geworden. Wird der Ausstoß an Treibhausgasen nicht begrenzt, trockneten zunehmend mehr Landflächen aus, heißt es in Analyse, welche das in Bonn ansässige Sekretariat der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) jetzt veröffentlicht hat.
#COP16Riyadh news: A 'wake-up call for policymakers', new @UNCCD report stated that 3/4 of Earth’s land became permanently drier in last 3 decades. Aridity endangers billions with water scarcity, food insecurity & forced migration: https://t.co/4JlQuJ0fWn#ClimateActionpic.twitter.com/ESXFNkAAj4 — Global Goals (@GlobalGoalsUN) December 9, 2024
UNCCD-Konferenz in Riad
Laut der UNCCD-Studie verwandelten sich 7,6 Prozent der Gebiete weltweit von feuchten Landschaften in Trockengebiete. Dies habe große Auswirkungen auf die Landwirtschaft, Ökosysteme und die dort lebenden Menschen.
Der Bericht über „Die globale Bedrohung durch trockene Böden“ wurde auf einer UNCCD-Konferenz in Riad in Saudi-Arabien vorgestellt, die vom 2. bis zum 13. Dezember dauert.
Join us at UNCCD COP16 in Riyadh from Dec 2–13! @CGIAR will present cutting-edge innovations to combat desertification, restore degraded lands, and boost resilience in drylands. Let's build a sustainable future together! More: https://t.co/6yoCE0H6O1@UNCCD#COP16Riyadhpic.twitter.com/GFhF7f8vxT — Alliance of Bioversity International and CIAT (@BiovIntCIAT_eng) December 2, 2024
Milliarden Menschen betroffen
„Zum ersten Mal wurde die Dürrekrise mit wissenschaftlicher Klarheit dokumentiert und eine existenzielle Bedrohung aufgezeigt, die Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt betrifft“, sagt UNCCD-Chef Ibrahim Thiaw. Im Gegensatz zu vorübergehenden Dürreperioden mit weniger Niederschlägen sei Trockenheit eine permanente Veränderung.
Besonders stark betroffen von der Austrocknung sind dem Bericht zufolge Europa (96 Prozent der Fläche), Teile der westlichen Vereinigten Staaten, Brasilien, Ostasien und Zentralafrika. Landwirtschaftliche Kornkammern wie etwa im Mittelmeerraum stehen demnach vor einer düsteren Zukunft.
Dürre-Monitoring gefordert
Hauptursache ist laut dem Bericht der von Menschen verursachte Klimawandel. Treibhausgas-Emissionen aus Stromerzeugung, Verkehr, Industrie und geänderter Landnutzung erwärmten den Planeten. Das wirke sich auf Niederschläge, Verdunstung und Pflanzenleben aus, wodurch Bedingungen geschaffen würden, welche Trockenheit verstärkten.
Im Umgang mit Trockenheit empfiehlt der Bericht verschiedene Maßnahmen. Dazu gehört ein Dürre-Monitoring, um rechtzeitig eingreifen zu können. Auch Anreize für nachhaltige Landnutzung und der Einsatz von Technologien wie Regenwassersammlung, Abwasserrecycling und eine gezielte Bewässerung gehören zu den Empfehlungen.