Astronomie
Warum flackern Sterne?
Wer nachts in den Sternenhimmel schaut, dem fällt auf, dass die Sterne flackern. Aber warum funkeln bzw. blinken Sterne überhaupt?
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Hier erfahren Sie, warum Sterne am Nachthimmel flackern und wie der Effekt entsteht.
Von Matthias Kemter
Sterne selbst flackern nicht. Das Flackern entsteht erst durch die vielen Luftschichten der Erdatmosphäre, durch die wir die Sterne von der Erde aus beobachten. Auch wenn die Atmosphäre klar erscheint, wirkt sie durch die enthaltenen Luftmassen und ihren Bewegungen wie eine Linse, welche das Licht der Sterne bricht.
Szintillation bricht das Licht der Sterne
Der Effekt der atmosphärischen Lichtbrechung wird Szintillation genannt. Vor allem die enormen Luftbewegungen mit den unterschiedlichen Zusammensetzungen der Luft sorgen dafür, dass sich der Lichtbrechungsindex der Luft ständig leicht verschiebt, was zum Flackern der Sterne führt. Vergleichbar ist der Effekt mit den Wasserbewegungen eines Schwimmbeckens. Ohne Wellen ist der Beckenboden klar und gleichmäßig zu sehen. Durch Wasserbewegungen an der Oberfläche erscheint der Beckenboden ungleichmäßiger, da das Licht durch die Wellen gebrochen wird.
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Warum Sterne flackern und der Mond nicht
Größere und stärker leuchtende Objekte, wie zum Beispiel der Mond, sind von dem Effekt weniger betroffen. Solche großen Lichtstrahlen lassen sich nicht so leicht krümmen wie kleine Punkte. Die Schwankungen sind zwar auch bei der Betrachtung von solch großen Objekten vorhanden, allerdings mitteln sich diese über die Ausdehnung des Objektes aus und sind somit nicht mehr wahrnehmbar. Dennoch wirkt sich der Effekt auf die allgemeine Bildschärfe aus.
Szintillation erschwert die Beobachtung
Aus diesem Grund versuchen Astronomen Objekte im Weltall mit so wenig atmosphärischen Störungen wie möglich zu beobachten, am besten direkt aus dem Weltall selbst, zum Beispiel mit Weltraumteleskopen wie dem James-Webb-Teleskop oder Hubble. Auf der Erde werden die Orte für Forschungsobservatorien mit ihren Teleskopen daher an besonders günstigen und höher gelegenen Orten mit trockener Luft gebaut.
Fazit:
Das Flackern der Sterne entsteht durch die Szintillation – einen Effekt, bei dem die Erdatmosphäre das Licht der Sterne durch Luftbewegungen und Brechungen ungleichmäßig streut. Größere Himmelskörper wie der Mond sind davon weniger betroffen, da sich die Verzerrungen über ihre größere Fläche ausgleichen. Um Störungen durch die Atmosphäre zu minimieren, nutzen Astronomen Weltraumteleskope oder bauen Observatorien an hochgelegenen, trockenen Orten.