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Was bedeutet "Guilty Pleasure"? - Bedeutung & Beispiele
Den einen oder anderen guilty pleasure hat jeder. Doch was ist mit dem Begriff gemeint? Alles Wichtige dazu im Überblick.
Von Matthias Kemter
Wörtlich übersetzt bedeutet "guilty pleasure" das "schuldige Vergnügen". Gemeint sind damit alle Dinge, die einem Freude bereiten, aber entweder nicht gut für einen sind oder niemand davon erfahren soll, weil diese von einem selbst als peinlich empfunden werden. Guilty pleasure kann somit auch synonym für Begriffe wie heimliches Hobby, Laster, Schwäche, peinliches Vergnügen, Spaß mit Reue/Gewissensbisse oder (geheimer) Genuss verwendet werden.
Hintergrund & Beispiele für guilty pleasure
Der Begriff guilty pleasure kann in den verschiedensten Zusammenhängen und prinzipiell in allen Lebensbereichen vorkommen. Wer einen guilty pleasure hat, für den fühlt sich dieser in der Regel sehr gut und gleichzeitig auch irgendwie falsch an. Fast schon wie ein Fetisch. Was dabei als "falsch" oder "richtig" empfunden wird, ist subjektiv also meist durch das eigene Schamgefühl nicht wertfrei. Denn die meisten guilty pleasures sind in der Regel harmlos und nur die eigene Wertung macht das Vergnügen erst sinnlos oder peinlich. Klassische Beispiele für guilty pleasures sind:
- Fast Food essen
- Schlager hören
- Trash-TV schauen
- Seltene Lebensmittel-Vorlieben
- Zocken
- Serien bingen
- Seltene Hobbys wie Modellbau
- Anime/Mangas
- bestimmte Filme wie "Die Twilight Saga"
Guilty pleasures sind wie die meisten Vergnügungen eine Form des Eskapismus, also ein Rückzug aus der Realität. Prinzipiell ist Eskapismus eine Art Schutzmechanismus, der dafür sorgt, dass neben Anspannung auch Entspannung stattfindet. Dieses Zusammenspiel dient als Ausgleich zu den Anforderungen des Lebens. Was für Entspannung sorgt, ist allerdings bei jedem anders, wodurch es erst einmal egal ist, ob der guilty pleasure die Pizza, die Trash-TV-Serie oder der Schlager-Song ist. Sorgt ein guilty pleasure für Entspannung, ist das in Ordnung, solange niemand (auch nicht die eigene Gesundheit) zu Schaden kommt und der guilty pleasure nicht zum Dauerzustand wird.
Ursprung des Begriffs
Der genaue Ursprung des Begriffs guilty pleasure ist unbekannt. Der erste Eintrag im Urban Dictionary (1) erfolgte im Jahr 2004. Die erste breitere Bekanntheit bekam der Begriff dann durch die Musikindustrie. Im Jahr 2007 veröffentlichte die US-amerikanische Pop-Punk-Band Cobra Starship den Song "Guilty Pleasure" (2), der allerdings eher in den Staaten bekannt war. In Deutschland gingen laut Google Trends die Suchanfragen nach dem Begriff im Jahr 2009 mit der Veröffentlichung des Albums "Guilty Pleasure" (3) von Ashley Tisdale langsam nach oben. Das Album konnte sich in Deutschland etwa 3 Monate in den Charts halten.