Vegane Nutella
Was in der neuen Nutella steckt – und warum sie so viel teurer ist
Seit Januar ist die „plant based“ Nutella im deutschen Einzelhandel erhältlich. Allerdings müssen Kunden dafür wesentlich mehr Geld hinlegen als beim Original. So begründet Ferrero den Preisunterschied.
Von Sebastian Winter
Im deutschen Einzelhandel gibt es seit diesem Jahr eine neue Nutella, die im Supermarktregal durch ihren grünen Schraubdeckel auffällt. Dabei handelt es sich um die „plant based“ Nutella, eine vegane Alternative zur herkömmlichen Variante.
In Belgien, Frankreich und Italien hat Ferrero die vegane Nutella bereits im vergangenen Jahr eingeführt. Nun zog der italienische Süßwarenhersteller auch im deutschen Markt nach. Zahlreiche Supermärkte und Discounter führen die neue Nutella seit dem Jahreswechsel, passend zum „Veganuary“.
Neue Nutella: Was ist der Unterschied zum Original?
Inhaltlich unterscheiden sich die Produkte wie folgt: Anstelle von Magermilchpulver enthält die vegane Nutella Zutaten wie Kichererbsenmehl und Reissirup. Der Reissirup soll die Süße des Magermilchpulvers nachahmen, das Kichererbsenmehl ist für Geschmack und Textur der veganen Nuss-Nougat-Creme wichtig, erklärt der Hersteller auf seiner Homepage.
Einige andere Zutaten bleiben identisch, auch in der Menge. So besteht auch die vegane Variante laut Herstellerangaben weiterhin zu 13 Prozent aus Haselnüssen und zu 7,4 Prozent aus fettarmem Kakao. Ferrero bewirbt die vegane Alternative mit einem „gleichen Geschmackserlebnis“ wie beim Original.
Laut Ferrero ist die neue Nutella aufgrund ihrer Rezeptur auch für Menschen mit Laktoseintoleranz geeignet. Allerdings: Da die vegane Nutella in einer Fabrik hergestellt wird, in der auch andere milchhaltige Ferrero-Produkte produziert werden, ist sie laut Hersteller nicht für Menschen mit einer Milcheiweißallergie geeignet.
Auch, wenn die Nutella als „plant based“ gelabelt ist: Sie bleibt ein alles andere als gesunder Brotaufstrich. Zwar reduziert sich der Zuckeranteil im Vergleich zum Original von 56,3 auf 45,4 Prozent. Damit besteht die Nuss-Nougat-Creme aber immer noch fast zur Hälfte aus Zucker. Auch Palmöl ist weiterhin enthalten.
Wie viel kostet die neue Nutella?
Beim Blick auf den Preis werden aufmerksame Kunden am Supermarktregal schon bemerkt haben, dass die neue Nutella-Variante wesentlich teurer ist als die herkömmliche. Das fällt vor allem beim Blick auf den Kilogrammpreis auf.
So hat die „Lebensmittel Zeitung“ ermittelt, dass Kunden bei Rewe für das 350-Gramm-Glas der veganen Nutella 3,99 Euro zahlen. Das entspricht einem Kilogrammpreis von 11,40 Euro. Zum Vergleich: Das Original wird für 3,49 Euro angeboten – und das im größeren 450-Gramm-Glas (Kilogrammpreis: 7,76 Euro).
Betrachtet man den Kilogrammpreis, so ist die neue Nutella damit um 46,9 Prozent teurer als die herkömmliche Variante.
Vegane Nutella: Der Preisunterschied auf einen Blick
- Preis herkömmliche Nutella im 450-Gramm-Glas: 3,49 Euro
- Preis vegane Nutella im 350-Gramm-Glas: 3,99 Euro
- Kilogrammpreis herkömmliche Nutella: 7,76 Euro
- Kilogrammpreis vegane Nutella: 11,40 Euro (46,9 Prozent teurer)
Hinweis: Die Preise beziehen sich auf Angaben der "Lebensmittel Zeitung", welche die Nutella-Preise bei Rewe ermittelt hat.
So begründet Ferrero den Preis der neuen Nutella
Auf Nachfrage unserer Redaktion schreibt Ferrero, der Preis der neuen Nutella hänge von „einer Reihe von Faktoren“ ab. Dazu zählten unter anderem die Kosten der verwendeten Zutaten, so der Hersteller. „Darüber hinaus handelt es sich um ein neues Produkt auf dem Markt, das noch nicht die Mengenvorteile von Nutella Classic hat“, schreibt Ferrero weiter.
Der tatsächliche Endverbraucherpreis werde zudem durch den jeweiligen Händler festgelegt und könne je nach Zeitpunkt und Markt variieren. Es sei derzeit nicht vorgesehen, die neue Variante auch im größeren Vorratsglas zu verkaufen.
Vorreiter ist Ferrero mit seinem neuen Produkt im Übrigen nicht. Andere Marken bieten vegane Nuss-Nougat-Cremes schon seit längerer Zeit an. Nun zog der Branchenriese nach.