Ex-SPD-Generalsekretär

Wie geht es Kevin Kühnert?

Der 35-jährige Sozialdemokrat begründet seinen Rücktritt mit gesundheitlichen Problemen. Was steckt dahinter? Erste Berichte über seine Situation machen die Runde. Wie steht es um seine Gesundheit? Hat er Anspruch auf eine Abgeordnetenpension?

Kevin Kühnert im Bundestag.

© AFP/JOHN MACDOUGALL

Kevin Kühnert im Bundestag.

Von Michael Maier

Bewegung in der deutschen Politik- und Talkshow-Landschaft: Kevin Kühnert, der charismatische Generalsekretär der SPD, hat Anfang Oktober plötzlich seinen Rücktritt erklärt. Der erst 35-jährige Politiker, der als eine der aufstrebenden Stimmen seiner Partei galt, begründete diesen Schritt mit gesundheitlichen Problemen. Doch was genau hat Kühnert dazu getrieben, seine vielversprechende politische Karriere so abrupt zu beenden? Und wie hoch ist eine Abgeordnetenpension?

Kühnert, der seit seinem 16. Lebensjahr Mitglied der SPD ist und sich von den Jusos bis zum Generalsekretär hochgearbeitet hat, war bekannt für seine scharfzüngige Kritik an politischen Gegnern und seinen unermüdlichen Einsatz. Noch vor wenigen Monaten schien ein Rücktritt für ihn undenkbar. In einer Talkshow mit Markus Lanz betonte er, dass er zurücktreten würde, wenn er der Meinung wäre, dass dies bessere Ergebnisse für die Partei bringen würde.

Kevin Kühnerts Gesundheit

Doch am 7. Oktober 2024 kam die überraschende Wende. In einem Schreiben erklärte Kevin Kühnert, dass er die Energie, die für sein Amt und einen Wahlkampf nötig sei, auf absehbare Zeit brauche, um wieder gesund zu werden. Er betonte, dass er sich jetzt ganz um seine Gesundheit kümmern müsse, um seiner Verantwortung gerecht zu werden.

Die genaue Natur seiner gesundheitlichen Probleme ist jedoch unklar. Kühnert, der sein Privatleben stets aus der Öffentlichkeit heraushielt, gab keine Details zu seinem Zustand preis. Spekulationen in den Medien reichen von Burnout bis hin zu möglichen mentalen Problemen. Das Magazin Cicero berichtet, dass es sich um „eine psychische Erkrankung“ handeln soll. Das nahe liegende Thema Burnout bleibt dabei jedoch unbestätigt. Ist es für Karriere-Menschen nach wie vor ein Tabu?

Kevin Kühnert: Daten, Karriere, Partner

  • Geburtsdatum: 1. Juli 1989
  • Geburtsort: Berlin
  • Familie: Einzelkind aus Beamtenhaushalt (Mutter Arbeitsamt, Vater Bezirksamt)
  • Ausbildung: Studium in Publizistik und Kommunikationswissenschaft (ohne Abschluss)
  • Beruf: Bundestagsabgeordneter, Callcenter-Mitarbeiter
  • Gehalt: Monatliche Diäten von 11.227,20 Euro
  • Eintritt in die SPD: 2005 (mit 16 Jahren)
  • Juso-Bundesvorsitzender: 2017-2021
  • SPD-Generalsekretär: Dezember 2021 bis Oktober 2024)
  • Persönliches: Offen homosexuell, hat einen Partner (Details unbekannt)
  • Hobbys: Unter anderem Bergwandern

Abgeordnetenpension für Kevin Kühnert?

Kühnerts Rücktritt wirft ein Schlaglicht auf die enormen Belastungen, denen Spitzenpolitiker ausgesetzt sind. Der Druck, ständig präsent und leistungsfähig zu sein, kann zweifellos seine Spuren hinterlassen. Für Kühnert ist die pesönliche Situation derzeit offenbar so belastend, dass er auch auf eine erneute Kandidatur um sein Berliner Bundestagsmandat verzichtet.

Nach seinem Ausscheiden wird sich der 35-Jährige ohne Ausbildung und Studium einen neuen Job suchen müssen. Vier Monate lang gibt es ein Übergangsgeld für Ex-Abgeordnete, eine Pension erst ab 67. Dann allerdings fällt die Summe recht üppig aus und beträgt nach einer Legislaturperiode im Bundestag etwa 4000 Euro. Nur, dass Kevin Kühnert voraussichtlich noch 32 Jahre lang darauf warten muss. Falls die SPD nicht mehr in der Bundesregierung sein sollte, könnte sich der neue Lebensabschnitt für den ehemaligen Generalsekretär also schwierig und sparsam anlassen.

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Erstellt:
18. Oktober 2024, 15:37 Uhr
Aktualisiert:
21. Oktober 2024, 15:13 Uhr

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