Krypto-Kurse rutschen ab

Warum fallen die Kryptowährungen?

Der Bitcoin ist in den letzten Tagen unter die Marke von 90.000 US-Dollar gerutscht. Dort hatte er zuletzt im November 2024 gelegen. Was ist passiert?

Für den Bitcoin geht es derzeit nach unten.

© Jin Odin / shutterstock.com

Für den Bitcoin geht es derzeit nach unten.

Von Lukas Böhl

Die Kryptomärkte stehen unter Druck: Bitcoin, Ethereum und andere digitale Währungen verzeichnen derzeit deutliche Kursverluste. Doch was steckt hinter dem plötzlichen Rückgang? Ein genauerer Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen zeigt mehrere Faktoren, die die Preise beeinflussen.

Wirtschaftliche Unsicherheit

Berichte aus den USA zur Verbraucherstimmung zeichnen derzeit ein eher negatives Bild. Die US-Haushalte befürchten, dass die Inflation wieder ansteigen wird. Der Blick auf die eigene finanzielle Lage und die wirtschaftliche Situation in naher Zukunft ist ebenfalls gedämpft, wie Daten der University of Michigan und vom Forschungsinstitut The Conference Board zeigen. Die Amerikaner sind zurückhaltend, was große Anschaffungen angeht. Als Gründe wurden laut Angaben von The Conference Board häufig die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Trump-Regierung genannt. Insbesondere die Zölle auf Produkte aus Mexiko und Kanada heizen die Inflationssorgen an.

In wirtschaftlich unsicheren Zeiten ziehen sich viele Investoren aus risikoreichen Anlagen wie Kryptowährungen und Aktien zurück. Die negative Stimmung in den USA spielt beim aktuellen Kursrutsch daher eine große Rolle. Der Effekt ist selbstverstärkend, wie der Fear-and-Greed-Index für den Kryptomarkt zeigt. In den letzten Tagen ist dieser stark nach unten gerutscht. Aktuell dominiert „Furcht“ den Markt. Die Abverkäufe der letzten Tage haben wahrscheinlich dazu geführt, dass immer mehr Investoren Gewinne mitgenommen haben.

Hackerangriff auf Bybit

Ein weiterer belastender Faktor ist ein kürzlich erfolgter Hackangriff auf die Kryptobörse Bybit, bei dem 1,5 Milliarden Dollar in Ethereum gestohlen wurden. Solche Angriffe verunsichern Investoren zusätzlich und lassen Zweifel an der Sicherheit vieler Plattformen aufkommen. Dies verstärkt den Abwärtstrend, da Vertrauen eine entscheidende Rolle im Kryptomarkt spielt.

Nachlassende Spekulation

Seit Ende 2024 verzeichnete der Kryptomarkt starke Kursgewinne, insbesondere nach den US-Wahlen. Doch diese spekulative Euphorie scheint nachzulassen. Viele Anleger hatten auf eine Lockerung der Regulierung gehofft, doch bisher sind keine entscheidenden Änderungen in Sicht. Die US-Börsenaufsicht SEC hat keine neuen Richtlinien zur Krypto-Regulierung verabschiedet, und bestehende Restriktionen bleiben bestehen. Dies führt womöglich dazu, dass Spekulanten derzeit Gewinne mitnehmen und sich aus dem Markt zurückziehen.

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Erstellt:
26. Februar 2025, 08:04 Uhr

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