Toter Pottwal vor Sylt entdeckt

Warum explodieren tote Wale?

Bei Hörnum auf Sylt liegt derzeit ein toter Pottwal am Strand. Experten warnen vor einer Explosion des Kadavers. Wie kommt es dazu?

Es wird wegen Explosionsgefahr davor gewarnt, sich dem Tier zu nähern.

© Daniel Friederichs/dpa

Es wird wegen Explosionsgefahr davor gewarnt, sich dem Tier zu nähern.

Von Lukas Böhl

Vergangenen Freitag wurde vor der Insel Sylt ein toter Wal im Meer gesichtet. Muschelfischer schleppten den Kadaver an den Strand der Gemeinde Hörnum. Die Schutzstation Wattenmeer in Hörnum warnt davor, sich dem toten Wal zu nähern. Wegen der Verwesungsgase könnte der Kadaver explosionsartig platzen. Offenbar ist dies bereits geschehen, da sich am Rücken des Tiers eine offene Stelle befindet. Aber warum explodieren tote Wale überhaupt?

Warum tote Wale explodieren können

Der Direktor des Instituts für Meeresbiologie an der Oregon State University, Bruce Mate, erklärte gegenüber The Verge, dass die Gasansammlung in toten Walen ein normaler Teil des Zersetzungsprozesses sei. Durch die dicke Haut der Meeressäuger können die Gase oft nicht entweichen. Sie sammeln sich daher im Inneren des Kadavers an und blähen diesen auf. Irgendwann ist der Druck jedoch zu groß – es kommt zu einer Explosion.

Durch die schiere Größe der Tiere können diese Explosionen enorme Kraft entwickeln. Daher warnen Experten immer wieder davor, sich toten Walen zu nähern. Wie Mate im Interview mit The Verge weiter ausführt, treten solche Gasansammlungen aber auch bei anderen Tieren auf. Bei einem Eichhörnchen seien sie jedoch nicht so beeindruckend wie bei einem Wal.

Was passiert jetzt mit dem Pottwal?

Wie die Schutzstation Wattenmeer auf ihrer Webseite schreibt, soll der tote Pottwal am heutigen Montag untersucht werden. Ein solcher Kadaver kann Forschern wichtige Informationen über das Leben und Sterben der Tiere liefern. Nach den Untersuchungen soll das Tier abtransportiert werden.

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Erstellt:
17. Februar 2025, 08:36 Uhr

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