Bundestagswahl 2025
Warum kann man nicht online wählen?
Es ist das Jahr 2025 und Deutschland stimmt noch auf Papier ab. Warum wir nicht online wählen können, erfahren Sie hier.
Von Lukas Böhl
Artikel 38 Absatz 1 des Grundgesetzes bestimmt, dass die Abgeordneten des Deutschen Bundestages in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt werden. Insbesondere die Geheimhaltung der Stimmabgabe verhindert hierzulande bislang Online-Wahlen.
Warum Online-Wahlen nicht möglich sind
Bei der Online-Wahl besteht das Problem, dass diese durch Cyberangriffe manipuliert werden könnten, schreibt das Bundesinnenministerium auf seiner Webseite. Der Schutz einer solchen Wahl würde nach Angaben der Bundeswahlleiterin einen unverhältnismäßig hohen Aufwand erfordern und die Nutzung privater PCs ausschließen. Schließlich ist es nicht möglich, bei jedem privaten Gerät festzustellen, ob dieses frei von Schadsoftware ist. Solche Schadsoftware könnte zum Beispiel genutzt werden, um die Stimmabgabe zu manipulieren.
Abläufe wären intransparent
Ein weiterer Grund, der bislang dagegen spricht, bei der Bundestagswahl online abzustimmen, ist die Intransparenz der Stimmauszählung. Denn bei der Bundestagswahl gilt das Öffentlichkeitsprinzip. Jeder Bürger hat das Recht, alle Vorgänge am Wahltag im Wahlraum zu beobachten. Vom Zusammentritt der Wahlhelfer bis zur Verkündung des Wahlergebnisses am Abend. Bei einer Online-Wahl wäre die Transparenz in diesem Umfang nicht möglich. Eine solch undurchsichtige Wahlmethode könnte möglicherweise das Vertrauen der Bevölkerung in die Abläufe untergraben, so die Befürchtung.