Wilhelma übertrifft Besucherrekord des Vorjahres
Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin verbucht für das vergangene Jahr eine leichte Zunahme der Besucherzahlen – vor allem die Koalas lockten Gäste in den Zoo.
Von Iris Frey
Stuttgart - Das Jahr 2024 hat der Wilhelma mit 6563 mehr Gästen als im Vorjahr ein leichtes Besucherplus beschert. Im Jahr davor waren es insgesamt 1 823 870 Besucher, 2024 waren es nun 1 830 433. Vor Corona kamen pro Jahr um die 1,6 Millionen Gäste. „Wir sind glücklich über unsere neue Bestmarke von mehr als 1,83 Millionen Besuchenden. Natürlich würden wir uns freuen, diese Zahlen in den kommenden Jahren weiter zu steigern. Gerade in der Nebensaison haben wir dafür noch viel Potenzial“, erklärt Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin.
Schon im Jahr 2023 hatten die Publikumslieblinge, die Koalas, für Rekordzahlen gesorgt. Als nun kurz vor Weihnachten bekannt wurde, dass es Nachwuchs bei den australischen Beuteltieren gibt, habe dies weit über die Grenzen Baden-Württembergs eine Welle der Begeisterung ausgelöst, heißt es in einer Mitteilung der Wilhelma. Erstmals in Süddeutschland gab es gleich zwei Koala-Babys, die mittlerweile aus den Beuteln ihrer Mütter schauen. Der Zoo blickt auch mit der Geburt des Schabrackentapir-Babys Melati auf einen Nachzuchterfolg – der viel positives Echo bei den Besuchern fand.
Neben der Freude über Nachzuchten etwa bei den Riesentukanen und zwei Bonobo-Geburten, gab es auch traurige Ereignisse: So starb das nur sechs Monate alte Bonobo-Baby Kasita, weil sich der Nährstoffgehalt der Muttermilch plötzlich verschlechtert hatte. Der Zoo verzeichnete im vergangenen Jahr gleichfalls einige Neuzugänge wie Rotschnabelhokkos und Zwergglanzenten und Reptilien wie Biberschwanzagamen und Buntwaranen. Letztere haben im September ein 21 Quadratmeter großes Terrarium bezogen. Die Hälfte der Kosten von insgesamt 150 000 Euro für den Bau dieser Anlage übernahm der Verein der Freunde und Förderer der Wilhelma.
In der Pflanzenwelt wurden die neuen klimaresistenten Dauerbeete angelegt. Zugleich hat sich die Wilhelma mit dem Regierungspräsidium Stuttgart um die Borstige Glockenblume gekümmert, die auf der Schwäbischen Alb neu ausgepflanzt wurde, und der Glänzenden Seerose übergangsweise einen Platz geboten. International hat der Zoo erneut mehr als eine Million Euro für den Artenschutz gesammelt für mehr als 40 Projekte weltweit mithilfe des über den Eintrittspreis freiwillig gezahlten Artenschutz-Euros. Davon profitierten unter anderem Orang-Utans in Indonesien, Bilbys in Australien und Hochland-Kärpflinge in Mexiko.
Zudem hat sich der Zoo am ersten Welt-Artenkongress beteiligt, um die Vernetzung internationaler Akteure im Artenschutz zu fördern. An dieser von der Bewegung „Reverse the Red“ und dem Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) ins Leben gerufenen Onlineveranstaltung nahmen mehr als 100 Initiativen aus aller Welt teil.
Auch pädagogische Veranstaltungen mit der Wilhelmaschule bei den Wilden Wochenenden, Thementagen und Führungen für Schulklassen und Kindergruppen brachten Zulauf. Für diesen Sommer verspricht Wilhelma-Direktor Kölpin die Einweihung der Amurtiger-Anlage.