Baden-Württemberg

Weihnachtsgeschäft beginnt nur schleppend

Die Sparsamkeit der Kunden macht dem Einzelhandel im Südwesten zu schaffen. Auch das Weihnachtsgeschäft kommt noch nicht recht in Schwung.

Dekokugeln auf einem Weihnachtsmarkt: Die Händler hoffen auf gute Geschäfte in diesem Jahr. (Symbolbild)

© Lichtgut/Julian Rettig

Dekokugeln auf einem Weihnachtsmarkt: Die Händler hoffen auf gute Geschäfte in diesem Jahr. (Symbolbild)

Von red/dpa/lsw

Das Weihnachtsgeschäft im Südwesten läuft nur langsam an - dennoch gibt sich der Einzelhandel vorsichtig optimistisch. Das zeigt eine Umfrage in der Branche, die der Handelsverband Baden-Württemberg (HBW) veröffentlichte.

In der Zeit vom 16. bis 22. November hatte demnach etwas weniger als die Hälfte der befragten Geschäfte registriert, dass bereits Weihnachtsgeschenke gekauft wurden. Gut die Hälfte gab außerdem an, dass der Beginn des Weihnachtsgeschäfts schlechter ausfalle als in den Vorjahren. Nur knapp zwölf Prozent berichteten von einer besseren Situation. 

Weihnachtsmärkte sollen Verkauf ankurbeln

Bisher sei das Wetter wenig weihnachtlich gewesen, hieß es vom Verband. Viele hätten die Zeit an den Wochenenden für Freizeitaktivitäten oder den Garten genutzt, nicht für einen Einkaufsbummel. Besserung erhoffe man sich durch die nun beginnenden Weihnachtsmärkte und die Weihnachtsbeleuchtung. „Auch wenn die aktuelle Lage herausfordernd ist, haben wir großes Vertrauen in die Anziehungskraft der Adventszeit und die Kaufbereitschaft der Menschen“, teilte der Präsident des Handelsverbands, Hermann Hutter, mit. 

Die Situation im Handel ist angespannt. 2024 brachte nicht den ersehnten Aufschwung. Die Ursache: Viele Menschen sparen, statt ausgiebig zu konsumieren - obwohl sich die Inflation zuletzt abgeschwächt hat. Die gestiegenen und als hoch empfundenen Preise, Kriege und wirtschaftliche Verunsicherung drücken jedoch weiterhin auf Stimmung und Kauflaune. 

Menschen beschenken sich auch in schwierigen Zeiten

Trotz des schwachen Starts zeigt sich der Handel verhalten zuversichtlich für das Geschäft in den kommenden Wochen. Die Erfahrung zeige, dass die Geschenke oft spät gekauft werden. „Die Menschen beschenken ihre Liebsten gerade auch in schwierigen Zeiten“, sagte HBW-Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann. Außerdem wollten viele sich bei all den schlechten Nachrichten auch selbst wieder etwas Gutes tun. 

Gut die Hälfte der Händler geht davon aus, dass der Umsatz im Weihnachtsgeschäft besser ausfällt oder zumindest gleich bleibt. Der Rest stellt sich auf einen Rückgang ein. Über alle Branchen hinweg erwartet der Verband im diesjährigen Weihnachtsgeschäft einen Umsatz von 16,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wäre das ein nominales - also nicht um höhere Preise bereinigtes - Plus von 1,3 Prozent. Aber bereits damals waren die Händler mit dem Weihnachtsgeschäft nicht zufrieden. 

Weihnachtsgeschäft wichtig für den Handel

Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Geschäfte im Südwesten besonders wichtig. Manche Branchen machen einen großen Teil ihres Jahresumsatzes im letzten Quartal. Für die Umfrage hat der HBW 327 Händlerinnen und Händler befragt. Bei der Gruppe handelt es sich demnach um einen repräsentativen Mix der verschiedenen Teilbranchen.

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Erstellt:
25. November 2024, 12:44 Uhr

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