Unsere Kunsttipps

Wieso besitzt Stuttgart Nazi-Kunst?

Können Landschaften Kriegspropaganda sein? „Grafik für die Diktatur“ im Kunstmuseum Stuttgart sucht Antworten. Was sonst wichtig ist in der Kunst? Hier sind unsere Tipps.

1941 für die Kunstsammlung der Stadt Stuttgart gekauft: Alfred Eichhorns „Vormarsch im Osten“

© /F. Kleinbach

1941 für die Kunstsammlung der Stadt Stuttgart gekauft: Alfred Eichhorns „Vormarsch im Osten“

Von Nikolai B. Forstbauer

„Grafik für die Diktatur“ im Kunstmuseum, Heckel-Preis für Horst Kuhnert, „atmosphärisch“-Finale im Sieglehaus und mehr – das sind unsere Kunsttipps.

„Grafik für die Diktatur“ gestartet

Kai Artinger hat es wieder getan. Sich nun buchstäblich hineingekniet in die Mengen von Grafiken im Bestand des Kunstmuseums Stuttgart. Was ist unter der Flagge Hitler-Deutschlands zwischen 1933 und 1945 mit dem Ziel angekauft worden, Grundstock eines künftigen „Museums wahrhaft deutscher Kunst“ zu sein? „Grafik für die Diktatur“ heißt das Projekt, das der Provenienzforscher seit 1. November in den Erdgeschoss-Räumen des Kunstmuseums zeigt. Spektakulär unspektakulär – und also: sehenswert.

„atmosphärisch“-Finale

Arbeiten von Javiera Advis, Josefh Delleg, Henning Eichinger, Yvonne Kendall und Gert Wiedmaier versammelt die Schau „atmosphärisch“ im Ausstellungsraum Kunstbezirk (Sieglehaus). Zum Finale an diesem Samstag, 2. November, gibt es von 15 Uhr an Gespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern und um 16.15 Uhr eine Performance von Javiera Advis.

Heckel-Preis an Horst Kuhnert

Gratulieren darf man jetzt schon, wirklich verliehen aber wird der mit 5000 Euro dotierte diesjährige Erich-Heckel-Preis des Künstlerbundes Baden-Württemberg an den Stuttgarter Bildhauer und Objektkünstler Horst Kuhnert am 6. Dezember um 19 Uhr im Künstlerbund-Projektraum Akku (Christophstraße 6) am 6. Dezember. Der mit 2500 Euro dotierte Förderpreis geht an Gala Adam. Der Heckel-Preis würdigt „ein künstlerisches Lebenswerk von hohem Rang“. Die Laudatio für Kuhnert hält der Stuttgarter Kunstvermittler Tobias Wall.

Paul Gees-Finale bei March

Was ist stabil, was instabil – und wie kann die Befragung von Material- und Form-Verhältnissen zugleich Rückschlüsse auf gesellschaftliche Strukturen erlauben? Der belgische Künstler Paul Gees ist für diese Fragestellung bekannt geworden – und wie akribisch er dabei vorgeht, offenbaren vor allem seine Zeichnungen. Schöne Beispiele versammelt eine Ausstellung in der Galerie Brigitte March in Stuttgart-Weilimdorf (Solitudestraße 254). An diesem Sonntag, 3. November, lädt Brigitte March zum Finale ein.

Camill Leberer in China zu sehen

Der Stuttgarter Bildhauer und Objektkünstler Camill Leberer ist dann mal weg – von 8. November an sind Leberer-Arbeiten Teil der Ausstellung „Harmony and Symbiosis, Contemporary Art in China and Germany“ im Jiangxi Provincial Art Museum in Nanchang. Die Hauptstadt der Provinz Jiangxi hat knapp 6,5 Millionen Einwohner.

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Erstellt:
1. November 2024, 13:34 Uhr
Aktualisiert:
1. November 2024, 16:04 Uhr

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