Bagger-Amokfahrt in Tauberbischofsheim
Was bisher bekannt ist – und was nicht
Bei einer Zerstörungsfahrt mit einem Bagger in Tauberbischofsheim ist ein Mann getötet worden. Mehrere Polizisten wurden verletzt. Was bisher zu der Tat bekannt ist.
Von Jörg Breithut
Bei einer Amokfahrt mit einem Bagger im baden-württembergischen Tauberbischofsheim ist ein Mann am Dienstagmittag erschossen worden. Mehrere Polizisten wurden dabei verletzt.
Wir haben zusammengefasst, was bisher zu der Tat bekannt geworden ist.
Was ist passiert?
Nach Angaben der Polizei hatte ein Mann gegen 13.30 Uhr einen Bagger auf dem Gelände einer Baufirma in Grünsfeld im Main-Tauber-Kreis gestohlen. Mit dem Fahrzeug sei er über eine Bundesstraße bis nach Tauberbischofsheim gefahren und habe sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. In Tauberbischofsheim sei der Mann in ein Industriegebiet gefahren und habe mehrere Streifenwagen, private Autos und Gebäude zerstört. Unter anderem soll es der Täter auf ein Autohaus abgesehen haben. Die Polizei spricht von einem „erheblichen Sachschaden“.
Wie wurde der Amokfahrer gestoppt?
Um den Bagger aufzuhalten, gab die Polizei schließlich mehrere Schüsse ab, nachdem Lautsprecherdurchsagen ohne Wirkung geblieben sein sollen. Gegen 14.22 Uhr sei die Fahrt beendet worden. Der Baggerfahrer war offenbar durch einen Schuss aus einer Dienstwaffe getötet worden. Obwohl umgehend Wiederbelebungsversuche eingeleitet worden seien, sei der Amokfahrer noch vor Ort gestorben, bestätigte eine Polizeisprecherin der dpa.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) lobte den Einsatz der Beamten vor Ort. „Die eingesetzten Kräfte haben in einer extrem dynamischen und gefährlichen Situation professionell gehandelt und damit Schlimmeres verhindert“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der GdP in Baden-Württemberg, Thomas Mohr. „Es ist tragisch, dass am Ende ein Menschenleben zu beklagen ist, doch die Polizei hatte die Verantwortung, weitere Opfer zu verhindern und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.“
Wer ist der Täter?
Laut Polizei handelt es sich bei dem Baggerfahrer um einen 38-Jährigen mit deutscher Staatsbürgerschaft. Zu den Hintergründen der Tat hat die Polizei bisher keine Angaben gemacht. Noch ist unklar, ob es einen politischen Hintergrund gibt oder möglicherweise eine psychische Erkrankung die Ursache war.
Gibt es Verletzte?
Bei der Zerstörungsfahrt sind drei Polizisten verletzt worden. Das bestätigte eine Polizeisprecherin der dpa. Eine Beamtin sei bei dem Vorfall eingeklemmt und schwer verletzt worden. Sie habe zwischenzeitlich ein Krankenhaus wieder verlassen können, sei derzeit aber dienstunfähig. Über die anderen beiden verletzten Beamten waren zunächst keine Details bekannt.
Wie geht es nun weiter?
Das Motiv ist weiter unklar. Das Landeskriminalamt (LKA) Baden-Württemberg hat die Ermittlungen aufgenommen – auch weil die Polizisten ihre Dienstwaffen benutzt hatten. Nun soll der Ablauf der Amokfahrt aufgearbeitet werden. Dafür sollen Expertinnen und Experten unter anderem die Spuren auf der mehreren Kilometer langen Strecke sichern. Die Polizei bittet Zeugen und geschädigte Personen, sich zu melden. Das LKA hat ein Hinweisportal eingerichtet, wo Bilder und Videos hochgeladen werden können.