Studie

Warum Wärmepumpen oft günstiger sind als neue Gasheizungen

Wer eine neue Heizung braucht, steht oft vor der Wahl:  Gas oder Wärmepumpe? Die RWTH Aachen hat jetzt nachgerechnet, was auf Dauer günstiger ist.

Ein Handwerker arbeitet an einer Wärmepumpe in der Enpal Akademie in Blankenfelde-Mahlow (Brandenburg).

© dpa/Fabian Sommer

Ein Handwerker arbeitet an einer Wärmepumpe in der Enpal Akademie in Blankenfelde-Mahlow (Brandenburg).

Von Markus Brauer/AFP/dpa

Der Einbau einer Wärmepumpe kann sich einer Studie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen zufolge binnen 10 bis 16 Jahren finanziell auszahlen. Das haben Berechnungen im Auftrag des Energiekonzerns Eon mit beispielhaften Häusern aus den Jahren 2005, 1990 und 1980 ergeben, die am Freitag (21. Juni) in München vorgestellt wurden. Dabei wurden die Investitions- und Betriebskosten für eine Wärmepumpe inklusive Förderung mit denen für eine neue Gasheizung gegenübergestellt.

Verschiedene Energie- und Haustypen

In der Studie wurde für verschiedene Haustypen, Familiengrößen und Standorte untersucht, nach welcher Zeit die Kosten für Kauf und Betrieb von modernen Energielösungen im Vergleich zu einer neuen Gasheizung niedriger liegen. Bei den Energielösungen wurden drei Modelle angenommen:

So werden die Kosten berechnet

Für die Wärmepumpe war die Studie von RWTH-Professor Dirk Müller von Anschaffungskosten von rund 18 000 Euro nach Abzug der Förderung von 16 500 Euro ausgegangen. Die PV-Anlage kostete zusätzliche 11 000 Euro. Für die Gasheizung wurden Einbaukosten von 15 000 Euro veranschlagt. Allerdings fielen die Betriebskosten für die Wärmepumpe deutlich geringer aus als für die Gasheizung, im Fall mit Photovoltaik sogar sehr viel geringer.

Drei Arten von Wärmepumpen

In Wohnhäusern werden in der Regel drei Arten von Wärmepumpen genutzt:

Verschiedene Gründe für Rentabilität

Die Unterschiede in der Rentabilität ergaben sich abhängig vom Gebäude und der Nutzung – also unter anderem aus der Frage, wie viele Personen im Haus leben. Dabei wurden Gebäude ohne Fußbodenheizung zugrunde gelegt, wie Müller erklärte. Mit Fußbodenheizung sei die Situation für die Wärmepumpe günstiger. Grundsätzlich gebe es keine Gebäudeklasse, für die eine Wärmepumpe nicht infrage komme.

Zur erwarteten Lebensdauer von Wärmepumpen nannte Müller einen Wert von mindestens 12 Jahren. Er betonte aber, dass das nicht bedeute, dass die Geräte nach dieser Zeit kaputt seien, vielmehr müssten sie vielleicht repariert oder Teile ausgetauscht werden, was sehr viel günstiger sei als die Neuinstallation.

Zum Artikel

Erstellt:
21. Juni 2024, 16:36 Uhr
Aktualisiert:
21. Juni 2024, 19:18 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen