Wer darf alles in der Zeitung schreiben?

So arbeitet die Redaktion (11): Neben den festangestellten Redakteuren gibt es viele freie Mitarbeiter

Wer darf alles in
der Zeitung schreiben?

Von Ingrid Knack

BACKNANG/MURRHARDT. Klar: Viele Artikel in der Zeitung haben festangestellte Redakteure geschrieben. Doch diese können die Fülle der Themen niemals alleine bewältigen. Einen Teil davon übernehmen freie Mitarbeiter, die unterschiedlichste Vorbildungen mitbringen. Einige freie Mitarbeiter haben ein richtiges Journalistikstudium absolviert und sich danach selbstständig gemacht. Sie schreiben für verschiedene Zeitungen und erledigen zuweilen zusätzlich noch für Verbände oder andere Institutionen die Pressearbeit. Doch es gibt auch Quereinsteiger. Ideal ist es, wenn ein freier Mitarbeiter auf einem bestimmten Gebiet Spezialist ist. Wenn er zum Beispiel Musik oder Kunstgeschichte studiert hat und deshalb fundiert Konzertkritiken oder Ausstellungskritiken schreiben kann. Denn um zu richtigen Einschätzungen zu kommen, muss man bei diesen Genres viel gehört und gesehen haben. Einige der freien Mitarbeiter, die aus den verschiedensten Berufen kommen, haben sich aber auch als Generalisten bewährt. Sie können sich in fast alle Themen hineindenken und dann den Lesern das Wesentliche vermitteln. Sie müssen eine gehörige Portion Neugier mitbringen, um genau die Fragen zu stellen, die sich auch die Leser gestellt hätten. Freie Mitarbeiter sind manchmal auch entsprechend vorgebildete Frauen, die beispielsweise wegen Kindererziehungsjahren aus dem Beruf ausgestiegen sind und später, wenn der Nachwuchs zwischenzeitlich im Kindergarten oder in der Schule ist, wieder berufstätig sein wollen. Oder ein Lehrer oder ein Angehöriger einer anderen Berufsgruppe, der in Pension oder in den Ruhestand gegangen ist, möchte sich weiterhin, allerdings etwas reduziert, beruflich betätigen und sich zudem etwas dazuverdienen. Vorausgesetzt sind dabei stets Talent fürs Schreiben und für das Vermitteln auch von komplizierten Inhalten in klaren Worten sowie Leidenschaft für diese Arbeit. Und: Jeder muss einmal anfangen, praktische Erfahrungen zu sammeln. Deshalb beschäftigen wir immer wieder Praktikanten, die sich in einem Journalistikstudium befinden, und bilden Volontäre aus, die ihr Studium bereits hinter sich haben.

Manchmal dürfen sogar Kinder in der Zeitung schreiben. Seit vielen Jahren etwa in Zusammenhang mit dem Projekt „Zisch – Zeitung in der Schule“ der Backnanger Kreiszeitung und der Süwag, die das Projekt finanziell und inhaltlich unterstützt. Auch bei der Backnanger LiteraTour haben Kinder Berichte geschrieben oder Autoren interviewt. Wichtig ist dabei, dass deutlich erkennbar ist, wer den Text verfasst hat. Um Transparenz geht es auch bei den Berichten, die auf unserer Schaufensterseite zu lesen sind. Durch die Veröffentlichung auf dieser Seite ist klar, dass es sich dabei um eingesandte Texte handelt, unter anderem von Schulen oder Vereinen. Wer noch in der Zeitung schreiben darf? Natürlich Sie, liebe Leser. Dazu steht Ihnen die Leserbrief-Rubrik offen.

Haben auch Sie eine Frage zur Arbeit der Redaktion, die wir in unserer Serie beantworten sollen? Dann schicken Sie eine E-Mail an redaktion@bkz.de.

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Erstellt:
2. Dezember 2019, 06:00 Uhr

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