Neuer Wehrdienst wird Wehrpflicht ersetzen

Was bedeutet das für junge Männer?

Der "Neue Wehrdienst" ersetzt die Wehrpflicht – doch warum sind nur Männer zur Erfassung verpflichtet?

Soldaten der Bundeswehr.

© Mircea Moira / shutterstock.com

Soldaten der Bundeswehr.

Von Lukas Böhl

Mit dem Konzept des „Neuen Wehrdienstes“ reagiert die Bundesregierung auf die veränderte Sicherheitslage in Europa, ausgelöst durch zunehmende geopolitische Spannungen. Ziel ist, eine breite personelle Reserve aufzubauen und die Bundeswehr gezielt auf Landes- und Bündnisverteidigung auszurichten. Die Bundesregierung setzt dabei auf ein freiwilliges Modell, ergänzt durch verpflichtende Erfassungselemente – allerdings nur für Männer.

Darum werden nur Männer pflichterfasst

Gemäß Artikel 12a des Grundgesetzes können in Deutschland ausschließlich Männer ab dem 18. Lebensjahr zum Dienst in den Streitkräften, im Bundesgrenzschutz oder in Zivilschutzverbänden verpflichtet werden. Diese gesetzliche Grundlage erklärt, warum nur Männer zum Ausfüllen des Fragebogens verpflichtet sind, während Frauen ihre Bereitschaft freiwillig angeben können. Eine Pflicht zur Teilnahme für Frauen würde eine Änderung des Grundgesetzes erfordern, ein Schritt, den die Bundesregierung aktuell nicht plant. Daher bleibt die Pflicht zur Erfassung auf Männer beschränkt.

Ziele und Ablauf des Neuen Wehrdienstes

Der Neue Wehrdienst ersetzt den bisherigen Freiwilligen Wehrdienst, um mehr junge Menschen für die Bundeswehr zu gewinnen und den Personalbedarf langfristig zu sichern. Ab dem 18. Lebensjahr erhalten junge Männer einen Fragebogen, der die grundsätzliche Bereitschaft und Eignung zum Wehrdienst erfasst. Die Angaben umfassen unter anderem Motivation, körperliche Fitness und Qualifikationen. Wer zur Teilnahme bereit ist, wird zu einem Assessment eingeladen, bei dem die Eignung geprüft wird.

Diese verpflichtende Erfassung für Männer schafft eine solide Datenbasis für die Bundeswehr und sichert eine zügige Mobilisierbarkeit im Krisenfall. Der Wehrdienst soll zwischen sechs und 23 Monaten dauern, wobei eine Verlängerung und besondere Anreize möglich sind. Frauen können auf freiwilliger Basis ebenfalls Wehrdienst leisten, jedoch ohne die Pflicht, sich erfassen zu lassen.

Was passiert, wenn der Fragebogen nicht ausgefüllt wird?

Die Erfassung ist verpflichtend: Männer, die den Fragebogen verweigern, können mit einem Bußgeld rechnen.

Wann beginnt die Erfassung?

Die ersten Erfassungen werden voraussichtlich im Frühjahr 2025 starten – vorausgesetzt, Bundestag und Bundesrat stimmen dem Gesetz zu.

Die Formulierungen des Textes wurden mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) überarbeitet und anschließend von einer Redakteurin/einem Redakteur überprüft.

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Erstellt:
7. November 2024, 10:06 Uhr
Aktualisiert:
7. November 2024, 11:10 Uhr

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