„Tatort“-Kritik aus Kiel
Wie war „Borowski und das ewige Meer“?
Im „Tatort“ aus Kiel schwemmt das Meer die Leichen junger Klimaaktivisten an. Eine Influencerin gerät in den Fokus der Ermittlungen von Borowski und Sahin. Hat sich das Zuschauen gelohnt?
Von Andrea Kachelrieß
Was taugt „Borowski und das ewige Meer“? Der neue „Tatort“ aus Kiel im Schnellcheck:
Die Handlung in zwei Sätzen Sie soll die Social-Media-Freundin von Klimaaktivisten sein. Doch die KI-generierte Influencerin Zenaida hat eigene Pläne und treibt mit falscher Empathie verzweifelte Klimaaktivisten sanft, aber beharrlich in den Tod.
Zahl der Leichen 3 + x
Trigger Diese Folge bräuchte einen Warnhinweis. Wer unter Klimaangst leidet, sollte „Borowski und das ewige Meer“ meiden.
Konsequent Die von einer aktivistischen Programmiererin auch mit Klimadaten gefütterte Fake-Influencerin kennt keine Skrupel. „Bin ich weg, gibt es eine CO2-Schleuder weniger“, sagt eine von Zenaida (Milena Tscharntke) manipulierte Chat-Partnerin.
Generationenkonflikt Eine Kiste alter Handys auswerten? Der grauhaarige Kollege winkt ab: „Ich bin ab morgen im Urlaub.“ Die neue IT-Forensikerin erledigt den Job noch am selben Tag. Die Trägheit der Alten nervt auch die jungen Aktivisten, die an der Förde demonstrieren: „Luxus bauen das geht fix. Für das Klima tut ihr nix!“
Unser Fazit Wer ist für einen von einer KI ausgelösten Suizid verantwortlich? Ethische und juristische Fragen umgeht dieser Krimi leider. Zu blass bleibt auch die Figur der Programmiererin. Dass Borowski die omnipräsente KI im Alleingang ausschält, ist so unglaubwürdig wie manches an diesem Plot.
Spannung Note 3; Logik Note 3-4