Bundestagswahl 2025
Wie stehen die Parteien zur Förderung für E-Autos?
E-Autos fördern oder nicht? Die Wahlprogramme der Parteien unterscheiden sich in dieser Frage recht deutlich. Und selbst wenn die Antwort darauf ja lautet, fällt das „wie“ oft unterschiedlich aus. Ein Überblick.
Von Veronika Kanzler
Die Neuzulassungen von E-Autos sind im vergangenen Jahr um fast ein Drittel eingebrochen. Wurden im Jahr 2023 noch rund 524. 000 Autos verkauft, waren es 2024 etwa 380.000. Insgesamt gibt es in Deutschland nach Angaben des Kraftfahrtbundesamts KBA rund 1,7 Millionen reine Elektroautos. Das erklärte Ziel der ehemaligen Ampelregierung lautet: 15 Millionen E-Fahrzeuge auf deutschen Straßen bis im Jahr 2030 – und scheint angesichts der verhaltenden Nachfrage in weiter Ferne.
Mehrere Jahre förderte die Bundesregierung den Kauf von elektrischen Autos mit dem sogenannten Umweltbonus. Dass 2024 weniger E-Autos verkauft wurden, hängt mutmaßlich auch mit dem abrupten Ende der Subventionen im Dezember 2023 zusammen.
Wie positionieren sich die sechs aussichtsreichsten Parteien, die im kommenden Bundestag sitzen könnten? Wir geben einen Überblick zu den unterschiedlichen Forderungen von AfD, BSW, Bündnis 90/Die Grünen, CDU/CSU, Die Linke, FDP und SPD.
AfD: Klare Absage an Subventionen
Mit der AfD würde es keine Förderung der E-Mobilität geben. Die Partei lehnt staatliche Subventionen von Techniken generell ab. „Technologien, die den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen“, würden sich von selbst durchsetzen, argumentiert sie und nennt als Beispiel das Internet und Smartphones. Zudem spricht sich die AfD dagegen aus, Ladeinfrastruktur mit Steuergeldern zu finanzieren.
BSW: Feststellungen ohne Forderungen
Das Bündnis Sahra Wagenknecht hält in ihrem Wahlprogramm fest, dass „E-Autos für Normalverdiener zu teuer sind, die Ladeinfrastruktur nicht ausreichend vorhanden ist“ und dass es günstigere Modelle auf dem Markt brauche. Eine konkrete Forderung leitet die Partei nicht ab. Sie prognostiziert, dass Kaufprämien für E-Autos den Absatz ankurbeln könnten.
Bündnis 90/ Die Grünen: Ja, aber mit Ausnahmen
Die Grünen wollen „den Hochlauf der E-Mobilität mit durch gezielte Förderung für die Ladeinfrastruktur und sozial ausgewogene Kauf- und Leasinganreize“. Dabei sollen ausschließlich Modelle von europäischen Herstellern berücksichtigt werden, die auch in Europa produziert werden. Wobei wenig später im Wahlprogramm etwas entschärft steht, dass dies für Autos gelte, die „größtenteils auch in Europa“ produziert wurden. Die Förderung soll für verbrauchsarme E-Autos gelten, was schwere SUVs ausschließen würde. Neben dem Kaufanreiz, dass für Menschen mit einem kleinen und mittleren Einkommen gelte, plädiert die Partei auch für eine Tankkarte, um an öffentlichen Ladesäulen eine steuerliche Begünstigung zu erhalten.
CDU/CSU: Keine Förderungen aber Söder gibt abseits Versprechungen
Im Wahlprogramm der Union findet sich keine Aussage zur Förderung von E-Autos. Für die E-Mobilität stellt sie fest, dass hierfür die Ladeinfrastruktur „angemessen ausgebaut“ werden müsse. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kündigte wiederum kürzlich an, dass die Union ein Förderprogramm ins Leben rufe, wenn sie sich bei der Bundestagswahl durchsetzen werde. Außerdem brauche es nach Aussagen von Söder einen „vergünstigten Ladestrompreis für E-Autos“.
Die Linke: Ja, aber mit Ausnahmen
Für die Linke ist der Fokus auf E-Mobilität der richtige Weg. Bei einer Förderung hat die Partei konkrete Vorstellungen, wer davon profitieren sollte: Handwerker, soziale Dienste, Taxibetriebe, Kleingewerbe und Menschen auf dem Land mit einem niedrigen Einkommen. Die Förderung von elektrischen SUVs schließt die Linke aus. Zusätzlich fordert die Partei, dass der Staat selbst nur noch reine E-Fahrzeuge anschaffen solle.
FDP: Ja, aber alle Technologien sollten gleichgestellt sein
Die Liberalen sprechen sich für eine Förderung von E-Autos aus. Dabei verweisen sie auf ihre bekannte Forderung der Technologieoffenheit. Die Partei argumentiert im Wahlprogramm, dass im Sinne einer „nachhaltigen Mobilitätspolitik“ klimaneutrale Kraftstoffe wie Strom oder Biomasse und Wasserstoff gleichgesetzt werden sollen in Bezug auf Besteuerung und Förderung.
SPD: Ja, aber mit Ausnahmen
„Die Zukunft des Autos liegt in der Elektromobilität“, schreiben die Sozialdemokraten in ihrem Wahlprogramm. Deshalb setze die Partei auf einen „zeitlich befristeten Steuerabzugsbetrag“. Der Zuschuss soll auf das Konto überwiesen werden, wenn das E-Auto in Deutschland produziert wurde. Auch junge Gebrauchte und Leasingmodelle sollen in die Förderung aufgenommen werden. Das Geld vom Staat sollen diejenigen erhalten, die sich den Umstieg auf „ein E-Auto ansonsten nicht leisten können.“ Dann aber solle es auch so viel Geld geben, wie „gebraucht wird“. Wie hoch der Betrag sein soll, steht nicht im Programm. Zusätzlich treibe die Partei den flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur „weiterhin zielgerichtet voran“ und fordert ein einheitliches Bezahlsystem an allen Ladesäulen.