Frühjahrsputz
Was macht man mit aussortiertem Putzzeug?
Beim Putzen fällt nicht nur Staub, sondern auch einiges an Abfall an. Das sollte man bei der Entsorgung von leeren Verpackungen und altem Reinigungszubehör beachten, damit wirklich alles sauber läuft.

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Leere Flaschen, Kanister, Tuben oder Nachfüllbeutel sind aus Kunststoff und gehören in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack
Von Markus Brauer/dpa
Blitzblanke Fenster, saubere Flächen, aber auch leere Putzmittelflaschen, abgenutzte Schwämme oder ein kaputter Eimer: Der Frühjahrsputz bringt neuen Glanz in die Wohnung – und auch einiges an Abfall. Wer richtig trennt, hilft auch einer sauberen Umwelt und schont wertvolle Ressourcen. Doch was gehört wohin? Tipps zur umweltfreundlichen Entsorgung.
Verpackungen von Reinigungsmitteln richtig trennen
- Viele Putzmittelverpackungen bestehen aus Kunststoff und können wiederverwertet werden. Leere Flaschen, Kanister, Tuben oder Nachfüllbeutel gehören deshalb in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack, rät die Initiative „Mülltrennung wirkt“.
- Wichtig: Deckel und Sprühaufsätze sollten getrennt eingeworfen werden, da sie oft aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Das erleichtert die Sortierung und das Recycling.
- Auch Spraydosen aus Aluminium können recycelt werden. Allerdings nur, wenn sie vollständig entleert sind. Restinhalte können gefährlich sein, da sie unter Druck geraten und explodieren können.
Aufgepasst bei Putzmittelresten
Die beste Lösung für Putzmittelreste ist, sie vollständig aufzubrauchen. Falls das nicht möglich ist, kann es helfen, übrig gebliebene Reiniger weiterzugeben, etwa an Freunde oder Nachbarn.
Sind dennoch Reste übrig, ist Vorsicht geboten. Einige Reinigungsmittel enthalten Chemikalien, die nicht in den Abfluss oder den Hausmüll gehören. Gefahrensymbole auf der Verpackung geben laut „Mülltrennung wirkt“ einen Hinweis darauf, ob ein Produkt als Sondermüll abgegeben werden muss. In diesem Fall sollten die Reste – idealerweise in der Originalverpackung – zu einer Schadstoffsammelstelle oder einem Schadstoffmobil gebracht werden.
Wohin mit den alten Lappen, Schwämmen und Tüchern?
- Putzutensilien wie Schwämme, Lappen oder Mikrofasertücher nutzen sich mit der Zeit ab. Sind sie nicht mehr zu gebrauchen, gehören sie in den Restmüll.
- Einweg-Feuchttücher oder Reinigungstücher sollten keinesfalls über die Toilette weggespült werden, da sie die Rohre verstopfen und Kläranlagen belasten. Nach Gebrauch gehören sie ebenfalls in den Restmüll.
Kaputte Besen, Eimer und Schrubber richtig entsorgen
- Auch größere Putzutensilien haben irgendwann ausgedient. Doch wohin gehört, was? Kleine, abgenutzte Hilfsmittel wie Schwämme oder Moppbezüge gehören in den Restmüll.
- Gegenstände aus Kunststoff oder Metall wie Putzeimer, Besenstiele oder Kehrschaufeln können in der Wertstofftonne entsorgt werden. Ist eine solche Tonne nicht vorhanden, nehmen Recyclinghöfe sie meist kostenlos an.
- Sperrige oder besonders große Putzutensilien passen oft nicht in die Restmüll- oder Wertstofftonne. In solchen Fällen kann der Sperrmüll eine gute Lösung sein.
- Sind die Putzhandschuhe nach dem Großputz nicht mehr zu gebrauchen, gehören sie zuletzt in den Restmüll.
Was Haushaltsreiniger anrichten können
Nach Angaben der EU-Kommission sind rund 60.000 Haushaltsreiniger EU-weit offiziell zugelassen. Putz-, Wasch- und Reinigungsmittel enthalten zahlreiche, zum Teil gesundheitsschädliche Substanzen wie Säuren, Laugen, Alkohole, Aluminium, Bleichmittel, Biozide (Chemikalien zur Bekämpfung von Schädlingen), Chlor, Parfümöle, Farbstoffe oder Lösemittel.
Backofenreiniger können durch das in ihnen enthaltene Ätznatron die Haut massiv schädigen. In vielen WC- und Hygienereinigern befindet sich Chlor sowie Natronlauge, Ameisen-, Salz- oder Phosphorsäure, welche die Atemwege reizen und die Haut verätzen.
Chemische Reinigungsmittel können in geschlossenen Räumen angewendet Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Schwindel und Allergien verursachen. Zudem stehen Spezialreiniger im Verdacht, das Immunsystem zu schwächen und krebserregend zu sein.
Schädliche Chemie-Cocktails
Vor allem durch die Kombination verschiedener Mittel kann ein gefährlicher Chemie-Cocktail entstehen. Das Chlor im WC- und Desinfektions-Reiniger oder Schimmelentferner kann zusammen mit einem säurehaltigen Mittel (etwa Essig-Reiniger) ätzendes Chlorgas bilden.
Es hilft auch nichts, die Mittel nacheinander zu verwenden, da kleinste Partikel lange Zeit in der Raumluft erhalten bleiben. Auch Duftstoffe in Parfümen und Raumsprays können mit Putzmitteln reagieren.
Putz-Tipps
Chemische Reinigungsmittel sollten immer nur einzeln verwendet und niemals gemischt werden. Nur so können unerwünschte akute oder langfristige gesundheitliche Nebenwirkungen vermieden werden. Und: Gummihandschuhe sind immer ratsam. Ausgiebiges Lüften nach dem Putzen ist Pflicht.