Mopedfahrt des Vereins Munero im Mainhardter Wald
Die zweite „Munero Moped Masters“ lockt etwa 100 Teilnehmer nach Großerlach und in den Mainhardter Wald. Bei dem Rundkurs über 152 Kilometer überwinden die Fahrer mit ihren Mopeds der Marken Kreidler, Puch, Zündapp, Vespa, Victoria, Quickly oder Simson 2500 Höhenmeter.

© Tobias Sellmaier
Los gehts auf den Rundkurs. Aber immer schön gemütlich. Fotos: Tobias Sellmaier
Von Wolfgang Gleich
Großerlach. „Wo wir sind, ist immer oben!“ So verabschiedet am Donnerstagvormittag Großerlachs Bürgermeister Christoph Jäger die ungefähr 100 Teilnehmer der zweiten „Munero Moped Masters Mainhardter Wald“ und wünscht eine unfallfreie Rückkehr. „Und wer braucht schon Formel 1“, legt er nach, „wenn wir hier in Großerlach nicht nur die Moped Masters haben, sondern am kommenden Wochenende ebenfalls hier auf dem Freizeitgelände beim Tennisheim der TGG die offiziellen Deutschen Bobbycar-Meisterschaften.“
Punkt 10 Uhr zehn hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Rundfahrt mit ihren Mopeds, Mokicks, Rollern und Mofas auf den 152 Kilometer langen Rundkurs begeben, in dessen Verlauf es galt, an die 2500 Höhenmeter zu überwinden. Zurück ließen sie eine bläulich-weiße Wolke Zweitaktgemischabgase.
Munero-Moped-Tour
Das zweite Moped-Event von Munero lockte am Feiertag Fronleichnam etwa 100 Teilnehmer nach Großerlach. Start und Ziel war beim Freizeitgelände Großerlach. Die Mopedtour ging über eine 152 Kilometer lange Strecke durch den Schwäbisch-Fränkischen-Wald.
Bereits Stunden davor herrschte vor dem Start- und Zielgelände beim Tennisheim eine für die frühen Stunden ungewohnte Umtriebigkeit: Einer nach dem anderen trafen die Teilnehmer mit ihren Zweirädern ein, reihten ihre Fahrzeuge im markierten Parkbereich ein, meldeten sich bei den Organisatoren und holten sich ihre Startnummer und den Teilnehmerbierdeckel, der an den vier Kontrollstationen unterwegs abgestempelt werden musste. An der Theke im TGG-Vereinsheim standen Jimmy, Jörg und Didi mit Kaffee, Kuchen, Getränken und strahlender Morgenlaune bereit, um die Hungrigen und Durstigen mit allem Notwendigen zu versorgen.
Währenddessen ließ der Anblick die Herzen eines jeden Zweiradliebhabers höher schlagen, der sich demjenigen bot, der zwischen den abgestellten Fahrzeugen hindurchschlenderte. Allemal lohnte es sich, vor den legendären Namen Kreidler, Puch, Zündapp, Vespa, Victoria, Quickly und Simson innezuhalten und mit den stolzen Besitzern zu fachsimpeln.
Das Kulturgut aus Suhl weckt Erinnerungen an die Jugend
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Er sei das erste Mal bei dieser Veranstaltung mit seiner SR 2 Simson Suhl dabei, berichtete Torsten Lehmann aus Backnang. Ein Kollege, der ebenfalls mitfahre, habe ihn gestern auf die Rundfahrt hingewiesen. Da habe er sich kurzerhand entschlossen, sich mit seinem 1,5 PS starken, luftgekühlten Zweitakter ebenfalls auf den Weg zu machen, erzählte er.
Was eigentlich das Faszinierende an so einem Oldtimer Baujahr 1959 sei? Nun, antwortete er nach kurzem Überlegen, es handle sich um ein Kulturgut aus Suhl, das zu bewahren es allemal wert sei. Es seien die Erinnerungen an die Jugend in der damaligen DDR, die er mit der Simson verbinde, ergänzt Andreas Lehmann aus Gaildorf. Seine Kumpel seien damals alle Simsons gefahren, während seine Eltern ihm eine eigene Maschine versagt hätten. Nun im Alter könne er mit seiner Simson, „dem kleinen Motorrad“, das besondere Fahr- und Lebensgefühl genießen, das das Zweiradfahren einem beschere. Dazu gehöre auch die Begegnung mit Gleichgesinnten, sich auszutauschen, Bekannte zu treffen und neue kennenzulernen.

© Tobias Sellmaier
Ein buntes Teilnehmerfeld, nicht nur was die Fahrer angeht. Auch die Mopeds repräsentieren viele Jahrzehnte Zweiradgeschichte.
Aus dem überwiegend männlichen Teilnehmerfeld sticht Feline aus Liemersbach heraus. Sie ist mit ihrem Freund Max als dessen Beifahrerin unterwegs. Die beiden teilen die Begeisterung fürs Mopedfahren und sind gemeinsam auf Tour, so oft sich nur eine Gelegenheit dafür bietet. Mit keinem anderen motorbetriebenen Verkehrsmittel sei man schließlich der Natur so nahe. Es ist die erste Rundfahrt, an der die zwei teilnehmen, berichtet sie. Beeindruckt zeigt sie sich von der Toporganisation der Veranstaltung. Nun hoffe sie nur noch, dass die „Schwalbe“ nicht unterwegs schlapp mache und auch das Wetter durchhalte. Zumindest das Wetter hat etwas geschwächelt. Am Nachmittag zog ein heftiges Gewitter über die Höhen des Naturparks.
Die Herausforderung an die Teilnehmer bestehe nicht darin, gab Ralf Oppenländer, der stellvertretende Vorsitzende des Veranstalters Munero e.V. mit auf den Weg, als Erster die Strecke durch die wunderbare Landschaft des Schwäbisch-Fränkischen Waldes zu durchfahren. „Wer langsamer fährt, hat länger Spaß“, versichert er. Der von Axel Kircher geschaffene Pokal werde unter allen Teilnehmern verlost, die alle vier Stationen anfahren und zurück zum TGG-Heim kommen. Die Rote Lampe müsse man sich allerdings verdienen. Sie gebühre demjenigen, der als Letzter ins Ziel komme. Mit der Rückkehr der ersten Teilnehmer rechne man geben 16 Uhr, anschließend sei Party angesagt, ein langer Abend bis in die Nacht hinein.
Bildergalerie Weitere Fotos der „Munero Moped Masters Mainhardter Wald“ gibt es in einer Bildergalerie unter www.bkz.de.