Kryptowährungen fallen und fallen

Was ist mit dem Bitcoin los?

Der Bitcoin-Kurs rutscht weiter ab. Heute Morgen fiel die Kryptowährung erstmals seit Monaten wieder unter die Marke von 80.000 US-Dollar. Was steckt dahinter?

Für den Bitcoin geht es aktuell weiter bergab.

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Für den Bitcoin geht es aktuell weiter bergab.

Von Lukas Böhl

Nachdem klar war, dass Donald Trump die Wahl zum US-Präsidenten gewonnen hatte, begann der Bitcoin-Kurs stark zu steigen. In den Wochen und Monaten danach erreichte die Kryptowährung immer neue Höchststände. Doch inzwischen hat sich der Trend gedreht. Erstmals seit November 2024 liegt der Bitcoin wieder unter 80.000 US-Dollar.

Warum fällt der Bitcoin so drastisch?

Kryptowährungen gelten als volatile und risikoreiche Anlagen – das ist den meisten Investoren bewusst. Dennoch führt ein so deutlicher Kursrutsch wie aktuell oft zu Panikverkäufen. Der Auslöser für den aktuellen Crash dürften unter anderem neue Umfragedaten zur Verbraucherstimmung in den USA gewesen sein.

Laut „The Conference Board“ hat sich die wirtschaftliche Stimmung der amerikanischen Haushalte zuletzt spürbar verschlechtert – sowohl in Bezug auf die eigene finanzielle Lage als auch auf die gesamte US-Wirtschaft. Viele Verbraucher halten größere Anschaffungen zurück und fürchten sich vor einer steigenden Inflation. Als einen der Gründe nennt das Forschungsinstitut die unsichere Wirtschaftspolitik der Trump-Regierung. Besonders die angekündigten Zölle auf Importwaren bereiten Sorgen: Viele Amerikaner fürchten dadurch eine allgemeine Preissteigerung.

Schlechte Stimmung belastet die Märkte

Diese negative Stimmung hat offenbar nicht nur den Kryptomarkt erfasst, sondern auch die US-Aktienindizes unter Druck gesetzt. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten ziehen sich Anleger oft aus riskanten Anlagen wie Bitcoin zurück und setzen verstärkt auf sichere Werte.

Zusätzlicher Schock: Hack bei Kryptobörse Bybit

Für weitere Verunsicherung sorgte ein Hackerangriff auf die Kryptobörse Bybit. Dabei wurden Kryptowährungen im Wert von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar entwendet. Zwar betonte die Plattform, dass die Kundengelder durch Rücklagen abgesichert seien – dennoch verstärkte der Vorfall wahrscheinlich die Nervosität vieler Anleger zusätzlich.

Dominoeffekt durch Panikverkäufe

Marktdaten zeigen, dass es in den vergangenen Tagen zu großen Abverkäufen kam. Viele Positionen wurden liquidiert. Solche Verkaufswellen können schnell einen Dominoeffekt auslösen: Aus Angst vor Verlusten verkaufen immer mehr Anleger, was den Kurs zusätzlich unter Druck setzt. Der aktuelle Fear-and-Greed-Index von CoinMarketCap liegt bei „21“, was auf starke Angst im Markt hindeutet.

Enttäuschte Hoffnungen

Auch die Politik spielt eine Rolle: Vor der Wahl hatte Donald Trump angekündigt, den Kryptomarkt weniger streng regulieren zu wollen und möglicherweise sogar eine nationale Bitcoin-Reserve aufzubauen. Seit seinem Amtsantritt blieb es dazu jedoch auffallend ruhig. Möglicherweise haben viele Investoren erkannt, dass diese Versprechen wohl nicht so schnell umgesetzt werden – ein möglicher weiterer Grund für den Kursrutsch.

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Erstellt:
28. Februar 2025, 06:56 Uhr
Aktualisiert:
28. Februar 2025, 12:55 Uhr

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