Weniger Rettungsdiensteinsätze wegen Corona

dpa/lsw Stuttgart. Die Zahl der Rettungsdiensteinsätze in Baden-Württemberg ist im vergangenen Jahr erstmals nach langer Zeit zurückgegangen. Rettungswagen verzeichneten nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ (Samstag) 926.000 Fahrten. Das waren 98.000 weniger als 2019, wie das Blatt unter Berufung auf das Innenministerium berichtete. Notärzte mussten demnach zu 282.000 Einsätzen ausrücken - ein Minus von 13.000. Grund für den Rückgang sei die Corona-Pandemie: Während der Lockdowns waren weniger Menschen unterwegs gewesen. Allerdings hat die Pandemie auch deutlich mehr Aufwand beim Infektionsschutz erfordert.

Ein Rettungswagen steht vor der Rettungsstelle eines Klinikums. Foto: Jens Kalaene/zb/dpa/Symbolbild

Ein Rettungswagen steht vor der Rettungsstelle eines Klinikums. Foto: Jens Kalaene/zb/dpa/Symbolbild

Trotz der geringeren Einsatzzahlen hätten aber fast alle der 35 Rettungsdienstbereiche im Land die gesetzlichen Vorgaben verfehlt, wonach Notarzt und Rettungswagen in 95 Prozent der Fälle binnen höchstens 15 Minuten am Einsatzort sein müssen. Diese Frist hätten Notärzte nur in Mannheim eingehalten, Rettungswagen nur in Stuttgart, Mannheim, Böblingen, Göppingen, Ludwigsburg sowie im Alb-Donau-Kreis inklusive Ulm.

Den „Stuttgarter Nachrichten“ zufolge plant das Innenministerium, die Fristen zu verändern. Schon von Ende des Jahres an sollen Rettungswagen demnach binnen zwölf Minuten am Einsatzort sein müssen. Die Verkürzung bedeute, dass wohl an vielen Standorten zusätzliche Rettungswachen, Fahrzeuge und Mitarbeiter benötigt würden.

© dpa-infocom, dpa:210813-99-834266/2

Zum Artikel

Erstellt:
13. August 2021, 19:36 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen