Preis sinkt unter 100.000 Dollar
Warum fällt der Bitcoin?
Der Bitcoin hat seit gestern mehr als 5 % an Wert verloren. Doch was sind die Gründe für diesen Kursabfall?
Von Lukas Böhl
Aktuell notiert der Bitcoin bei etwa 99.000 US-Dollar, nachdem der Wert der größten Kryptowährung gestern noch bei 105.000 US-Dollar lag. Wie kam es zu diesem Absturz?
Mehrere Faktoren könnten verantwortlich sein
Kryptowährungen sind bekannt für ihre hohe Volatilität. Ein Kurssturz von über 5 % ist daher keine Seltenheit. Oft ist es schwierig, die exakten Gründe für Kursbewegungen zu identifizieren. Aktuell scheint jedoch vor allem das bevorstehende Meeting der US-Notenbank (Fed) den Bitcoin-Kurs zu beeinflussen.
Die Unsicherheit darüber, ob die Fed den Leitzins weiter senken oder auf dem aktuellen Niveau halten wird, wirkt sich offenbar negativ auf die Kryptowährung aus. Laut der Plattform Coinglass wurden in den letzten 24 Stunden über 200 Millionen US-Dollar an Bitcoin-Long-Positionen liquidiert – ein deutlich höheres Volumen als an den Tagen zuvor.
Ein weiterer Faktor könnte die Politik von Donald Trump sein. Während Bitcoin in der Vergangenheit von Trumps Ankündigungen profitierte, hat das jüngste Krypto-Dekret des ehemaligen US-Präsidenten für Verunsicherung gesorgt. In dem Dekret ist von einem „National Digital Assets Stockpile“ – einer strategischen Kryptowährungsreserve – die Rede. Bitcoin wird darin jedoch nicht explizit erwähnt.
Zudem bleibt fraglich, ob eine solche Kryptowährungsreserve rechtlich überhaupt umsetzbar ist. Diese Unsicherheiten könnten zusätzlich Druck auf den Bitcoin-Kurs ausgeübt haben.
Kursabsturz auch wegen DeepSeek?
Die jüngsten Entwicklungen rund um das chinesische KI-Unternehmen DeepSeek könnten ebenfalls Auswirkungen auf den Kryptomarkt haben. DeepSeek hat mit der Einführung neuer Open-Source-KI-Modelle Aufmerksamkeit erregt. Deepseek konkurriert mit den Angeboten von OpenAI und Meta und bietet vergleichbare Leistungen zu geringeren Kosten. Diese Fortschritte haben zu Turbulenzen an den US-Technologiemärkten geführt, da Investoren die Bewertungen großer Tech-Unternehmen hinterfragen. Die Sorge besteht, dass die hohen Investitionen in KI-Infrastrukturen möglicherweise überbewertet sind. Diese Unsicherheiten in der Tech-Branche beeinflussen offensichtlich auch den Kryptomarkt, da beide Märkte oft miteinander korrelieren.
BaFin warnt vor Risiken bei Kryptoinvestments
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt vor den Risiken, die mit Anlagen in Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether verbunden sind. Auch wenn diese Anlagen durch ihr modernes und lukratives Image verlockend erscheinen, sind sie hoch spekulativ.
Ein Grundsatz gilt dabei besonders: Die Aussicht auf hohe Renditen ist immer mit hohen Risiken verbunden. So können Anlegerinnen und Anleger schnell ihr gesamtes eingesetztes Kapital verlieren.
Neben der hohen Volatilität zählen auch mangelnde Regulierung und das Risiko von Hackerangriffen zu den zentralen Gefahren. Die BaFin betont zudem, dass selbst Stablecoins, die als weniger volatil gelten, erhebliche Unsicherheiten bergen. Anleger sollten sich daher umfassend informieren und Kryptowerte allenfalls als Beimischung zu einem diversifizierten Portfolio betrachten.