Wieder nutzen die Kickers die Steilvorlage nicht

Die Blauen verlieren in Walldorf mit 2:3, der Trend und die Art und Weise stimmen im Endspurt bedenklich.

Von Jürgen Frey

Walldorf - Als der Abpfiff ertönte und die 2:3(0:2)-Niederlage beim FC-Astoria Walldorf perfekt war, ließen sich die Spieler der Stuttgarter Kickers enttäuscht auf den Rasen fallen. Wieder einmal haben die Blauen eine Steilvorlage nicht genutzt und es nach einem Patzer des schärfsten Verfolgers TSG Hoffenheim II (diesmal 3:3 beim Bahlinger SC) verpasst, sich an der Tabellenspitze der Regionalliga abzusetzen. So aber liegt das Team von Trainer Mustafa Ünal zwei Spieltag vor Schluss nur noch einen Zähler vor den punktgleichen Bundesligareserven von Hoffenheim und dem VfB. „Ich hatte nie das Gefühl, dass wir hier Bäume ausreißen. Es bleibt dabei, wenn wir nicht am Anschlag spielen, bekommen wir große Probleme“, sagte Ünal.

Die Kickers können den Aufstieg mit zwei Siegen daheim gegen den SGV Freiberg (11. Mai) und beim FC 08 Homburg (18. Mai, jeweils 14 Uhr) immer noch aus eigener Kraft schaffen. Doch der Trend spricht gegen sie. Die Art und Weise des Auftritts in Walldorf stimmt sehr bedenklich. Vor allem vor der Pause rauschte die Formkurve weiter in den Keller.

Die Kickers waren bereits nach zehn Minuten in Rückstand geraten. Kevin Dicklhuber holte Jonas Arcalean von den Beinen, Boubacar Barry verwandelte den Elfmeter zum 1:0. Die Verunsicherung im Team der Blauen nahm nun zu, die Walldorfer versiebten gute Chancen. Ünal reagierte und beorderte Dicklhuber aus dem Zentrum nach rechts. Die Fehlpässe, die Patzer bei der Ballannahme, die Zweikampfschwäche im Team reduzierten sich dadurch nicht. Logische Folge: Die handlungsschnelleren Walldorfer erhöhten durch Stefano Marino auf 2:0 (37.).

Die 1400 Kickers-Fans unter den 1878 Zuschauern fragten sich: Was ist mit den Kickers los? Wo ist die Kompaktheit geblieben? Wo die Entschlossenheit im Spiel nach vorne? Es konnte nur besser werden. Wurde es aber nur sehr bedingt. Die Spieler bemühten sich, Normalform erreichten sie nie. Das 3:0 (70.) durch Emilian Lässig bedeutete die Entscheidung, die Tore von Paul Polauke (77.) und Daniel Kalajdzic (90.+6) waren nur Ergebniskosmetik. „Wir haben es verpasst, uns einen Matchball zu holen, aber das wäre auch unverdient gewesen“, sagte Ünal.

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Erstellt:
5. Mai 2024, 22:18 Uhr
Aktualisiert:
6. Mai 2024, 21:46 Uhr

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