1 Dollar aktuell nur 88 Cent wert
Warum fällt der US-Dollar?
In den vergangenen Tagen hat der US-Dollar deutlich an Wert im Vergleich zum Euro verloren. Was steckt dahinter?

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Der Dollar verliert, der Euro gewinnt.
Von Lukas Böhl
Die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, ab April einen Mindestzoll von 10 Prozent auf alle US-Importe zu erheben – mit teils deutlich höheren Sätzen für Importe aus 60 Ländern – hat die Finanzmärkte aufgeschreckt. Diese protektionistischen Maßnahmen belasten nicht nur den Welthandel, sondern schüren auch Sorgen vor einer Verlangsamung der US-Wirtschaft und einer möglichen Rezession. Die Folge: Anleger zweifeln zunehmend an der wirtschaftlichen Stabilität der Vereinigten Staaten. In der Vergangenheit galt der US-Dollar als Rückzugsort in unsicheren Zeiten. Doch dieses Muster hat sich nun durchbrochen: Parallel zu den Kursverlusten an den Aktienmärkten kam es auch zu Abverkäufen beim Dollar.
Kapitalabflüsse in internationale Märkte
Gleichzeitig wenden sich internationale Investoren von US-Anlagen ab. Stattdessen fließt Kapital vermehrt in europäische und asiatische Märkte. Der Euro legte im Vergleich zum Dollar zu, während japanische und europäische Staatsanleihen durch neue Zinsvorteile attraktiver erscheinen. Auch viele ausländische Anleger scheinen derzeit ihre Dollarbestände in heimische Währungen zu wechseln, um wieder stärker in den eigenen Märkten zu investieren.
Geldpolitik im Schatten der Handelspolitik
Die Schwäche des Dollars wird zusätzlich dadurch verstärkt, dass die Erwartungen an baldige Zinssenkungen der US-Notenbank nachlassen. Höhere Importpreise durch Zölle könnten die Inflation antreiben, während das Wachstum gleichzeitig unter Druck gerät – ein schwieriger Spagat für die Federal Reserve.