Supermarkt mit Sitz in der Region Stuttgart
Warum ein Edeka in seinen vier Filialen kein Silvester-Feuerwerk verkauft
Zu Silvester werden Böller und Raketen stark nachgefragt. Doch trotz des guten Geschäfts verzichten manche Händler auf den Verkauf von Feuerwerk – ein Edeka mit vier Filialen in Baden-Württemberg bereits seit mehreren Jahren.
Von Florian Dürr
Zum Jahresende klingeln in vielen Discountern und Supermärkten noch einmal die Kassen: Kurz vor Silvester ist für wenige Tage der Verkauf von Böllern und Raketen freigegeben – was in manchen Filialen zu einer Art Überbietungswettbewerb beim Feuerwerkskauf führt. Der Kunde, der den Einkaufswagen mit den meisten Krachern voll lädt und am Silvesterabend den höchsten Feinstaub-Ausstoß produziert, gewinnt. Doch nicht alle Händler unterstützen diesen Spaß.
Stammkunden reagieren positiv und unterstützend
Eins von mehreren Beispielen ist der Edeka Arlt & Trostel mit seinem Hauptsitz in Vaihingen an der Enz (Kreis Ludwigsburg) und drei weiteren Filialen in Baden-Württemberg. „Kein Feuerwerksverkauf“ heißt es auf deren Social-Media-Kanälen über einem Bild mit zwei Hunden. Bereits seit mehreren Jahren verzichtet der Supermarkt auf den Verkauf von Böllern und Raketen, wie Beate Grau, die Marktleiterin in Vaihingen/Enz berichtet: „Wir sind alle Tierliebhaber und machen es auch aus Umweltschutzgründen“, sagt die 54-Jährige.
„Lautes Feuerwerk sorgt nicht nur für Stress bei unseren Vierbeinern, sondern belastet auch die Natur erheblich. Wir setzen uns für ein ruhigeres und nachhaltigeres Silvester ein“, heißt es in den Posts auf Instagram und Facebook. Und weiter: „Gemeinsam möchten wir ein Zeichen setzen – für die Umwelt, die Tiere und ein respektvolles Miteinander.“
Ihre Stammkunden reagieren positiv und unterstützen das, erzählt Marktleiterin Grau. Aber natürlich gebe es auch welche, die verwundert nachfragen, warum man keine Raketen und Böller verkaufe. Auf die attraktiven Einnahmen verzichte man gerne, sagt die 54-Jährige.
Anders sieht es in einem Rewe-Markt in der Stuttgarter Innenstadt aus, dem es wegen der Neueröffnung im August und des knappen zeitlichen Vorlaufs nicht mehr gereicht hat, Raketen und Böller zu bestellen. „Die Nachfrage ist sehr hoch, manche Kunden sind wütend wieder gegangen“, berichtet der Filialleiter, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Für ihn sei deshalb klar: „Nächstes Jahr werde ich definitiv Feuerwerkskörper verkaufen.“