Debatte um AfD-Chefin
Wenn Alice Weidel über ihre Familie spricht muss man genau hinschauen
Kommentar: Für die AfD hat Alice Weidel keine Familie AfD-Parteichefin Alice Weidel lebt mit einer Frau und spricht sich für die gleichgeschlechtliche Partnerschaft aus. Davon sollte sich keiner täuschen lassen, meint Rebekka Wiese. Denn die AfD steht für andere Werte.
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© Kay Nietfeld/dpa/Kay Nietfeld
In der ARD-Wahlarena trat Weidel moderater auf, als man es von ihr kennt.In der ARD-Wahlarena trat Weidel moderater auf, als man es von ihr kennt.
Von Rebekka Wiese
Berlin - Alice Weidel lebt mit ihrer Frau und ihren Kindern in der Schweiz – aber eine Familie hat sie nicht. So zumindest steht es in dem Wahlprogramm ihrer Partei: Die Familie bestehe aus Vater, Mutter und Kindern, heißt es darin. Die Formulierung war den AfD-Delegierten wichtig, obwohl sie das Lebensmodell der Parteichefin angreift.
Wie passt das zusammen? Die Frage wurde nun von Zuschauern in der ARD-Wahlarena gestellt. Das Familienmodell im Wahlprogramm sei lediglich ein Leitbild, antwortete Weidel und sprach sich dafür aus, eingetragene Lebenspartnerschaften rechtlich mit der Ehe gleichzustellen. Hört man sie so reden, ist schwer vorstellbar, dass die AfD für homophobe Inhalte steht. Umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen.
Eingetragene Lebenspartnerschaften, für die Weidel sich ausspricht, wären ein Rückschritt für homosexuelle Paare. Seit 2017 dürfen in Deutschland Männer Männer und Frauen Frauen offiziell heiraten – was die AfD-Fraktion 2018 versuchte, aufzuheben. Auch sonst dominieren homophobe Positionen. Der Thüringer Landesverbandschef Björn Höcke kritisierte das Adoptionsrecht Homosexueller, sprach von „familienpolitischem Relativismus“ – abwertende Worte für die Lebensrealität seiner Parteichefin und all derer, die dieses Modell leben. Weidel mag manchmal vergessen lassen, für welche diskriminierenden Inhalte die AfD antritt. Man sollte sich davon nicht täuschen lassen.
Berlin - Alice Weidel lebt mit ihrer Frau und ihren Kindern in der Schweiz – aber eine Familie hat sie nicht. Zumindest nicht laut dem Wahlprogramm ihrer Partei: Die Familie bestehe aus Vater, Mutter und Kindern, heißt es darin. Die Formulierung war den AfD-Delegierten wichtig, obwohl sie das Lebensmodell der Parteichefin angreift.
Wie passt das zusammen? Die Frage wurde nun von Zuschauern in der ARD-Wahlarena gestellt. Das Familienmodell im Wahlprogramm sei nur ein Leitbild, antwortete Weidel und sprach sich dafür aus, eingetragene Lebenspartnerschaften rechtlich mit der Ehe gleichzustellen. Doch eingetragene Lebenspartnerschaften, für die Weidel sich ausspricht, wären ein Rückschritt für homosexuelle Paare. Seit 2017 dürfen in Deutschland Männer Männer und Frauen Frauen heiraten – die AfD-Fraktion versuchte das zu verhindern. Auch sonst dominieren homophobe Positionen. Thüringens Landeschef Björn Höcke kritisierte das Adoptionsrecht Homosexueller und fand abwertende Worte für das Lebensmodell Weidels und all derer, die dieses Modell leben. Von Weidels vermeintlich fortschrittlicher Ankündigung sollte man sich also nicht täuschen lassen.