Einfach erklärt
Wie funktionieren Wärmepumpen im Winter?
Wärmepumpen nehmen Wärme aus der Umgebung auf. Aber was passiert, wenn die Temperaturen im Winter stark sinken?

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Wärmepumpen funktionieren auch bei Eis und Schnee.
Von Lukas Böhl
Eine Wärmepumpe extrahiert Wärmeenergie aus einer Quelle wie der Luft, dem Boden oder Wasser und transferiert diese Wärme zu einem anderen Ort, um diesen zu heizen. Durch einen Prozess der Verdampfung, Kompression, Kondensation und Entspannung zirkuliert ein Kältemittel durch die Wärmepumpe, nimmt dabei Wärme aus der Umwelt auf und gibt sie im zu beheizenden Raum ab. Tatsächlich funktioniert dieser Prozess auch im Winter.
So heizen Wärmepumpen im Winter
Eine Wärmepumpe nimmt vorhandene Wärmeenergie aus der Umgebung auf. Die Wärme kann aus der Luft, dem Boden oder dem Wasser kommen. Da die Siedepunkte der in Wärmepumpen verwendeten Kältemittel je nach Gerät zwischen -57 bis -12 °C liegen kann, können diese auch bei sehr niedrigen Temperaturen verdampfen und dabei Wärmeenergie aufnehmen. Solange die Außentemperaturen also über dem Siedepunkt der Kältemittel liegen, kann die Wärmepumpe Räume beheizen. Erd- und Grundwasserwärmepumpen haben den Vorteil, dass die Temperaturen im Erdreich konstant im Plusbereich liegen. Ab einer Tiefe von etwa 10 Metern herrscht ganzjährig eine Temperatur von über 10 °C, schreibt das Umweltbundesamt. Aus diesem Grund haben diese beiden Arten von Wärmepumpen auch einen höheren Wirkungsgrad als Luftwärmepumpen. Denn sie müssen selbst im Winter eine geringere Temperaturdifferenz zur benötigten Raumwärme überbrücken, da die Vorlauftemperatur so bereits höher ist. Für den Fall, dass es einmal so kalt werden sollte, dass die Wärmepumpe nicht mehr effizient arbeiten kann, sind in den Geräten meist Heizstäbe verbaut, die zur Not die Wärmeerzeugung übernehmen, bis die Temperaturen wieder ansteigen.
Passend dazu: Ab wann sollte man heizen?
Verbrauchen Wärmepumpen im Winter mehr Strom?
Ja, Wärmepumpen können im Winter mehr Strom verbrauchen, vor allem in Regionen, in denen die Temperaturen deutlich unter den Gefrierpunkt fallen. Es gibt aber verschiedene Faktoren, die den Stromverbrauch im Winter beeinflussen.
ABER: Es ist auch erwähnenswert, dass der Gesamtenergieverbrauch einer Wärmepumpe über das Jahr hinweg oft niedriger ist als bei herkömmlichen Heizsystemen, selbst wenn der Stromverbrauch im Winter ansteigt. Diese erhöhte Effizienz ist ein Hauptgrund, warum Wärmepumpen trotz des potenziell höheren Winterstromverbrauchs als vergleichsweise sparsame Heizoption gelten.