Wieder Feuer in Einrichtung der Winnender Paulinenpflege
Erneut brennt es im Winnender Steinweg. Der Dachstuhl steht im Vollbrand, die Feuerwehr ist bis spätabends im Einsatz, 14 Bewohner wurden evakuiert.
Winnenden. Am Freitag ist es am Nachmittag gegen 16.30 Uhr zu einem weiteren Feuerwehreinsatz im Steinweg in Winnenden gekommen. Die Feuerwehr wurde zu einem Brand im Dachgeschoss alarmiert, beim Eintreffen der Feuerwehr schlugen Flammen aus dem Dachstuhl des Gebäudes Nummer 5. Wie die Winnender Zeitung berichtet steht nun so gut wie fest: Ein Brandstifter ist hier seit einer Woche am Werk. 14 Bewohner wurden evakuiert und vom Sanitätsdienst betreut, niemand wurde verletzt.
Vor Ort im Einsatz waren am Freitagabend unter anderem die Drehleiter, Löschfahrzeuge sowie fünf Krankenwagen, insgesamt rund 40 Einsatzkräfte. Die Polizei hat den Steinweg „nicht hart abgesperrt“, wie der stellvertretende Revierleiter Friedhelm Veigel der Winnender Zeitung sagt - der Brandherd hat sich an der rückwärtigen Seite Richtung Schulzentrum befunden. Außerdem hat die Polizei mit ihrer Drohne alles rings um den Brandort beobachtet und gefilmt. „Diese andere Sicht auf die Dinge hilft uns bei den Ermittlungen und auch zur Beurteilung der akuten Lage sehr weiter“, so Veigel, der Erkenntnisse eng mit der Feuerwehreinsatzleitung abspricht.
Für den kaufmännischen Leiter der Paulinenpflege, Carlo Noe, ist angesichts der Fotos vom offen liegenden Dachstuhl fast klar, dass das Haus nicht mehr bewohnbar ist. Wasser und Kälte können ungehindert eindringen ins fast 100 Jahre alte Haus, in dem drei Wohnungen vermietet sind. Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, der sich ebenfalls ein Bild von der Lage gemacht hat, weiß vom zuständigen Fachamt, dass zwei Notwohnungen von der Stadt zur Verfügung stehen. „Angesichts des immensen Drucks auf den Wohnungsmarkt sind es nicht mehr, und sie reichen auch nicht für alle 17 Bewohner.“
Tobias Hackel, Pressesprecher der Feuerwehr Winnenden, schilderte um 17.15 Uhr, dass der Brand gelöscht sei und seine Kollegen nun die Nachlöscharbeiten angehen. „Wir müssen die Decken weiter aufmachen, um zu verhindern, dass der Brand weiter in den Wänden schwelt.“ Gegen 21.30 Uhr konnte Feuerwehrkommandant Yosh Dollase auf Anfrage unserer Redaktion bestätigen: Die letzten Sicherungsmaßnahmen am Gebäude durch die Feuerwehr sind abgeschlossen. Am späten Freitagabend konnten die Einsatzkräfte schließlich abrücken. Eine Verhaftung hat es laut Auskunft der Polizei im Zusammenhang mit dem jüngsten Brandereignis bisher nicht gegeben, die Ermittlungen laufen aber.
Im Steinweg hat es in vergangenen Tagen bereits mehrfach gebrannt, wie in der Winnender Zeitung berichtet. Rückblick: Zum ersten Mal gebrannt hat es am Steinweg vor einer Woche, in einem Gebäude der Paulinenpflege, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, 3. November. Am Steinweg 3 war ein Wäscheständer in Brand geraten. Brandstiftung hat die Polizei nicht ausgeschlossen.
Zuletzt vier Bränden innerhalb weniger Tage
Nur einen Tag später ist dann am Steinweg 5 ein Feuer ausgebrochen, ein Kabelbrand wurde bislang vermutet. Es handelt sich bei den Gebäuden sozusagen um Notunterkünfte der Paulinenpflege. Dann kam der Fall von diesem Dienstag, 7. November, hinzu. Die Feuerwehr war gegen 22.30 Uhr vor Ort. Auch die Garage gehört zu den Gebäuden der Paulinenpflege. Gegen 1.30 Uhr ist die Winnender Feuerwehr am frühen Mittwochmorgen gar ein zweites Mal in den Steinweg ausgerückt. „Beim ersten Alarm war ein Zimmerbrand gemeldet, weshalb wir mit fünf Fahrzeugen und 26 Einsatzkräften ausgerückt sind“, erzählt Feuerwehrkommandant Yosh Dollase am Mittwochmorgen. Vor Ort habe man schließlich den Brand in der Garage festgestellt, den man jedoch innerhalb von fünf bis zehn Minuten löschen konnte.
Winnenden
Nach vier Bränden innerhalb weniger Tage, in derselben Straße, scheint nun alles für eine Brandserie zu sprechen. Hinzu kommt ein Brand auf dem Gelände des Zentrums für Psychiatrie (ZfP), das sich nur unweit vom Steinweg entfernt befindet. Ein geparkter Opel brannte in der Nacht zum Dienstag vollständig aus. Eine Ursache war zunächst nicht bekannt, Brandstiftung wollte die Polizei bislang nicht ausschließen.