Wilhelma trauert um Bonobo-Baby Kasita
Im März wurde das Bonobo-Baby in Stuttgart geboren. Jetzt ist es im Alter von nur sechs Monaten gestorben.
Von Annika Mayer
Stuttgart - Das Bonobo-Baby Kasita ist vor einer Woche im Alter von nur sechs Monaten in der Wilhelma gestorben. Das Tier habe leblos in den Armen seiner Mutter gelegen, wie der Zoo mitteilt. Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin zeigt sich bestürzt: „Der unerwartete Verlust von Kasita hat nicht nur uns schwer getroffen. Gerade bei hochentwickelten Tieren wie Menschenaffen ist der Tod eines Jungtieres für das Muttertier und andere Gruppenmitglieder ein traumatisches Ereignis.“
Die Autopsie von Kasita ergab, dass das Affenbaby unzureichend ernährt war, heißt es von Seiten der Wilhelma. Kasita wurde noch von ihrer Mutter gestillt. Um zu klären, ob die Mangelerscheinungen mit der Zusammensetzung der Muttermilch in Verbindung stehen, sei eine Milchprobe entnommen worden. Diese werde weiter analysiert. Das Muttertier selbst ist laut dem Zoo gesund – es gab jedenfalls keine Anzeichen für eine verringerte Milchproduktion.
Kasita war die Tochter von Chipita, einem mindestens 31 Jahre alten Bonobo-Weibchen mit einer bewegten Geschichte. 1996 hatten sie Unbekannte als etwa dreijähriges Jungtier in einer Kiste vor dem Zoo Lissabon abgestellt. Ein Jahr später kam sie nach Stuttgart, da die Wilhelma schon damals Erfahrung in der Haltung von Bonobos hatte. Dort wurde Chipita bereits 2001 und 2004 Mutter. Ihre erste Tochter Mixi lebt seit 2011 in Frankfurt – ihr Sohn Kasai weiterhin in der Wilhelma. Beide hatten mehrfach Nachwuchs, sodass Chipita bereits Urgroßmutter ist. Nachdem ihre letzte Geburt fast 20 Jahre zurücklag, war die Freude in der Wilhelma groß, als Kasita am 5. März geboren wurde.