Promenade auf Mallorca
Wird der „Ballermann“ bald umbenannt?
Der Hotel- und Restaurantverband „Palma Beach“ hat dem Bürgermeister von Palma de Mallorca vorgeschlagen, den „Ballermann“ umzubenennen. Bürgermeister Jaime Martínez Llabrés soll dafür offen sein.
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© dpa/Clara Margais
In El Arenal ist nachts Hochbetrieb.
Von Michael Haug, Michael Maier
Entwarnung vorweg. Nein, das berüchtigte Strandlokal Ballermann 6 auf Mallorca wird nicht umbenannt, sondern es geht um den offiziellen Namen für die Promenade „Carretera de l’Arenal“, die von Deutschen mitunter als „Ballermann“ bezeichnet wird. Diese soll von „Carretera de l’Arenal“ zu „Passeig de s’Arenal“ umbenannt werden. Hier befinden sich auch legendäre Partylokale wie der „Megapark“ und neuerdings eine immer ansprechendere Szene mit immer besseren Restaurants und sogar 5-Sterne-Hotels.
Palma-Beach-Initiatior Juan Ferrer, ein bekannter Gastronomen auf der Insel, erklärte gegenüber der BILD-Zeitung: „Früher hatte die Straße zwei Fahrspuren, sodass die Bezeichnung ‚Carretera‘, also Straße, damals passend war. Heute dient die Straße als Promenade, auf der Menschen spazieren und Fahrrad fahren.“ Der Begriff ‚Passeig‘, das mallorquinische Wort für Promenade, sei deshalb passender.
Neue Strandpromenade an der Playa de Palma
Der Vorschlag passt auch deswegen wie die Faust aufs Auge, weil die erste Meereslinie an der Playa de Palma in den letzten zwei Jahren erneuert und verschönert worden ist. Zumindest stellenweise fehlt ihr jetzt auch das berühmte „Liebesmäuerchen“, auf dem sich bislang Heerscharen von Deutschen mit Dosenbier zur Party niederzulassen pflegten. Rechtzeitig zur Saison 2025 soll die neue Strandpromenade dann eingeweiht werden. Es fehlt ihr eigentlich nur noch ein eleganter Name.
Wird Mallorca das neue Ibiza?
„Eine Art Monaco, Saint-Tropez oder Mykonos“ soll die Insel aber nicht unbedingt werden. Im Gegenteil: Ferrer möchte, dass die Insel weiterhin für alle Einkommensgruppen erschwinglich bleibt – und somit offener als das luxuriöse Ibiza.
Der Massentourismus und die vielen wohlhabenden Ausländer, die auf Mallorca den Wohnungsmarkt verteuern, kommen allerdings nicht bei jedem Einheimischen gut an – obwohl die Balearen wirtschaftlich auf Fremdenverkehr und Immobilienbranche angewiesen sind. Die erste größere Protestaktion des Jahres 2025 sorgt aktuell bereits wieder für Aufsehen auf Mallorca.