Schädlingsbekämpfung
Was hilft gegen Schnecken? - 16 Tipps & Tricks
Gärten bieten gute Lebensbedingungen für Schnecken. Hier warten feuchte Böden und schöne Leckereien in den Beeten. Für Gärtner werden Schnecken allerdings schnell zur Plage. Allem voran die Nacktschnecken. Was Sie tun können, um Schnecken im Garten wieder loszuwerden erfahren Sie hier.

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Erfahren Sie, wie Sie Schnecken und Nacktschnecken im Garten loswerden und welche Hausmittel besonders gut helfen.
Von Matthias Kemter
Schnecken sind in deutschen Gärten für einen Großteil der Fraßschäden verantwortlich. Eier und Jungtiere überwintern im Boden und kommen mit den ersten warmen Phasen des Jahres an die Oberfläche, um Nahrung zu suchen und sich im Laufe des Sommers fortzupflanzen. Besonders lästig für Gärtner sind dabei einige Nacktschneckenarten. Allem voran die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris), da die in den 60er-Jahren eingeschleppte Schneckenart hierzulande fast keine natürlichen Fressfeinde hat. Löcher, sowie Fraß- und Schleimspuren an den Pflanzen sind die Anzeichen für die Schneckenplage. Dann sollte gehandelt werden.
1. Schnecken vorbeugen
Am nachhaltigsten gegen Schnecken hilft die Vorbeugung. Um langfristige Schneckenbefälle im Garten zu vermeiden, sollten Vorbeugemaßnahmen daher als erstes angegangen werden. Wenn Sie bereits beim Anlegen und der Pflege Ihres Gartens, bzw. der Beete oder Hochbeete ein paar simple Dinge beachten, haben es Schnecken schon von Anfang an deutlich schwerer und Ihre Pflanzen leichter. Die folgenden Dinge helfen zur Vorbeugung besonders gut:
Wichtig: Manche Schneckenarten, wie zum Beispiel die Weinbergschnecke sind geschützt und sollten daher nur mit tierfreundlichen Methoden von Gartenbeeten ferngehalten werden.
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2. Schnecken regelmäßig fangen
Die effektivste Methode gegen Schnecken ist gleichzeitig auch die einfachste. Durch das regelmäßige Fangen bzw. Absammeln von Schnecken verringert sich die Schneckenpopulation nach und nach. Hier gilt es dran zu bleiben, denn jede Schnecke legt mehrere Hundert Eier, welche nach einigen Wochen schlüpfen. Mehrere Schnecken können mit Schneckenfallen abgesammelt werden. Feuchte Bretter zum Beispiel locken Schnecken an, die tagsüber darunter Schutz suchen.
Die eingesammelten Schnecken sollten anschließend weit genug weg wieder frei gelassen werden. Ab etwa 20 Metern wird es für Schnecken schwierig wieder zurückzufinden. Bierfallen oder Futterköder sollten allerdings gemieden werden, da dies zusätzlich Schnecken aus der Umgebung anlocken könnte.
3. Natürliche Feinde im Garten
Gegen eine Schneckenplage helfen auch natürliche Feinde. Zu ihnen gehören Vögel, Igel, Hühner, Frösche und Enten. Um Schneckenfeinde anzusiedeln, sollten Sie ihnen genug Unterschlupf bieten. Allerdings haben einigen Nacktschneckenarten, wie zum Beispiel die Spanische Wegschnecke durch starke Absonderungen von bitterem Schleim, deutlich weniger natürliche Feinde als andere Schneckenarten. Indische Laufenten fressen die Schnecken dennoch und können sogar gemietet werden.
Auch Raubschnecken wie Tigerschnegel (Limax maximus) fressen gelegentlich Nacktschnecken und deren Eier. Die Tieren können zwar online gekauft werden, müssen aber nicht im Garten angesiedelt werden, da sie in der Regel sowieso vorhanden sind. Diese nützliche Schneckenart sollte nicht eingesammelt bzw. bekämpft werden.
4. Abschreckende Pflanzen
Einige Pflanzen haben den Ruf, auf Schnecken abschreckend zu wirken. Dazu zählen Knoblauch, Zwiebeln, Lauch, Lavendel, Thymian oder Rosmarin. Wenn Sie diese Pflanzen im Beet gut mit den anderen Pflanzen kombinieren, können Sie so eine praktische Barriere für die Schnecken setzen.
5. Hausmittel gegen Schnecken
Auch einige Hausmittel können im Gartenbeet gegen Schnecken helfen und nützlich sein.
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6. Schneckenzäune
Einfache Schneckenzäune sind bereits günstig zu bekommen und können schnell aufgestellt werden. Schneckenzäune sind so konstruiert, dass Schnecken diese nicht überwinden können. Wichtig beim Aufstellen eines Schneckenzaunes ist, dass keine Lücken entstehen und dass der Zaun mindesten 5 cm in der Erde vergraben wird.
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7. Schutzanstrich für Blumentöpfe und Hochbeete
In Baumärkten gibt es spezielle Anstriche für Holz und andere Materialien mit Antihaftwirkung. So können die Schnecken den Barriereanstrich nicht überkriechen.
8. Schneckenband
Schneckenbänder sind Klebebänder, die meist eine Kupferschicht haben (auf Amazon bestellen / ANZEIGE). Schnecken meiden den Kontakt mit Kupfer. So können Töpfe und Beete einfach am Rand abgeklebt werden und die Schnecken bleiben fern.
9. Schneckenpaste
Schneckenpaste ist ein weiteres sehr praktisches Mittel, um Schnecken von Pflanzen fernzuhalten. Die Pasten sind nicht giftig und vertreiben die Schnecken durch Duftstoffe. Wie Bänder und Anstriche werden auch die Pasten an den Rändern von Beeten oder Blumentöpfen angebracht. Der Vorteil ist, dass die Pasten oft mehrere Wochen halten und nicht zu sehen sind.
10. Schneckenkorn
Schneckenkorn ist ein Giftköder und sollte die letzte Wahl der Schneckenbekämpfung sein (auf Amazon bestellen / ANZEIGE). Giftig sind die Köder nur für Schnecken. Achten Sie aber dennoch auf einen dosierten Einsatz von solchen Präparaten, um die Umwelt nicht unnötig zu belasten. Am besten schaffen Sie dies, wenn Sie das Schneckenkorn bereits zum Frühlingsanfang einsetzen. Durch das geringe Nahrungsangebot wird das Schneckenkorn bereitwilliger von den Schnecken angenommen und noch kleine Populationen lassen sich besser eindämmen.
Fazit
Es gibt viele Hilfsmittel gegen Schnecken. Wichtig ist, die Schneckenbekämpfung ganzheitlich und strategisch zu betrachten. Vorbeugende Maßnahmen erleichtern bereits das Beseitigen der Schnecken im nächsten Jahr. Wenn Sie auf ein paar wenige Dinge im Gärtneralltag achten, sind lokale und situative Maßnahmen deutlich wirkungsvoller. Auch der Einsatz von Giften ist so bei der Schneckenbekämpfung nicht notwendig.