Illegales Feuerwerk

Warum Kugelbomben so gefährlich sind

Aufgrund ihrer enormen Sprengkraft müssen Kugelbomben unter höchsten Sicherheitsstandards von Fachkräften eingesetzt werden. Ihre Nutzung unterliegt strengen Vorschriften.

Kugelbomben bestehen aus zwei Halbschalen aus Pappe oder Plastik. Kugelbomben haben in der Regel einen Durchmesser von etwa 5 bis 30 Zentimeter, seltener bis zu 40 Zentimeter.

© Imago/Stefan M. Prager

Kugelbomben bestehen aus zwei Halbschalen aus Pappe oder Plastik. Kugelbomben haben in der Regel einen Durchmesser von etwa 5 bis 30 Zentimeter, seltener bis zu 40 Zentimeter.

Von Markus Brauer/dpa

Fünf Tote durch Feuerwerk, dazu Dutzende Schwerverletzte: In der Silvesternacht haben zahlreiche Menschen in Deutschland Gliedmaßen verloren, die Kraft von illegalen Böllern hat Hände und Finger weggesprengt.

Ursache der besonders schweren Verletzungen waren in vielen Fällen illegale Kugelbomben. In Berlin-Schöneberg hat die Wucht einer solchen Detonation Häuserfassaden und Autos schwer beschädigt, viele Fensterscheiben gingen zu Bruch. 36 Wohnungen sind vorerst unbewohnbar.

Nutzung unterliegt strengen gesetzlichen Bestimmungen

In Deutschland unterliegen Kugelbomben, auch als Feuerwerkskugeln bezeichnet, strengen gesetzlichen Bestimmungen. Sie sind in der Regel nach dem Sprengstoffgesetz der Kategorie F4 (Großfeuerwerk) zugeordnet.

Das bedeutet, dass sie ausschließlich von Personen mit entsprechender Fachkunde und behördlicher Erlaubnis verwendet werden dürfen. Zudem muss man beim Erwerb mindestens 21 Jahre alt sein. Auch dürfen Kugelbomben nur in einem zugelassenen Lager aufbewahrt werden.

Schwere Verletzungen und tödliche Unfälle

Der Erwerb und Einsatz durch Privatpersonen ist verboten. Grundsätzlich sind Kugelbomben nicht im freien Handel erhältlich und dürfen nur von lizenzierten Pyrotechnikern bei spezialisierten Herstellern oder Händlern bezogen werden.

Aufgrund ihrer erheblichen Explosionskraft und der komplexen Handhabung können unsachgemäßer Gebrauch oder technische Defekte zu schweren Verletzungen oder sogar tödlichen Unfällen führen.

Feuerwerkskörper für Höhenfeuerwerke

Die runden Feuerwerkskörper sind kugelförmige, pyrotechnische Effekte, die hauptsächlich in professionellen Großfeuerwerken bei Shows und Events eingesetzt werden. Sie bestehen aus einer kugelförmigen Hülle, die mit verschiedenen pyrotechnischen Mischungen gefüllt ist, um bei der Explosion Lichteffekte zu erzeugen.

Die kugelrunden Geschosse bestehen aus zwei Halbschalen aus Pappe oder Plastik. Kugelbomben haben in der Regel einen Durchmesser von etwa 5 bis 30 Zentimeter, seltener bis zu 40 Zentimeter. Ihr Gewicht kann von einigen Hundert Gramm bis zu mehreren Kilogramm betragen.

Sie werden aus einem Abschussrohr auf bis zu 100 bis 300 Meter Höhe geschossen, wo sie in Effekten detonieren, die ihrerseits einen Durchmesser von mehreren Dutzend bis mehreren Hundert Metern haben können.

Abschuss erfolgt aus einer Art Mörser

Der Abschuss erfolgt aus speziellen Rohren, die Mörsern ähneln, mittels einer Treibladung aus Schwarzpulver. Während des Aufstiegs brennt eine Zündschnur ab, die die Ladung im Inneren der Kugelbombe zündet, wodurch die Hülle zerbirst und die Effekte symmetrisch am Himmel verteilt werden. Sterne nennt man dabei kleine Pulverpresslinge, die als farbige oder funkensprühende Streifen erscheinen und das Bukett der Bombe bilden.

In Deutschland müssen alle im Handel erhältlichen pyrotechnischen Artikel getestet und mit einem Zulassungszeichen (CE-Zeichen) versehen sein. Bei eingeführten Waren fehlt diese Zulassung oft.

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Erstellt:
2. Januar 2025, 17:26 Uhr

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