Sonnenbaden

Warum juckt Sonnenbrand?

Ein Sonnenbad ist meist ein angenehmes Erlebnis. Bei zu viel Sonne und vor allem ohne Schutz kommt es allerdings schnell zu einem juckenden Sonnenbrand. Aber warum juckt ein Sonnenbrand eigentlich?

Neben Fieber und einem Kältegefühl kann es bei Sonnenbrand auch zu einem Juckreiz kommen. Hier erfahren Sie, warum das so ist.

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Neben Fieber und einem Kältegefühl kann es bei Sonnenbrand auch zu einem Juckreiz kommen. Hier erfahren Sie, warum das so ist.

Von Matthias Kemter

Wird die Haut einen längeren Zeitraum der Sonne ausgesetzt, kommt es zum Sonnenbrand. Grund hierfür sind die kurzwelligen und energiereichen UVB-Strahlen, die zu einer Schädigung der Epidermis (Oberhaut) führen. Betroffene Hautbereiche beginnen anschließend zu brennen, zu spannen und zu jucken. Je nach Schwere und der Größe der betroffenen Bereiche kann es bei einem Sonnenbrand auch zu weiteren Symptomen wie einem verstärkten Kälteempfinden, Übelkeit und Kopfschmerzen kommen.

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Entzündungsreaktionen führen zum Juckreiz

Die Symptome des Sonnenbrandes werden durch Entzündungsreaktionen in Folge der UV-Belastung ausgelöst. Hierbei werden weitere Botenstoffe ausgeschüttet, welche wiederum die Immunabwehr aktivieren und zu einer Erweiterung der Blutgefäße führen. So entsteht auch die bekannte Rötung der Haut. Diese Entzündungsprozesse bewirken, dass der Sonnenbrand juckt. Bei dem einen mehr und dem anderen weniger.

Dieser Juckreiz kann allerdings durch weitere Faktoren verstärkt werden. So führt auch der anschließende Feuchtigkeitsmangel der Haut zu einer Verstärkung des Juckreizes. Kommt eine Sensibilität für UVA-Strahlen hinzu, führt dies ebenfalls zu einem Juckreiz. Umgangssprachlich ist hierbei oft von einer Sonnenallergie die Rede, die allerdings so nicht existiert. Gemeint ist dabei die polymorphe Lichtdermatose, von der etwa 10 bis 20 % der Bevölkerung betroffen sind. Ein weiterer Faktor kann der Sonnenschutz selbst sein. Bei der sogenannten Mallorca-Akne entstehen kleine Pickelchen als Folge eines ungünstigen Zusammenspiels von fetthaltigen Sonnencremes und UV-Strahlen. Sie tritt häufiger bei jungen Menschen auf und führt ebenfalls zu einem Juckreiz. Eine weitere Verstärkung des Juckreizes können phototoxische Reaktionen hervorrufen. Dies ist der Fall, wenn die Haut durch den Einfluss von Sonnenstrahlen auf chemische oder natürliche Stoffe reagiert. Das können Kosmetika, aber auch Pflanzenstoffe sein, mit denen man zum Beispiel bei der Gartenarbeit in Kontakt kommt. Medikamente können diese Reaktion ebenfalls auslösen. Hinzukommen können weitere, aber deutlich seltenere Formen der Lichtdermatose. Bei der Lichturtikaria schütten die Zellen in der Haut durch die UV-Strahlung vermehrt Histamin aus, was ebenfalls zu einem Juckreiz führt.

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Was hilft gegen juckenden Sonnenbrand?

Kratzen hilft leider nur kurzzeitig gegen den Juckreiz. Grund ist, dass beim Kratzen die schmerzleitenden Nervenfasern schneller sind als die juckreizleitenden. Das führt dazu, dass der Schmerz (das Kratzgefühl) die Juckempfindung überlagert (1). Kratzen sollte bei einem Sonnenbrand allerdings vermieden werden. Denn wer viel kratzt, der riskiert Entzündungen, was den Heilungsprozess ausbremst. Wenn der Sonnenbrand juckt, helfen folgende Dinge:

Die Haut sollte bei einem Sonnenbrand mit Feuchtigkeit versorgt werden. Gut eignen sich hautberuhigende Lotionen zum Beispiel mit Dexpanthenol. Bei Bedarf kann vom Arzt ein Kortisonpräparat verschrieben werden. Leichte Hydrocortison-Salben sind auch rezeptfrei erhältlich.

Kühlen hilft ebenfalls, um den Juckreiz zu reduzieren. Oft reicht eine kalte Dusche oder ein feuchtes Handtuch. Kühlende Gels sind ebenfalls in der Apotheke erhältlich.

Bei guter Pflege hört der Juckreiz bei einem Sonnenbrand nach einigen Tagen bereits auf. Wichtig ist allerdings, dass in dieser Zeit die Haut vor der Sonne geschützt bleibt. Die Kleidung sollte leicht sein und die Haut nicht zusätzlich reizen. Viel zu trinken ist ebenfalls wichtig, um den Feuchtigkeitsmangel auszugleichen. Starkes Schwitzen reizt die Haut ebenfalls und bremst die Heilung aus.

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Erstellt:
6. August 2024, 10:54 Uhr

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