AfD-Politikerin im Gespräch mit Elon Musk
Weidel über Adolf Hitler: „Er war ein sozialistischer, kommunistischer Typ“
Hitler-Vergleiche können recht heikel sein. AfD-Chefin Alice Weidel bleibt auch nach dem Gespräch mit Elon Musk bei ihrer Einordnung des Nationalsozialisten.
Von Michael Bosch/dpa/AFP
Bis zu 200.000 Menschen haben am Donnerstagabend das Gespräch zwischen AfD-Chefin Alice Weidel und Elon Musk verfolgt – und dabei allerlei Unwahrheiten erfahren.
Für Aufregung sorgte ein Teil des Gesprächs, in dem es um Adolf Hitler ging. Im Gespräch mit Musk hatte Weidel den Nationalsozialisten Hitler als „Kommunisten“ bezeichnet. „Er war ein sozialistischer, kommunistischer Typ“, sagte sie wörtlich. In einem Interview mit RTL und ntv im Anschluss verteidigte sie ihre Ansicht. „Ich bin Ökonomin und für uns ist völlig klar, dass Adolf Hitler ein Linker war“, sagte Weidel. Davon weiche sie nicht ab.
Weidel im Gespräch mit Musk über Hitler „kommunistischer Typ“
Im Gespräch mit Musk hatte sie auf die Verstaatlichung von Unternehmen und hohe Steuern unter Hitler verwiesen und erklärt: „Und der größte Erfolg nach dieser schrecklichen Ära in unserer Geschichte war, Adolf Hitler als rechts und konservativ zu bezeichnen.“ „Er war genau das Gegenteil. Er war kein Konservativer, er war kein Libertärer. Er war dieser kommunistische, sozialistische Typ. Punkt“, sagte Weidel. Die AfD sei „genau das Gegenteil“.
Als Musk die AfD-Chefin in dem auf Englisch geführten Gespräch zu ihrer Haltung gegenüber Israel befragte, antwortete Weidel, der Nahostkonflikt sei sehr kompliziert. „Und um ehrlich zu sein, wollte ich Sie nach einer möglichen Lösung fragen, weil ich keine Lösung sehe.“
Musk wollte dann noch wissen, ob sie das Existenzrecht Israels unterstütze, woraufhin Weidel antwortete: „Ja, selbstverständlich.“ Dann behauptete sie, dass ihre Partei „die einzige Beschützerin jüdischer Menschen in Deutschland“ sei. Alle anderen Parteien hätten Millionen von Menschen ins Land gelassen, und so gebe es „ein großes Potenzial für antisemitische Straftaten“.
Weidel wies anschließend auch den Verdacht von sich, ihr Talk mit dem US-Milliardär Musk auf dessen Plattform X könnte einen geldwerten Vorteil für ihre Partei und damit womöglich eine illegale Parteienfinanzierung darstellen. Es habe sich um einen Dialog auf einer Plattform gehandelt, es sei nicht zu beanstanden, wenn sich zwei Leute unterhalten, sagte Weidel am Abend im Interview mit RTL und ntv.