Windparks auf der Nordsee liefern gut 21 Prozent mehr Strom
dpa Bayreuth/Hamburg. Die Windenergie aus Nord- und Ostsee ist ein wichtiger Baustein bei der Energiewende. Der Beitrag der Offshore-Windparks ist in den ersten Monaten dieses Jahres weiter gestiegen.
Die Windkraftwerke auf der deutschen Nordsee haben in den ersten sechs Monaten des Jahres 11,51 Terawattstunden Strom in das Netz eingespeist.
Das sind gut 21 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte der Netzbetreiber Tennet in Bayreuth mit. Tennet ist zuständig für die Übertragung des Nordsee-Stroms ans Festland und die Weiterleitung durch das deutsche Stromnetz.
Die Windanlagen auf der Ostsee, die nicht zum Netzgebiet von Tennet gehören, haben weitere 2,22 Terawattstunden (TWh) Strom eingespeist. Insgesamt kommt der Windstrom aus Nord- und Ostsee damit auf 13,73 TWh, gegenüber gut 11,64 TWh im ersten Halbjahr 2019. Die Windernte auf See macht damit fast 19 Prozent des gesamten Windstroms in Deutschland aus; das sind etwa vier Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr.
Der gestiegene Beitrag der Offshore-Windenergie ergibt sich neben den Windverhältnissen aus höheren Erzeugungskapazitäten, weil in den vergangenen zwölf Monaten neue Windparks ans Netz gegangen sind. Würden die 1270 Windkraftwerke in der Nordsee alle gleichzeitig mit voller Kraft laufen, könnten sie rechnerisch 6,7 Gigawatt Strom erzeugen.
Die Übertragungskapazität reicht dafür aus; sie liegt laut Tennet bei 7,1 Gigawatt. Bis 2030 soll sie in der deutschen Nordsee auf 17 Gigawatt steigen. „In Deutschland und in den Niederlanden investieren wir bis dahin 20 Milliarden Euro in den Ausbau der Offshore-Netzanbindungen“, sagte Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens.
In der Realität können Windparks auch auf See ihre Kapazität nicht ausschöpfen, sondern erreichen etwa 40 Prozent. Der bisherige Rekordtag in diesem Jahr ist der 2. Januar, als die Nordsee-Windparks mehr als sechs Gigawatt Strom erzeugten. Im Durchschnitt produzieren die Nordsee-Windräder etwa 2,5 bis 3,0 Gigawatt Strom, das entspricht drei bis vier Kernkraftwerken. Damit könnten fast sieben Millionen Haushalte mit Strom versorgt werden.
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