Wasserstände steigen weiter: Land sieht sich gut gerüstet

dpa/lsw Stuttgart. Zahlreiche Menschen sind nach heftigen Unwettern im Westen Deutschlands gestorben. In Baden-Württemberg muss weiterhin mit Unwettern gerechnet werden. Die Landesregierung sieht das Land für mögliche Notlagen aber gut aufgestellt.

Ein Feuerwehrfahrzeug steht mit eingeschaltetem Blaulicht auf einer Straße. Foto: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild

Ein Feuerwehrfahrzeug steht mit eingeschaltetem Blaulicht auf einer Straße. Foto: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild

Mit Blick auf mögliche Unwetter und damit einhergehende Notlagen sieht sich die Landesregierung in Baden-Württemberg gut gerüstet. Wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte, stehen im Land etwa 112.000 Kräfte der Feuerwehr bereit. Auch Kräfte des Technischen Hilfswerks und des Deutschen Roten Kreuzes seien an Planungen für mögliche Noteinsätze beteiligt. „Baden-Württemberg hat sich auf extreme Unwetterereignisse gut vorbereitet und stellt Mannschaft und Gerät selbstverständlich auch anderen Ländern im Ernstfall zur Verfügung“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Donnerstag in Stuttgart.

Wegen der schweren Überflutungen in Rheinland-Pfalz hat das Innenministerium von Baden-Württemberg einen Hubschrauber samt Besatzung in den besonders betroffenen Kreis Ahrweiler entsandt. Wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte, besteht die Besatzung aus drei Kräften. Außerdem wurden zwei Feuerwehrleute des Stuttgarter Höhenrettungsdienstes nach Rheinland-Pfalz entsandt.

Die Kräfte seien seit dem Morgen im Einsatz und hätten bereits mehrere Menschen vor den Fluten gerettet. „Die Bilder aus Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erschüttern und besorgen uns sehr. In dieser ernsten, schwierigen Situation ist es selbstverständlich, dass wir länderübergreifend Solidarität zeigen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Donnerstag.

Auch in einigen Gebieten Baden-Württembergs könnte die Situation noch einmal schwierig werden. So warnt etwa die Vorhersagezentrale für Hochwasser auch im Südwesten vor steigenden Wasserständen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab am Donnerstag außerdem eine Warnung vor starken Gewittern in den Regierungsbezirken Tübingen und Freiburg heraus. Der Rhein-Pegelstand stieg am Morgen auf 8,4 Meter, wie ein Sprecher der Vorhersagezentrale für Hochwasser mitteilte. Die Schifffahrt bei Karlsruhe wurde bereits am Dienstagabend gesperrt, nachdem die Marke von 7,5 überschritten wurde.

Der Wasserstand werde am Donnerstag etwas fallen und am Freitag stärker steigen, sagte der Sprecher. Am Freitag könnte ein Wert um die 8,7 Meter erreicht werden. Auch der Wasserstand am Bodensee werde in den kommenden Tagen zulegen und wohl den Stand von 4,80 Meter überschreiten, sicher sei diese Prognose aber nicht. Die DWD-Meteorologen rechnen bis Samstag im Südwesten mit teils kräftigem Dauerregen. Auch für Donnerstag gingen sie von Schauern, Gewittern, Hagel und unwetterartigem Starkregen vor allem in der Südhälfte aus.

Ausnahmezustand wegen des Wetters herrschte zunächst vor allem in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz. Ganze Landstriche sind dort überflutet, Orte von der Außenwelt abgeschnitten, Häuser eingestürzt. Außerdem sind zahlreiche Menschen gestorben. Dutzende wurden nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums noch vermisst. Vielerorts mussten Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht werden. Es gab auch großflächige Stromausfälle.

© dpa-infocom, dpa:210714-99-374595/7

Zum Artikel

Erstellt:
14. Juli 2021, 07:51 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen