Welterbetitel: „Dürfen kein Schmuckkästchen werden“
dpa/lsw Baden-Baden. Baden-Baden kann sich aus Sicht von Oberbürgermeisterin Margret Mergen nicht auf dem im Sommer gewonnenen Unesco-Welterbetitel ausruhen. „Wir dürfen kein Schmuckkästchen werden wie in einem Museum, das schön zu betrachten, aber völlig leblos ist“, sagte die CDU-Politikerin dem „Badischen Tagblatt“ (Freitag). „Wir wollen nicht ins Historisierende verfallen.“

Margret Mergen (CDU), Oberbürgermeisterin von Baden-Baden, freut sich. Foto: Uli Deck/dpa
Die Kunst werde es sein, das historische Erbe mit einer aktiven, lebendigen Stadt zu verbinden, die pulsiert. „Und das Pulsierende ist auch gewünscht“, sagte Mergen. So solle die Bevölkerung mehr für das Thema begeistert werden. Zudem solle mehr informiert werden - zum Beispiel beim Denkmalschutz. Auch eigene Mitarbeiter würden geschult.
Mit zehn anderen europäischen Städten war Baden-Baden im Juli unter dem Motto „Great Spas of Europe“ - bedeutendste Kurstädte Europas - als Welterbe ausgezeichnet worden. Sie verstehen sich als Kurstädte, die vom späten 18. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert internationale Bedeutung erlangten. Der Städtebau sei ausgerichtet auf medizinische, therapeutische und gesellschaftliche Funktionen rund um natürliche Thermalwasserquellen. Dazu zählten aus Deutschland auch Bad Ems (Rheinland-Pfalz) und Bad Kissingen (Bayern).
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