Feinstaub und andere Schadstoffe
Warum ist die Luftqualität so schlecht?
In vielen Orten Deutschlands verzeichnet das Umweltbundesamt derzeit schlechte Luft. Doch warum ist die Luftqualität gerade jetzt so mies?
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Woher kommt die schlechte Luft?
Von Lukas Böhl
Ein Blick auf den Luftqualitätsindex des Umweltbundesamtes zeigt, dass aktuell vor allen Dingen Feinstaub der Partikelgrößen PM2,5 und PM10 für die schlechte Luftqualität in vielen Regionen Deutschlands sorgt. Dabei handelt es sich um Feinstaub, der einen Durchmesser von 2,5 bzw. 10 Mikrometern und weniger besitzt. Der Feinstaub wird durch Haushalte, den Straßenverkehr und auch die Industrie abgesondert. Doch was sind die Gründe dafür, dass er sich gerade so hartnäckig in der Luft hält?
1. Bodeninversion
Eine der Hauptursachen ist die sogenannte Bodeninversion. Diese Wetterlage tritt laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) häufig in klaren Winternächten auf. Dabei kühlt die Erdoberfläche stark aus, da die Wärme durch die fehlende Wolkendecke ungehindert in die Atmosphäre abgestrahlt wird.
Dies führt dazu, dass die unteren Luftschichten deutlich kälter sind als die darüber liegenden, die weniger stark abkühlen. Diese warme Luftschicht oberhalb des Bodens wirkt wie eine Sperre, die den Luftaustausch hemmt. Feinstaub und andere Schadstoffe bleiben in den unteren Luftschichten gefangen und können nicht abtransportiert werden.
Lesetipp: Was bedeutet eigentlich "schlechte Luftqualität"?
2. Geringe Windgeschwindigkeit
Aktuell wehen nur schwache bis mäßige Winde. Dies trägt laut dem Umweltbundesamt dazu bei, dass sich die Schadstoffe eher an ihren Entstehungsorten ansammeln und nicht verteilt oder abtransportiert werden.
3. Auch der Regen hilft nicht
Niederschläge können die Feinstaubbelastung verringern, indem sie die Partikel aus der Luft herauswaschen. Auch wenn es aktuell in einigen Gebieten Deutschlands regnet, reichen die Niederschläge nicht aus, um die Luftqualität signifikant zu verbessern. Insbesondere der besonders kleine Feinstaub PM2,5 hält sich auch bei Regen oft hartnäckig in der Luft. Vor allen Dingen Wind trägt dazu bei, dass die Schadstoffe abtransportiert werden können.
4. Höhere Emissionen im Winter
Im Winter werden generell mehr Schadstoffe freigesetzt. Neben den üblichen Emissionen aus dem Straßenverkehr und der Industrie kommen zusätzliche Belastungen durch die Heizungen in Privathaushalten hinzu. Dies führt zu einer erhöhten Feinstaubkonzentration, die durch die Wetterbedingungen länger in der Atmosphäre verweilt.
Eine anhaltend hohe Feinstaubbelastung kann gesundheitliche Folgen haben, insbesondere für empfindliche Bevölkerungsgruppen wie Kinder, ältere Menschen und Personen mit Atemwegserkrankungen. Mögliche Symptome sind Atemnot, Husten und eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte.