Intelligente Stromzähler

Wem ein Smart Meter im Haushalt nutzt und was er kostet

Smart Meter gelten als Stromzähler der Zukunft. Noch sind die intelligenten Messeinheiten die absolute Ausnahme in deutschen Haushalten, für manche sind sie aber bereits Pflicht.

So sieht er aus, der Smart Meter. In Dänemark beispielsweise ist das schon Standard.

© dpa/Markus Scholz

So sieht er aus, der Smart Meter. In Dänemark beispielsweise ist das schon Standard.

Von Judith A. Sägesser

Künftig sollen möglichst viele Haushalte in Deutschland einen Smart Meter haben. Das ist ein intelligenter Stromzähler. Der Anteil der Haushalte mit Smart Metern liegt derzeit bei unter einem Prozent, anders als in anderen EU-Staaten; in Spanien oder Dänemark ist das Standard. So exotisch sie hierzulande noch sind, Smart Meter gelten als Voraussetzung für ein Energiesystem der Zukunft.

Was ist ein Smart Meter?

Es handelt sich dabei um ein intelligentes Messsystem. Smart Meter können – anders als moderne Messeinheiten – Daten versenden und Signale von außen empfangen. Sie sind neben analogen und digitalen Zählern die dritte Variante.

Wird er für alle Pflicht?

Bisher gibt es drei Gruppen, die per Gesetz zum Smart Meter verpflichtet sind: Haushalte mit einem Stromverbrauch von über 6000 Kilowattstunden im Jahr, Haushalte mit einer energieerzeugenden Anlage (Nennleistung mehr als sieben Kilowatt) sowie Haushalte mit Wärmepumpe oder Wallbox. Allerdings: Die meisten dürften nach wie vor auf den Smart Meter warten. „Man hört, der Rollout stockt an allen Ecken und Enden“, sagt Benjamin Weigl, Energieexperte beim Geldratgeber Finanztip.

Ab dem Jahr 2025 soll jeder Haushalt das Recht bekommen, den Einbau eines intelligenten Messsystems zu verlangen. „Dieses muss dann innerhalb von vier Monaten installiert werden“, informiert die Verbraucherzentrale. Ob das zu halten ist, sei auch von der Nachfrage der Verbraucher abhängig, sagt Benjamin Weigl von Finanztip. Er rät Leuten, die trotz Wärmepumpe, Solaranlage oder Wallbox auf ihren Smart Meter warten, nachzuhaken. „Sie sind ja diejenigen, die am meisten davon profitieren.“ Übrigens: Bis 2032 sollen alle analogen Zähler gegen mindestens digitale Zähler getauscht sein. So sieht es das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende vor.

Was bringt ein Smart Meter?

Wer auf einen dynamischen Stromtarif umsteigen will, braucht einen Smart Meter. Diese Tarife, die bisher noch eine Nische sind, verändern sich dauernd abhängig von der Strombörse. Nutzen Hauhalte Strom dann, wenn er billig ist, nämlich mittags, spart das dem Verbraucher Geld. Zudem: Würde der allgemeine Stromverbrauch aus Kostengründen stärker in die energiereichen Stunden verlegt werden, würde dies auch das allgemeine Netz entlasten. Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) beispielsweise fordert eben deshalb ein breites Ausrollen von Smart Metern. Sie sind die Basis für ein Stromnetz, das nicht mehr von zentralen Kraftwerken gespickt wird, sondern zunehmend von dezentralen Erzeugern. Smart Meter helfen, Angebot und Nachfrage besser auszutarieren.

Welche Kosten entstehen?

Ein moderner Zähler hat so oder so Kosten im niedrigen zweistelligen Bereich zur Folge. Auch die digitalen Messeinheiten sind nicht gratis. Hierfür dürfen die Netzbetreiber im Jahr maximal 20 Euro brutto berechnen – pauschal. Für einen intelligenten Zähler liegt die Obergrenze bei 30 Euro, wer eine Wärmepumpe und/oder Wallbox hat, zahlt maximal 50 Euro im Jahr. „Das holt man aber wieder rein“, sagt Benjamin Weigl von Finanztip. Durch die intelligente Steuerung des Stromverbrauchs.

Hohe Kosten können derweil entstehen, wenn der Zählerplatz ertüchtigt werden muss. Das sei bei etwa einem Viertel aller Haushalte nötig, so die Verbraucherzentrale. Insbesondere betroffen seien Gebäude mit Baujahr vor 1965. „Mit dem Umbau sind schnell hohe Kosten von bis zu mehreren tausend Euro verbunden“, so die Verbraucherzentrale.

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Erstellt:
7. September 2024, 06:10 Uhr

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